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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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gewesen ist, aber er stürzt sich direkt in diese Schlacht hinein. Kylar, unsere Spione haben nur Andeutungen aufgeschnappt, aber ich bin davon überzeugt, dass dies eine Falle ist. Terah Graesin will nicht auf uns hören. Sie wollte nicht kämpfen, bis der Gottkönig ihr einen Kampf bot, den sie scheinbar nicht verlieren kann. Jetzt hat sie das, und nichts wird sie auf halten. Wir wissen nur, dass er etwas Magisches tun und es etwas Großes sein wird.«
    »Sagt es nicht«, erwiderte Kylar.
    »Wir wollen dich für einen Auftrag engagieren, Kylar«, sagte Momma K. »Einen Auftrag, der des Nachtengels würdig ist. Wir wollen, dass du den Gottkönig tötest«, erklärte Momma K.
    »Ihr seid wahnsinnig.«
    »Ihr werdet eine Legende sein«, sagte Agon.
    »Ich würde lieber weiterleben.« Es war unheimlich. Es war genau das, was sie von ihm gewollt hatten, bevor er die Stadt verließ. Es war genau das, worum Jarl ihn gebeten hatte
und wofür er gestorben war. Den Gottkönig töten. All den Schmerz und die Vergeudung seiner Ausbildung zum Blutjungen wiedergutmachen. Eine einzige Leiche mehr, und er konnte das Schwert an den Nagel hängen, zufrieden damit, dass er mehr als das Seine getan hatte. Ein Tod, der Tausende retten würde. Es fühlte sich an wie Schicksal.
    »Selbst wenn Logan noch lebt, würde es nichts nutzen, sein Leben zu retten, wenn Ihr zulassen würdet, dass seine einzige Chance auf ein Königreich zerstört wird«, sagte Agon. »Wenn er so lange überlebt hat, kann er es auch noch ein oder zwei Tage länger schaffen. Tötet den Gottkönig und rettet das Königreich, dann macht Euch auf die Suche nach unserem König.«
    Kylar wählte aus der großen Sammlung, die Momma K für ihn bereitgelegt hatte, einige Waffen und verbarg sie schweigend an seinem Körper.
    »Ihr werdet unser aller Verhängnis sein«, sprach Agon weiter. »Ihr habt die Art von Macht, für die ich sterben würde, und Ihr wollt sie nicht einsetzen, um uns zu helfen. Verdammt sollt Ihr sein.« Er machte auf dem Absatz kehrt und humpelte aus dem Raum.
    Kylar sah Momma K an. Sie ging nicht, aber sie verstand ihn auch nicht.
    »Es ist auch schön, Euch wiederzusehen, Momma«, sagte Kylar. Er holte tief Atem. »Ich habe Uly bei Elene zurückgelassen. Es wird ihnen beiden gut gehen. Ich habe genug Geld dagelassen, dass sie für den Rest ihres Lebens ausgesorgt haben. Und Elene wird sie lieben. Ich habe das Beste getan, das ich konnte … Jarl …«
    Plötzlich brannten heiße Tränen in seinen Augen.
    Momma K legte Kylar eine Hand auf den Arm, und er senkte den Blick.

    »Ich weiß, es ergibt keinen Sinn«, sagte er, »aber ich habe geschworen, dies hinter mir zu lassen. Ich habe diesen Schwur um Logans willen gebrochen. Das hat mich Elenes Liebe und Ulys Vertrauen gekostet. Ich habe sie nicht im Stich gelassen, damit ich ein weiteres Leben stehlen kann, sondern damit ich ein Leben retten kann. Versteht Ihr?«
    »Weißt du, an wen du mich erinnerst?«, fragte Momma K. »An Durzo. Als er jünger war, bevor er seinen Weg verlor. Er wäre stolz auf dich gewesen, Kylar. Ich … ich bin ebenfalls stolz auf dich. Ich wünschte, ich könnte glauben, dass das Schicksal nicht so grausam wäre, dich dazu zu zwingen, alles zu opfern, nur um Logan tot zu finden, aber diese Art von Glauben habe ich nicht. Doch ich sage dir, woran ich glaube. Ich glaube an dich.« Sie umarmte ihn.
    »Ihr seid anders«, sagte er.
    »Es ist alles deine Schuld«, erwiderte sie. »Als Nächstes werde ich noch senil.«
    »Mir gefällt es«, erklärte er.
    Sie legte die Hände auf seine Wangen und küsste ihn auf die Stirn. »Geh, Kylar. Geh, und bitte, komm zurück.«
     
     
    Logan war jetzt zweimal eingeschlafen, und jedes Mal hatte er erwartet, dass er nicht wieder aufwachen würde. Er hatte aufgehört zu essen: Er würde Fins Körper nicht anrühren. Er hatte aufgehört, die schwere, beißende Luft zu riechen. Er hatte aufgehört, Knirschers leise Laute der Sorge wahrzunehmen. Er hatte auch aufgehört zu bluten, aber es war zu spät. Er hatte keine Kraft mehr.
    Nachdem Knirscher ihn in aufrechter Position an einen Stalagmiten gelehnt hatte, sah Logan gut drei Meter entfernt einen weiteren zerschmetterten Leichnam in der Düsternis
liegen. Es war Natassa Graesin. Die Schreie der Locher machten ihr jetzt keine Angst mehr. Ihre Glieder waren gebrochen, aber ihr Gesicht sah friedlich aus. In ihren Augen stand keine Anklage. Es stand gar nichts darin.
    Die größte Leidenschaft, die

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