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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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dieser fernen Soldaten reagierte. Er sah seinen Hauptmann an.
    »Ich werde einen Läufer zu Lord Graesin schicken«, sagte der Hauptmann. Die Königin hatte ihrem kleinen Bruder Luc das Kommando über die Späher gegeben, denn sie schien zu denken, dass sie dem jungen Cretin irgendeine Aufgabe zu geben verpflichtet war. Und sie dachte wohl, dass dies eine Aufgabe war, die er unmöglich vermasseln konnte. Der Siebzehnjährige hatte beschlossen, dass alle Späher nur ihm Bericht erstatten würden. Erst nachdem die Späher ihm Bericht erstattet hatten, wobei sie manchmal eine Stunde oder länger in einer Schlange hinter anderen Spähern warten mussten, würden sie zu den Lords gehen können, die ihre Nachrichten hören mussten.
    Zusammen mit allem anderen führte es bei Agons Offizieren zu allerlei Flüchen. Keiner von ihnen fasste seine Befürchtungen in Worte. Das war nicht notwendig. Jeder Veteran wusste, dass sie mit einer unfertigen Armee in die Schlacht ziehen würden. Tatsächlich war es gewagt, überhaupt von einer Armee zu sprechen. Die Einheiten hatten
nicht lange genug miteinander trainiert, um gut zusammenzuarbeiten. Unterschiedliche Lords hatten unterschiedliche Signale, und in dem Gedränge und der Kakophonie der Schlacht konnte man Stimmen häufig nicht unterscheiden. Ein Offizier würde nicht in der Lage sein, dem Offizier am anderen Ende der Reihe ein Handsignal zu geben, um die Befehle des Generals weiterzuleiten oder auch nur auf eine neue Situation zu reagieren. Das und die politischen Erwägungen folgende Positionierung der Einheiten, die die Königin vorgenommen hatte, ließ jeden Veteranen mit den Zähnen knirschen.
    Agon konnte sich glücklich schätzen, überhaupt die tausend Männer zu haben, die seinem Befehl unterstanden. Und er hatte sie auch nur, weil Herzog Logan Gyre sein ganzes politisches Kapital aufgebraucht hatte, um diese Regelung zu erbitten - und die Männer, die zuvor unter Agon gedient hatten, hatten mit Meuterei gedroht, falls er sie nicht anführte.
    Also hatte Agon ein Zehntel der cenarischen Armee. Die Königin hatte ihm die Mitte der Linie gegeben, obwohl sie so tat, als sei diese Ehre dem Lord zugefallen, der neben Agon stationiert war.
    »Vergesst es«, sagte er. »Die Schlacht wird vorüber sein, bevor wir etwas von einem Späher hören. Wie geht es den Männern?«
    »Sie sind bereit, Mylord«, antwortete der Hauptmann.
    Agon betrachtete den heller werdenden Himmel. Es würde die Art von Tag werden, die ein Mann mit Ootai - oder Brandy - vor einem Feuer verbringen sollte. Dunkle Wolken verhüllten die aufgehende Sonne, streckten die Dunkelheit bis in den Tag hinein und verzögerten die unausweichliche Schlacht. Diese flache Landschaft vor ihnen - das Land eines
Dutzends verstreuter Höfe - war kahl. Die Weizenernte war eingeholt worden, und die Schafe hatte man auf die Winterweiden geführt. Niedrige, steinerne Schafszäune durchliefen das Schlachtfeld.
    Es würde ein schmutziger, tückischer Ort für einen Kampf sein. Das war nur zum Teil ein Segen. Angesichts der Zäune und des Schlamms würde die khalidorische Kavallerie vorsichtig und langsam sein. Ein schwer gepanzertes Pferd mit einem schwer gepanzerten Mann darauf dazu zu bringen, über einen Zaun auf schlammigen Boden zu springen, war eine gute Methode, um beide umzubringen. Andererseits würde es auch Agons Männer langsamer machen, und das bedeutete, dass es den khalidorischen Hexern mehr Zeit gab, um Feuer und Blitz zu schleudern.
    Agon führte sein Pferd vor seine Fußsoldaten und Bogenschützen. Er hatte keine Reiter bis auf seine Sa’kagé-Wachen und Hexerjäger.
    Da er Logan am vergangenen Abend hatte sprechen hören, wusste Agon, dass Logan, wäre er jetzt hier gewesen, diese Männer dazu hätte bringen können, sich selbst als Teil von etwas Gewaltigem und Gutem zu sehen. Logan hätte jedem von ihnen das Herz eines Helden gegeben. Unter Logan hätten diese Männer keine Sekunde gezögert, ihr Leben hinzugeben. Jene, die überlebten, selbst wenn sie für den Rest ihres Lebens verstümmelt gewesen wären, würden es als eine große Ehre ansehen, das Schlachtfeld mit dem Mann geteilt zu haben. Agon war nicht wie Logan.
    »Ich bin ein einfacher Mann«, sagte Agon zu der Gruppe, die aufgestellt war, um sich den Schrecken von Magie und Tod entgegenzuwerfen. »Und ich habe nur einfache Worte für Euch. Die meisten von Euch haben schon früher mit mir
gekämpft, und es …« Götter, waren das Tränen? Er

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