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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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kicherte, und selbst das war hübsch. »Eine echte Piratin, hm?«
    Kaldrosa berührte ihre Clanringe, vier kleine Reifen in einem Halbmond, der ihren linken Wangenknochen umrahmte. »Vom Tetsu-Clan hinter der Hokkai-Insel.« Sie deutete auf die Kapitänskette, die sie trug - und die sie angelegt hatte, sobald sie den Auftrag für Khalidor angenommen hatte. Sie hatte sich für die feinste silberne Fischgrätkette entschieden, die sie sich leisten konnte. Sie hing zwischen ihrem linken Ohrläppchen und dem niedrigsten ihrer Clanringe. Es war die Kette eines Handelskapitäns, eines Handelskapitäns von bescheidener Geburt. Militärische Kapitäne und die kühneren Piratenkapitäne trugen Ketten, die sich hinter ihrem Kopf von einem Ohrläppchen zum anderen zogen, sodass die Gefahr geringer war, dass sie ihnen im Kampf abgerissen wurden. »Eine Piratenkapitänin«, sagte sie, »aber ich bin niemals gefangen genommen worden. Wenn man gefangen genommen wird, wird man entweder gehängt, oder sie reißen einem die Ringe heraus und schicken einen in die Verbannung. Die Meinungen gehen auseinander, welches der beiden Schicksale das schlimmere ist.«
    »Warum hast du damit aufgehört?«
    »Ich habe einige Stunden vor einem Sturm mit einem königlichen sethischen Piratenjäger gekämpft. Wir haben uns wacker geschlagen, aber der Sturm trieb uns auf die Felsen des Schmugglerarchipels. Seither habe ich getan, was immer sich mir bot.« Kaldrosa erwähnte nicht, dass zu dem »was immer« eine Ehe gehörten und die Arbeit für Khalidor.
    »Zeig mir deine Brüste.«
    Kaldrosa öffnete ihr Mieder und streifte das Oberteil ab.

    »Ich will verdammt sein«, sagte Daydra. »Sehr schön. Ich denke, du wirst deine Sache gut machen.«
    »Aber ihr seid alle so schön«, erwiderte Kaldrosa. So dumm es war zu protestieren, sie konnte nicht glauben, dass ihr Glück sich wendete.
    Daydra lächelte. »Schöne Frauen haben wir genug. Jedes einzelne von Momma Ks Mädchen muss hübsch sein, und du bist hübsch. Was du hast, ist exotisch. Schau dich nur an. Clanringe. Olivfarbene Haut. Selbst deine Brüste sind gebräunt!«
    Kaldrosa war plötzlich dankbar dafür, dass sie auf ihrem Schiff so halsstarrig gewesen und barbusig herumgelaufen war, damit die khalidorischen Soldaten sie anstarrten. Sie hatte sich einen furchtbaren Sonnenbrand zugezogen, aber ihre Haut hatte sich verdunkelt, und die Farbe war noch nicht verblasst.
    »Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, dir eine Sonnenbräune zuzulegen«, sagte Daydra, »aber du wirst sie dir erhalten müssen, und du musst reden wie eine Piratin. Wenn du für Momma K arbeiten willst, wirst du das sethische Piratenmädchen sein. Hast du einen Ehemann oder einen Geliebten?«
    Kaldrosa zögerte. »Einen Ehemann«, gab sie zu. »Bei den letzten Prügeln wäre er beinahe gestorben.«
    »Wenn du dies tust, wirst du ihn niemals zurückbekommen. Ein Mann kann einer Frau verzeihen, die die Hurerei um seinetwillen aufgibt, aber er verzeiht niemals einer Frau, die für ihn zur Hure wird.«
    »Das ist es mir wert«, erwiderte Kaldrosa. »Wenn ich damit sein Leben rette, ist es mir das wert.«
    »Eins noch. Denn früher oder später wirst du danach fragen. Wir wissen nicht, warum die Bleichen es tun. In jedem Land gibt es Perverse, die Huren gern Schmerz zufügen, aber
dies ist etwas anderes. Einige gehen zunächst ihrer Lust nach und tun dir erst anschließend weh, als sei es ihnen peinlich. Einige werden dir überhaupt nicht wehtun, aber sie werden anschließend damit prahlen, sie hätten es getan, und Momma Ks Honorare bezahlen, ohne sich zu beklagen. Aber sie werden immer die gleichen Worte sagen. Du hast sie gehört?«
    Kaldrosa nickte. » Khali vas blablabla?«
    »Es ist Altkhalidorisch, ein Zauber oder ein Gebet oder so etwas. Denk nicht darüber nach. Finde keine Entschuldigungen für sie. Sie sind Tiere. Wir werden dich, so gut wir können, beschützen, und die Bezahlung ist ordentlich, aber du wirst sie jeden Tag ertragen müssen. Kannst du das tun?«
    Kaldrosas Kehle war wie zugeschnürt, daher nickte sie nur abermals.
    »Dann geh zu Meister Piccun und sag ihm, dass du drei Piratinnenkostüme willst. Und sieh zu, dass er zuerst all deine Maße nimmt, bevor er dich vögelt.«
    Kaldrosas Augenbrauen zuckten in die Höhe.
    »Es sei denn, du hast ein Problem damit.«
     
     
    »Du glaubst doch nicht, dass wir Probleme haben werden, oder?«, fragte Elene. Sie lagen im Wagen und verbrachten nach drei Wochen

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