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Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Titel: Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire McGowan
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das?«
    Charlotte sah sich das Bild einen Moment lang mit gerunzelter Stirn an. Dann schüttelte sie den Kopf. »Ich habe ihn nie gesehen. Keesh, ist das Chris?«
    Keisha ignorierte sie, solange sie nur konnte, und stand dann mit einem Seufzer auf. »Gib mal her.« Sie betrachtete den pixeligen Ausdruck eine ganze Weile.
    Charlotte hielt sich an der Tischkante fest. »Also?«
    »’türlich ist er das. Na und? Das ist nur irgendein Foto.«
    Hegarty steckte es wieder ein. »Ich habe Sie schon einmal gefragt, ob Sie ihn kennen. Erinnern Sie sich?«
    Sie machte ein böses Gesicht. »Da war ich aber noch mit ihm zusammen, klar? Und Sie hatten Ihren Schuldigen ja schon – haben Sie jedenfalls dem Gericht gesagt.«
    Er versuchte es auf die nette Tour. »Da haben Sie Recht, Keisha. Wir waren der Meinung, alle Beweise deuteten auf Dan. Aber vielleicht haben wir ja etwas übersehen, und Sie haben es entdeckt.«
    »Also gut«, sagte sie nach längerem Schweigen. Und dann erzählte sie die verworrene Geschichte von ihrem Freund, diesem Chris, der in jener Nacht aus dem Club verschwunden sei, und sie habe sich »an der Bushaltestelle fast den Arsch abgefroren, echt wahr«. Als sie nach Hause kam, habe er schon im Bett gelegen, und seine Kleidung sei in einer Tüte verpackt gewesen und seine Schuhe mit einer roten, klebrigen Substanz befleckt.
    »Blut?«, fragte Hegarty, den Stift in der Hand.
    »Keine Ahnung. Bin ich bei CSI?«
    Charlotte seufzte. Hegarty schlug sein Notizbuch zu. »Was Sie mir da erzählt haben, klingt, ehrlich gesagt, ein bisschen fragwürdig. Das ist jetzt schon einige Wochen her, und damals haben Sie keine derartige Aussage gemacht.«
    »Da war ich ja auch noch mit ihm zusammen! Ich lüge nicht.«
    »Er weiß, dass du nicht lügst, Keesh, aber gibt es da sonst noch etwas – irgendetwas?« Charlotte beugte sich vor und legte ihr eine Hand auf den Arm, aber Keisha schüttelte sie ab.
    »Ich habe alles gesagt, was ich weiß. Was soll ich denn sonst noch erzählen? Sie können mich nicht drankriegen, das wär nicht fair.«
    Hegarty hob die Augenbrauen. »Ich will Sie auch gar nicht ›drankriegen‹. Sie sind nur eine eventuelle Zeugin. Und Sie haben Chris seitdem nicht mehr gesehen?«
    Bildete er sich das ein, oder hatte sie gezögert, bevor sie den Kopf schüttelte?
    Charlotte versuchte es noch einmal. »Du hast nicht erwähnt, dass Chris hinter mir her war, aus irgendeinem Grund. Deshalb ist sie damals zu mir gekommen, DC, äh, Matthew. Sie ist einem Freund von Chris begegnet, und der hat behauptet, Chris wäre hinter mir her, und der Grund, weshalb sie ihn verlassen hat, war der, dass Chris sie zusammengeschlagen hat, als er herausfand, dass sie meine Geldbörse hatte. Mit meiner Adresse drin, verstehen Sie?«
    »Lass das, Char«, sagte Keisha in eisigem Ton.
    Hegarty sah zwischen den beiden hin und her – die eine ernst, das blonde Haar hing ihr in die Augen, die andere eingeschnappt, mit verschränkten Armen. Er konnte förmlich die Stimme seines Vaters hören, des Expolizisten mit vierzig Jahren Diensterfahrung: Hau ab, Junge! Hau ab! Er schlug sein Notizbuch wieder auf. »Und aus welchem Grund sollte dieser Chris hinter Ihnen her sein?«
    Charlotte runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht, aber ich habe eine vage Erinnerung, dass sich in diesem Club jemand an mir vorbeigedrängt hat – vielleicht draußen, vielleicht drinnen, ich weiß es nicht. Genauer kann ich mich nicht daran erinnern, es ist sehr frustrierend.«
    Als Charlotte das sagte, bemerkte Hegarty, dass Keisha sich versteifte. Er sah ihr in die Augen, und sie wandte den Blick ab. Er seufzte. »Und wie wäre Chris vor Ihnen nach Hause gekommen, Keisha, wenn er noch einmal in den Club zurückgegangen wäre? Sie sind ja mit dem Bus gefahren, richtig?«
    »Er muss ein Taxi genommen haben. Für mich hätte er das nicht gemacht, der geizige Scheißkerl.«
    Hegarty schrieb sich das auf. »Vielleicht können wir den Taxifahrer ermitteln. Ich werde mich darum kümmern, kann aber nichts garantieren.«
    »Oh, vielen Dank.« Charlotte hätte fast ihre Teetasse umgestoßen. »Mein Gott, ich kann Ihnen gar nicht sagen, was mir das bedeutet: allein der Gedanke, dass Dan es vielleicht doch nicht war.«
    »Keisha, Sie werden das unter Eid aussagen müssen.«
    »Was?« Ihr Kopf schoss empor. »Das könnt ihr vergessen.«
    »Er kann es nicht als Beweismittel nutzen, wenn du keine Aussage machst!« Charlotte schien allmählich die Geduld zu verlieren.
    »Ja,

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