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Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Titel: Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire McGowan
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mit. Sie fand ihre Schlüssel nicht – hatte Chris sie etwa mitgenommen? Zuletzt tastete sie in einer Tasche ihrer Jeans nach Charlotte Millers Führerschein – auf dem klar und deutlich,schwarz auf rosa, ihre Adresse stand. Er war noch da, wo Keisha ihn versteckt hatte, sofort nachdem sie das Gerichtsgebäude verlassen hatte. Weshalb sie das getan hatte? Sie wusste es nicht. Und war es das wert, sich dafür k. o. schlagen zu lassen? Keine Ahnung.
    Keisha stand im Flur, mit ihrer lächerlich kleinen Tasche mit ihren Sachen drin. Scheiße. Haute sie jetzt wirklich ab? Und wohin?
    Dann hörte sie unten im Treppenhaus ein Geräusch und drückte, während ihr Herz raste wie ein D-Zug, die Türklinke runter. Vergebens. Er hatte sie eingeschlossen. Und jemand kam die Treppe rauf.
    Charlotte
    Nachdem ihre Mutter gekommen war, um zu bleiben – und das auch noch am Holby-City -Abend –, fiel Charlotte ins Bett und schlief zwei Tage durch. Hin und wieder wurde sie in dem abgedunkelten Schlafzimmer wach, doch da sie gedämpftes Stimmengemurmel hörte, bei dem es darum ging, die Mail zu kaufen oder zu Hause anzurufen, um zu erfahren, ob es der Katze an nichts fehlte, ließ sie sich wieder in die Bewusstlosigkeit hinübergleiten. Das war einfacher, als darüber nachdenken zu müssen, was jetzt zu tun war. Wenn sie aufs Klo musste, ging sie durchs Wohnzimmer, ohne die beiden anzusehen, und überhörte es, wenn sie sagten: »Du solltest wirklich langsam mal aufstehen, Schatz. Meinst du nicht, du solltest dich mal waschen?« Jedes Mal lag dort eine Zeitung herum, und ehe sie flugs fortgeräumt wurde, starrte ihr Dans Gesicht daraus entgegen. Seine Festnahme hatte eine ganze Lawine von City-kritischen Storys losgetreten. BANKER BUTCHERS sah sie auf der Titelseite der Mail , bevor die beiden die Zeitung vor ihr verbergen konnten.
    Als sie das nächste Mal erwachte, erinnerte sie sich an etwas. Wann war das gewesen? Ungefähr einen Monat vor jenem Abend . An einem Samstagmorgen – und Dan war schon vor ihr wach. Das war nicht ungewöhnlich, am Wochenende stand er oft früh auf, konnte sein von der Arbeit rotierendes Hirn einfach nicht abschalten. Diesmal saß er vollständig bekleidet auf ihrer Bettkante und sah sie eindringlich an.
    Sie gähnte. »Alles okay mit dir?«
    Er sah sie weiter so an. »Wie wichtig ist dir das alles?«
    »Was?«
    »Das Geld. Große Hochzeit, großes Haus …«
    »Wie meinst du das?« Sie rieb sich die Augen.
    »Nur mal so hypothetisch: Würdest du auch ohne das ganze Geld bei mir bleiben? Wenn ich etwas tun würde. Wenn wir das alles aus irgendeinem Grund verlieren würden.«
    Sie hatte gelacht. Hatte es für einen Scherz gehalten. »Geld ist mir nicht wichtig. Es wäre wahrscheinlich nicht ganz leicht, sich wieder umzustellen, wenn man sich erst mal an einen gewissen … Lebensstil gewöhnt hat. Und ich dachte, du wolltest auch bald eine größere Wohnung?«
    »Ja. Egal, vergiss es.«
    Jetzt fragte sie sich, was er damit wirklich hatte sagen wollen.
    Nebenan hörte sie die Stimme ihrer Mutter. Fahles Licht drang durch die Vorhänge herein. »Phil, draußen sind noch mehr von diesen Leuten.«
    »Soll ich noch mal einen Eimer Wasser rauskippen?«
    »Das letzte Mal haben sie gedroht, die Polizei zu rufen. So eine Frechheit! Sie ist doch in keinem Zustand, in dem sie Interviews geben könnte. Und jetzt ist auch noch mein Telegraph voll von diesen Rassismus-Vorwürfen. Bei ihm auf der Arbeit gab es offenbar ein farbiges Mädchen, und die hat gekündigt, weil sie immer, ich zitiere, Paki-Schnalle zu ihr gesagt haben. So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten.«
    »Üble Sache, meine Liebe.«
    »Tja, unter uns: Das ist mal wieder typisch Charlotte. Menschenkenntnis war noch nie ihre Stärke. Ich fand ja immer schon, dass er etwas Seltsames an sich hat, eine dunkle Seite.«
    Charlotte vergrub den Kopf unter dem Kissen. Über all das würde sie jetzt nicht nachdenken. Ihre Kraft reichte gerade noch, um wieder in die Dunkelheit hinabzutauchen.
    Hegarty
    »Üble Sache, Matthew.« Hegartys Vorgesetzter, Detective Inspector Bill Barton, legte kopfschüttelnd die Zeitung beiseite. » Banker Butchers – allerdings. Man könnte meinen, diese Leute hätten noch nie etwas von Missachtung des Gerichts gehört.« Für einen Karrierepolizisten, über den weithin gemunkelt wurde, er trage ein Korsett unterm Hemd, war DI Bill Barton ein ziemlicher Langweiler. Er hörte keine Opern, löste keine Kreuzworträtsel,

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