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Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Titel: Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire McGowan
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… Designerstücke?«
    »Die? Vierzig Pfund bei New Look. Ich arbeite schließlich in einer Bücherei .«
    Charlotte
    Am dritten Tag, nachdem man Dan ins Gefängnis geworfen hatte, wachte Charlotte zu ihrer normalen Uhrzeit auf – um acht – und schlurfte im Schlafanzug in die Küche. Ihre Mutter und ihr Stiefvater waren schon auf, saßen hellwach am Tisch und futterten Kleieflocken. Gail trug ihre übliche Alltagskluft aus Jeans und Steppweste, war tipptopp frisiert und perfekt geschminkt, wohingegen Charlottes Gesicht von Knautschfalten vom Kissen gezeichnet war.
    »Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du hättest dir die Grippe geholt!« Der Tonfall ihrer Mutter ließ erkennen, dass sie Charlotte am liebsten schon im Morgengrauen geweckt hätte. Lange ausschlafen stand auf der Liste der Dinge, von denen Gail und Phil nichts hielten, mit an oberster Stelle. »Du hast die Nachrichten verpasst. Sie haben dieses Haus hier gezeigt!«
    »Die Fassade muss dringend gestrichen werden«, grummelte Phil. »Das sollte sich mal ein Fachmann ansehen.«
    »Ihr seid ja immer noch da«, entgegnete Charlotte.
    »Jemand muss sich doch um dich kümmern, Schatz. Komm, iss ein paar Bran Flakes.« Gail wedelte mit der hellblauen Schachtel, mit dem Sturzbach aus Milch darauf, von dem sich Charlotte immer gefragt hatte, ob das ein echtes Foto war oder eine geschickte Täuschung.
    »Mag ich nicht.« Sie kam sich wie ein bockiges Kind vor, als sie ein Glas Nutella aus dem Schrank nahm.
    Ihre Mutter setzte eine missbilligende Miene auf. »Ich habe übrigens für dich bei deiner Arbeit angerufen. Ich habe ihnen erklärt, dass du unter Schock stehst. Ein ganz reizender Mann, mit dem ich da gesprochen habe. Simon heißt er, nicht wahr? Sehr gebildet, das hat man gleich gemerkt. Ist das dein Chef?«
    O Gott. »Haben die … davon gehört?«
    »Alle Welt hat davon gehört.« Gail rümpfte die Nase. »Bei uns daheim im Dorf wird sich das wie ein Lauffeuer verbreitet haben. Da kannst du sicher sein.«
    Darauf gab es nichts zu erwidern, außer dass es ihr leidtat, aber weshalb hätte sie das sagen sollen? Es war nicht ihre Schuld. Und Dans Schuld war es auch nicht.
    »Du musst wirklich mal mit denen reden: mit seinen Eltern. Die haben sogar hier angerufen. Es hat sich angehört, als hätten sie nie zuvor im Leben ein Telefon benutzt.«
    Charlotte zuckte zusammen. »Äh, Mum, was ist mit … Du weißt schon. Sagen wir jetzt allen Bescheid, dass wir es verschieben? Was ist mit den Lieferanten?«
    Gails Gesicht verfinsterte sich, und ihr kamen die Tränen. »Da beißt man auf Granit. Die meisten weigern sich, die Anzahlungen wieder rauszurücken.«
    »Aber es kommt doch bestimmt öfter mal vor, dass eine Hochzeit verschoben wird, nicht wahr? Ich meine: Da kann doch so viel dazwischenkommen.«
    Phil mampfte seine Frühstücksflocken. »Hochzeitsversicherung. Wir haben dir das gesagt.«
    »Aber du wolltest dir ja nicht reinreden lassen, nicht wahr, Schatz?« Die beiden waren ein bestens eingespieltes Team. »Ich fürchte, das wird nun sehr teuer für dich.«
    Charlotte atmete tapfer tief durch. »Wir sollten versuchen, die Hochzeit vorläufig mal zu vergessen. Das holen wir nach. Jetzt muss ich erst mal diese Sache hier in Ordnung bringen. Es kann ja nicht so lange dauern, bis es zu einem Gerichtsverfahren kommt, oder?«
    »Das kann sich Jahre hinziehen«, entgegnete Phil liebenswürdigerweise hinter seiner Daily Mail hervor.
    »Und die ganzen Einladungen sind schon verschickt. Es ist so schade drum. Du musst jetzt deine ganzen Freunde anrufen, Schatz. Dein Telefon stand die ganze Zeit nicht still.«
    Warum hatte sie so lange geschlafen, wenn es doch so viel zu erledigen gab? Sie nahm sich zusammen. »Mum, es war wirklich lieb von euch, dass ihr hergekommen seid, aber jetzt bin ich wieder auf dem Damm. Ich komme auch alleine zurecht.«
    »Du hast seit Tagen nichts Anständiges gegessen!«
    »Nein, aber es geht mir schon wieder viel besser. Würdet ihr nicht gerne wieder heimfahren, zu eurem schönen Haus?«
    Sie sahen einander an; nichts liebten sie mehr, als daheim zu sein, in ihrem schönen Haus. »Aber Charlotte, du warst nur noch ein Schatten deiner selbst. Es ist so eine schreckliche Sache. Wir können dich nicht einfach hier alleine lassen. Du brauchst einen Anwalt, und du musst alle möglichen Dinge absagen. Und was ist mit Geld? Du alleine kannst es dir doch gar nicht leisten, hier zu wohnen, nicht wahr?«
    Sie hielt sich die Ohren zu. Es

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