Ambler by Ambler
Kurzgeschichte zu schreiben, und der ›Sketch‹ wollte eine Reihe von kurzen Detektivstories von mir. Ich gab der Serie den Titel The Intrusions of Dr. Czissar . Dr. Czissar war mein Detektiv, obwohl er, so wie ich ihn beschrieb, eher wie Rozinski aussah. Es war eine Art Gruß an die beiden. Ich wußte nicht, wo sie sich in diesem Moment aufhielten, und Fragen über prominente Flüchtlinge wurden nicht mehr beantwortet. Ich begann auch mit Die Angst reist mit.
Während ich schrieb, versuchte Louise eine Schiffspassage in die Vereinigten Staaten zu bekommen. Aus dem phony war * würde früher oder später vermutlich ein richtiger werden, und dann wäre ihr Platz natürlich an der Seite ihrer Kinder. Ich brachte sie schließlich dazu, sich einen britischen Paß ausstellen zu lassen. Nach den Bestimmungen eines vom Kongreß verabschiedeten Neutralitätsgesetzes war es amerikanischen Staatsangehörigen untersagt, auf Schiffen kriegführender Nationen zu reisen. Die meisten Passagierschiffe auf der Atlantikroute fuhren unter der Flagge einer kriegführenden Nation. Mit einem amerikanischen Paß konnte sie über Genua auf einem italienischen Dampfer nach New York kommen oder auch mit einem der Flüchtlingsschiffe wie der ›Gripsholm‹, doch sie würde monatelang warten müssen. Und wie lange würde Italien noch neutral sein? Sie hatte Anspruch auf einen britischen Paß, warum also nicht einen beantragen und sich um eine kriegführende Passage kümmern?
Mit Die Angst reist mit kam ich rasch voran, obwohl ich auch diesen Text wie üblich wie besessen überarbeitete. Das Schreibbüro in der Oxford Street, zu dem ich früher gegangen war, existierte noch immer. Ich lieferte das Buch so rechtzeitig bei Hodder ab, daß es auf die Neuerscheinungsliste für Frühjahr 1940 gesetzt werden konnte. In derselben Woche erfuhr Louise, daß sie einen Platz auf einem Schiff bekommen könne, das im März auslaufen würde. Jetzt mußte sie sich bloß noch ein Ausreisevisum besorgen. Für sie war das mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden. Viele Ehefrauen befanden sich gerade in diesen Tagen auf dem Weg nach Amerika zu ihren Kindern. Als sie jedoch fragte, warum ich nicht mitkäme, wollte ich offen mit ihr reden. Unverschämte Kerle in der raf mochten sich lustig machen, aber Männer meines Alters (und noch ältere) würden von den Streitkräften gebraucht werden, noch ehe die Sache vorbei sei. Ich wollte nicht unerreichbar sein, wenn man mich rief.
Erneut wurde Spencer konsultiert. Über irgend jemand im Arbeitsministerium bekam er heraus, daß meine Altersgruppe erst in vier, fünf Monaten zur medizinischen Untersuchung aufgerufen würde. Andererseits würde ich nur vom Foreign Office oder von der Amerika-Abteilung des Informationsministeriums ein Ausreisevisum bekommen. Das Foreign Office falle weg. Aber es gäbe eine Menge Schriftsteller, die für das Informationsministerium ins Ausland führen und dort Vorträge hielten. Man müsse zwar einräumen, daß bislang keiner von ihnen ein Kriminalschriftsteller war, doch etwas spreche für mich: Ich sei im Begriff, ein großer Dollarverdiener zu werden, und könne meine Qualitäten ja mal unter Beweis stellen.
Den Mann, der mich im Informationsministerium zuerst befragte, habe ich vergessen, nicht aber den Mann, der aus einem anderen Büro hereinkam und einen schottischen Akzent hatte. Ich wurde ihm nicht vorgestellt. Der Beamte fragte die einfachen Sachen.
»Wie lange soll die Reise denn dauern?«
»Zwei Monate.«
»Rückfahrt also Mai oder Juni?«
»So etwa. Ich hoffe, daß es bei der Rückreise keine Probleme gibt.«
»Das britische Generalkonsulat in New York wird sich um alles kümmern. Für die Kosten müssen Sie natürlich selbst aufkommen.«
»Ja.«
Der Mann aus dem anderen Büro hatte dagestanden und meinen Antrag nebst Brief gelesen. Plötzlich übernahm er die Befragung.
»Wer ist Ihr Verleger drüben?«
»Knopf.«
»Ah. Was ist nach New York dran? Kalifornien? Dort machen Schriftsteller ja das große Geld, stimmt’s?« Er sprach sehr schnell, die Wörter purzelten nur so hervor. Die Geschwindigkeit und der Akzent, beides zusammen bewirkte, daß er kaum zu verstehen war.
»Keine Ahnung. Ich will für ein paar Wochen nach New Jersey, und dafür will ich eine Genehmigung haben.«
»Wo in New Jersey?«
»Nutley.«
»Ist ganz nett dort. Kleiner Vorort. Bei Passaic. Sie sagen, Sie könnten dort Vorträge halten. Für welche Art Publikum?«
»Der dortige Garden
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