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Ambler-Warnung

Ambler-Warnung

Titel: Ambler-Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Kopf ruckartig nach vorne, als presse ihm jemand den Lauf einer Waffe in den Nacken. »Bitte holen Sie mich hier raus«, heulte er. »Ich weiß nicht, wer ihr seid, und es ist mir auch egal. Aber lasst nicht zu, dass er mich umbringt.« Er verzerrte seine Gesichtszüge erneut zu einer Grimasse haltloser Panik und das Wasser stieg ihm in die Augen. »Er hat ein Riesengewehr mit ganz viel Munition. Er sagt, er wird mich zu Kutter und Fetzen schießen. Ich habe Frau und Kinder. Ich bin Amerikaner.« Er brabbelte in kurzen, atemlosen Sätzen. »Mögt ihr Filme? Ich bin im Filmgeschäft. Ich wollte hier Locations auskundschaften. Und der Botschafter ist ein Freund von mir. Dieser Kerl hat mir gedroht, er hat gesagt, oh Gott, oh Gott . . .«

    »Aufgepasst, der Plan läuft so«, brüllte Caston aus dem dunklen Zimmer. »Ein Typ kann bis auf anderthalb Meter an die Türschwelle herantreten. Einen Schritt näher, und dieser Kerl hier geht drauf. Ich lasse den Zivilisten zu euch kommen, damit ihr seht, dass es ihm gut geht. Aber ich habe ihn im Visier, kapiert? Eine falsche Bewegung, und meine .338 Lapua Magnum bläst ihm die Gedärme aus dem Wanst.«
    Ambler riss die Tür auf und ging steif und unsicher ein paar Schritte auf den Flur hinaus. Erneut spiegelte sein Gesicht grenzenloses Entsetzen wider. Die Einsatzkräfte würden annehmen, dass ihre Zielperson in einer dunklen Ecke des Zimmers kauerte und ein Präzisionsgewehr auf ihn gerichtet hielt. Der Winkel würde ihm erlauben, seine Geisel zu töten, ohne selbst in die Schusslinie zu geraten. Aber die zwei Männer hatten keine Wahl. Sie mussten mitspielen. Sie hatten nur den Zeitfaktor auf ihrer Seite und wollten das Ganze so lange verzögern, bis Verstärkung angekommen war. Ambler sah es in ihren Gesichtern. Vielleicht war der Tod der Geisel ein akzeptabler Preis für die Erfüllung der Tarquin-Mission. Aber diese Entscheidung konnte nur ihr Einsatzleiter treffen.
    Ambler ging einen weiteren Schritt auf den zweiten, größeren Mann zu, sah, dass er blaugrüne Augen und einen Zweitagebart hatte. Der Spezialist betrachtete die Geisel nur als lästiges Hindernis, als Unbekannte, die noch nicht aus der Gleichung gestrichen werden konnte. Er hatte sein G36 nicht mehr im Anschlag. Wozu auch?
    Ambler begann zu zittern, allem Anschein nach vor Furcht. Er warf einen ängstlichen Blick in den dunklen Raum hinter sich und tat so, als sehe er das Gewehr, das auf seinen Kopf gerichtet war. Dem Mann vermittelte er das, indem er scharf den Atem einzog. Dann wandte er sich flehend an den schwarz gekleideten Agenten.

    »Er wird mich umbringen«, wiederholte Ambler. »Ich weiß es. Ich konnte es in seinen Augen sehen.« Seine Stimme erhob sich zu einem hysterischen Kreischen, und er fuchtelte wild mit den Armen, um seine Panik zu unterstreichen. »Sie müssen mir helfen. Oh Gott, bitte helfen Sie mir. Rufen Sie den amerikanischen Botschafter an. Sam Hurlbut wird für mich bürgen. Ich bin ein anständiger Mensch. Wirklich. Bitte lassen Sie mich nicht mit diesem Irren allein.« Während er sprach, lehnte er sich zu dem Mann, um Vertraulichkeit vorzutäuschen.
    »Beruhigen Sie sich endlich«, sagte der Agent leise, aber in scharfem Ton. Er bemühte sich kaum, seinen Abscheu vor dem brabbelnden, hysterischen Zivilisten zu verbergen, der ihm viel zu nahe kam und viel zu viel redete, während er immer noch mit den Armen fuchtelte, bis ...
    Die Gelegenheit wird sich bieten. Du musst sie nur beim Schopf packen.
    »Helfen Sie mir helfen Sie mir oh bitte helfen Sie mir ...« Ohne Punkt und Komma strömten die Worte wie Stoßseufzer aus Amblers Mund. Er beugte sich noch näher zu dem Mann hin, er roch den ranzigen Angstschweiß des Agenten.
    Pack die Waffe am Griffstück, nicht am Magazin. Das Magazin könnte ausrasten, aber dann wäre immernoch eine Patrone in der Kammer. Er hat seinen Griff um den Abzugsbügel gelöst. Jetzt! Pack zu!
    Mit einer blitzschnellen Bewegung entriss Ambler dem Agenten das G36 und rammte ihm den Gewehrlauf mit dem Schalldämpfer gegen die Schläfe. Der Mann sackte sofort zu Boden, und Ambler richtete das Sturmgewehr auf den vollkommen überrumpelten zweiten Agenten.
    Er sah, wie der Mann fassungslos versuchte, die veränderte Situation zu begreifen. Ambler stellte das G36 auf Dauerfeuer.
Seine Geschosse würden die Schutzweste des Mannes mühelos durchschlagen ...
    »Gewehr weg«, befahl er.
    Der Mann gehorchte und wich langsam zurück.
    Ambler wusste, was er

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