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Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes

Titel: Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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den Zeitungen erscheint …«, begann ich.
    »Aber was kann ich denn tun?« O’Connell riß die kobaltblauen Augen auf. »Jeder Journalist in Luxor wird bis heute abend von der Sache erfahren haben, wenn sie es nicht schon jetzt wissen. Ich würde meinen Posten verlieren, wenn ich meine persönlichen Gefühle über die Pflicht gegenüber meinen Lesern stellen würde.«
    »Sie sollten sich besser aus dem Staub machen«, sagte ich, als ich bemerkte, daß Emerson wie ein Stier vor dem Angriff anfing, mit dem Fuß zu scharren, und knurrende Geräusche von sich gab. Mr. O’Connell grinste mich breit an. Mit Hilfe von Mr. Vandergelt schaffte ich es, meinen Gatten zu entfernen; und nachdem Emerson eine Weile gegrübelt hatte, meinte er bedrückt: »Vandergelt, ich glaube, ich muß Ihr Angebot doch noch annehmen – nicht, um die Damen zu beschützen, sondern um mich vor ihnen in Sicherheit zu bringen.«
    »Ich fühle mich sehr geschmeichelt«, sagte der Amerikaner prompt.
    Ich kehrte wieder zu meinem Schutthaufen zurück und sah, daß Mr. O’Connell verschwunden war. Während ich mich wieder der eintönigen Aufgabe widmete, den Schutt durchzusieben, überdachte ich eine Idee, die mir während des Gesprächs mit dem jungen Journalisten gekommen war. Es war klar, daß er für den Preis einer guten Geschichte auch gerne Prügel in Kauf nehmen würde, und früher oder später würde Emerson, wenn man ihn entsprechend reizte, ihm diesen Gefallen tun. Wenn wir uns seiner Neugier schon nicht entziehen konnten, konnten wir sie auch zu unserem eigenen Vorteil nutzen, indem wir ihm die Exklusivrechte an unserer Geschichte anboten. Dann hätten wir gleichzeitig unter Kontrolle, was er schrieb. Um diese privilegierte Stellung zu behalten, würde er gezwungen sein, sich unseren Wünschen zu fügen und davon abzulassen, meinen leicht erregbaren Gatten zu ärgern.
    Je länger ich über diesen Plan nachdachte, um so brillanter erschien er mir. Ich war versucht, auf der Stelle Emerson davon zu erzählen; da aber seine erste Reaktion auf meine Vorschläge in aller Regel entschieden ablehnend ausfällt, beschloß ich, noch zu warten, bis er die schlechte Laune wegen der jüngsten Begegnung mit Madame Berengeria überwunden hatte.
    Später am Nachmittag kam es zu einem besorgniserregenden Vorfall. Ein Teil der freigelegten Decke des Grabgangs stürzte ein und verfehlte einen der Männer nur um Haaresbreite. Das donnernde Geräusch und die Staubwolke, die aus dem Treppenschacht aufstieg, sorgte für Aufregung unter den Schaulustigen; ich lief rasch zum Ort des Geschehens. Durch den aufgewirbelten Staub hindurch erkannte ich – schemenhaft wie ein Dämon in einer Pantomime – Emerson, der sich mit dem Ärmel das Gesicht abwischte und herzhaft fluchte.
    »Beim Weitergraben werden wir die Decke abstützen müssen«, erklärte er. »Ich wußte, daß der Fels brüchig ist, aber ich hoffte, daß sich das ändern würde, je weiter wir vorankämen. Leider scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Abdullah, schick Daoud und seinen Bruder zum Haus, damit sie Holz und einen Sack Nägel holen. Hol’s der Teufel, das wird die Arbeit noch mehr verlangsamen.«
    »Es ist aber notwendig«, sagte ich. »Ein schwerer Unfall zu diesem Zeitpunkt würde die Männer davon überzeugen, daß wir mit einem Fluch belegt sind.«
    »Danke für deine zartfühlende Besorgnis«, knurrte Emerson. »Was machst du überhaupt hier unten? Geh zurück an deine Arbeit.«
    Offensichtlich war die Zeit noch nicht reif, um über meine Pläne mit Mr. O’Connell zu diskutieren.
    Erst bei Einbruch der Nacht ließ Emerson die erschöpften Männer nach Hause gehen. Müde machte sich unser Trüppchen auf den steinigen Rückweg. Ich hatte Mary zu überreden versucht, auf einem Esel den längeren Weg zu reiten, doch sie bestand darauf, uns zu begleiten, und natürlich trotteten die beiden jungen Männer wie Schafe hinter ihr her.
    Vandergelt war schon früher aufgebrochen; er wollte sein Gepäck aus dem Hotel holen und danach zum Haus kommen.
    Ich war immer noch begeistert von meiner Idee, Mr. O’Connell anzuwerben, doch ich war weise genug, Emerson gegenüber nichts zu erwähnen. Die Hände in den Taschen vergraben und gesenkten Hauptes trottete er mißmutig schweigend dahin. Zusätzlich zu allem übrigen Unglück an diesem Tag war in den letzten Arbeitsstunden etwas entdeckt worden, was nichts Gutes verhieß. Die Männer hatten den Gang auf einer Länge von fast zehn Metern freigeräumt

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