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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Hinweise auf den Mann liefern, der ihn und seine Kumpane angeheuert hatte. Er hatte sie in irgendeiner billigen Londoner Spelunke angesprochen, wo man solche Kleinganoven (laut meiner Information) am ehesten antrifft. Genau wie zuvor hatte der Schurke eine dunkle Hautfarbe und einen Turban, und er hatte ihnen einen kleinen Vorschuß gezahlt mit der Aussicht auf eine größere Summe bei Lieferung. Den von ihm gewünschten Gegenstand hatte er bis ins kleinste Detail beschrieben und ihnen zur Vereinfachung der Suche eine Postkarte mit einem Skarabäus gezeigt. Er hatte ihnen sogar einen ungefähren Grundriß des Hauses mitgegeben und Emersons Arbeitszimmer als wahrscheinlichsten Ort für ein Versteck genannt. Nachdem er seine Taschen durchwühlt hatte, kramte Bert (der Einbrecher) diese Skizze hervor, und es erstaunte mich keineswegs, daß auf dem Blatt mit Ausnahme einer auffälligen Markierung für besagten Raum nichts vermerkt war. Der Halunke war kein Risiko eingegangen. Statt ein Treffen in London zu vereinbaren, hatte er darauf bestanden, vor den Toren des Parks zu warten, wo er ihnen im Austausch für den Skarabäus den Rest des Geldes übergeben wollte.
    Eine Verfolgung schien ganz offensichtlich sinnlos. Der Schurke mußte den Schuß gehört, das hell erleuchtete Haus bemerkt und sogleich begriffen haben, daß sein Plan gescheitert war. Hatte er es dennoch gewagt, so lange zu warten, bis er den Skarabäus von dem dritten Eindringling in Empfang nehmen konnte? Vielleicht würden wir das nie erfahren. Wir fanden weder eine Spur von dem Einbrecher noch von dem Skarabäus oder dem Schurken, obwohl wir das Grundstück bei Tageslicht sorgfältig durchkämmten. Der Regen hatte sämtliche Fuß- und auch die Reifenspuren möglicher Fluchtfahrzeuge beseitigt.
    Ich sorgte dafür, daß alle Teilnehmer der Suche trockene Sachen anzogen, dann fanden wir uns in dem kleinen Eßzimmer zu einem verspäteten und herzhaften Frühstück ein. Gargery war nach wie vor verstimmt, daß er nicht rechtzeitig am Ort des Geschehens aufgetaucht war, um erfolgreich seinen Knüppel zu schwingen.
    »Sie hätten mich sowie Bob und Jerry informieren müssen, daß Ihnen Schwierigkeiten drohten«, meinte er vorwurfsvoll. »Dann hätten wir Wache gehalten.«
    »Da gab es nichts zu informieren«, versicherte ich ihm. »Wir hatten keinen Grund, so etwas zu befürchten. Ich kann es immer noch nicht glauben. Warum sollte er – um wen auch immer es sich handeln mag – zu solch extremen Mitteln greifen, um diesen Gegenstand wieder in seinen Besitz zu bringen?«
    »Weil dieser verfluchte Gegenstand«, erwiderte Ramses, »ganz offensichtlich Rückschlüsse auf seine Identität zuläßt. Aber was könnte das sein?«
    »Dir ist nichts aufgefallen?« fragte ich.
    »Nein«, entgegnete Ramses merklich betrübt.
    »Noch wichtiger ist in diesem Zusammenhang doch die Frage, woher der Bursche wußte, daß er sich in unserem Besitz befand«, wandte Nefret ein.
    »Hmhm.« Mit einem Geräusch, das an eine Metallsäge erinnerte, rieb sich Emerson über sein mittlerweile von Bartstoppeln gezeichnetes Kinn.
    »Die Konsequenzen dieser Frage können wir später erörtern«, sagte ich. Selim und Daoud lauschten mit wachem Interesse. Mittlerweile hatten sie sich an unsere kleinen kriminalistischen Zwischenfälle gewöhnt, trotzdem würde einer der beiden, vermutlich Selim, früher oder später nach näheren Einzelheiten fragen. Normalerweise wären sie die ersten gewesen, die wir ins Vertrauen gezogen hätten. In dieser Situation zog ich es allerdings vor, auf eine Enthüllung vorerst zu verzichten.
    »Kommt Zeit, kommt Rat«, fuhr ich fort. »Vielleicht schlaft ihr noch ein wenig oder ruht euch zumindest aus.«
    »England ist ein gefährliches Land«, bemerkte Selim. »Wir sollten nach Ägypten zurückkehren, wo ihr in Sicherheit seid.«
Aus Briefsammlung B
    Liebste Lia, liebster David, wie ich höre, hat Euch Tante Evelyn bereits von dem Einbruch berichtet, deshalb will ich Euch in aller Eile beruhigen. Tante Amelia rief den armen Mr. O’Connell an und beschimpfte ihn fürchterlich, weil er von der Geschichte berichtet hatte. Allerdings druckte nicht nur seine Zeitung entsprechende Artikel. Ich befürchte, daß jeder englische Journalist den Namen Emerson kennt! Die Berichte waren wie stets übertrieben; der einzige Wermutstropfen war das Lieblingsstück des Professors, die Büste des Sokrates, die von einer Kugel zertrümmert wurde. Mit Ausnahme des einen Einbrechers

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