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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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kann es nicht mehr ertragen«, knurrte Emerson. »Ich werde sie suchen.«
    »Alles in Ordnung«, murmelte Ramses, während er den Rauch ausstieß. »Da ist sie.«
    Langsamen Schrittes kam sie aus der Dunkelheit und drehte den Kopf. Emersons Stuhl krachte nach hinten. Als sie sah, dass er auf sie zustürmte, schwankte sie in seine ausgestreckten Arme, und er drückte sie an seine Brust.
    »Dem Himmel sei Dank«, hauchte ich.
    Ramses murmelte: »Und, verflucht, da ist ja auch die Katze! Wie zum Teufel hat sie –«
    »Hör auf zu fluchen«, ermahnte ich ihn.
    Nefret ließ nicht zu, dass Emerson sie trug, und sie weigerte sich, nach Hause zu gehen. »Erst wenn ich etwas getrunken habe«, erklärte sie und sank auf den Stuhl, den Ramses ihr hinschob. »Meine Kehle ist staubtrocken.«
    »Nervosität.« Ihr Bruder schnalzte mit den Fingern, um den Kellner auf uns aufmerksam zu machen.
    »Sei nicht so überheblich. Willst du behaupten, du seist nicht nervös gewesen?«, gab Nefret zurück.
    »Mich hat nervös gemacht, was du mit ihm anstellen könntest«, erwiderte Ramses.
    Viel sagend blickte Nefret auf die Zigarettenstummel, die rings um ihn verstreut auf dem Boden lagen. Ihr Gesicht war mit Staub und Spinnweben bedeckt und ihr gelöstes Haar mit einem zerknitterten Stück Stoff zurückgebunden, das ich als den Schal identifizierte, den sie Seshat als Leine geliehen hatte. Die Katze setzte sich neben ihren Stuhl und begann, sich zu putzen.
    Emerson hob an: »Was hat er –«
    »Ich werde euch alles berichten«, erwiderte sie. Durstig leerte sie das Glas Tee, das der Kellner gebracht hatte. Inzwischen waren wir die einzigen Gäste; normalerweise waren solche Lokalitäten um diese Uhrzeit längst geschlossen, doch niemand hätte den Mut aufgebracht, uns auf diese Tatsache hinzuweisen.
    »Er hat mir keinen Schaden zugefügt«, sagte sie mit einem besänftigenden Lächeln zu Emerson. »Nachdem ich ihn überzeugt hatte, dass ich nicht weglaufen würde, nahm er lediglich meinen Arm, um mich zu führen. Ich versuchte ihn auszufragen, doch jedes Mal fuhr er mich an. Dass ich den Mund hielt, meine ich. Ich versuchte auch, mir den Weg zu merken, den wir gingen, aber das war aussichtslos; ihr wisst, wie sich die Gassen winden und schlängeln. Als er schließlich stehen blieb, war mir klar, dass wir die Gefahrenzone verlassen hatten, denn er wirkte schlagartig ruhiger. Daraufhin fragte ich ihn, wer der große Fisch sei –«
    »Um Himmels willen, Nefret, das hättest du nicht riskieren dürfen«, entfuhr es Emerson. »Äh – hat er es dir verraten?«
    »Er lachte und machte abfällige Bemerkungen über Frauen. Dass sie lediglich für zwei Dinge zu gebrauchen wären und er eines der beiden von mir erwartete. Er meinte Geld, Professor«, fügte sie rasch hinzu. Emersons Gesicht war dunkelrot angelaufen. »Ich versprach, es morgen früh als Erstes zu besorgen und dass wir ihn dann wie vereinbart treffen würden. Daraufhin sagte er, ich könne gehen, es sei denn, ich wolle … In diesem Augenblick biss Seshat zu.«
    Ramses beugte sich vor und kraulte den Kopf der Katze. »Sie ist dir die ganze Zeit gefolgt?«
    »Anders kann es nicht gewesen sein. Ich hörte Geräusche, nahm aber an, es seien Ratten. Ich wollte ihn noch fragen, wo zum Teufel ich denn sei, doch er verschwand ziemlich überstürzt, und ich brauchte eine Weile, um mich zu orientieren. Schließlich beschloss ich, Seshat zu folgen, die mich ständig anstupste – sie hat mich hergeführt.«
    Emerson war nicht mehr puterrot, sondern aschfahl. »Er hat dich gefragt … ob du wolltest …«
    »Gefragt«, betonte Nefret. »Er war ziemlich direkt, aber er bestand nicht darauf. Vor allem nicht, nachdem Seshat ihn gebissen hatte. Also, Professor, versprich mir, dass du nicht die Beherrschung verlierst, wenn du ihn triffst. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir zu einer Einigung kommen. Oh, verflucht, ich hätte es dir nicht sagen dürfen!«
    »Die Beherrschung verlieren?«, wiederholte Emerson. »Ich verliere nie die Beherrschung.«
    »Du wirst ihm das Geld übergeben?«
    »Gewiss.«
    »Und dein Wort halten, dass du ihm Zeit zur Flucht lässt?«
    »Natürlich.«
    Ramses, der verdächtig lange geschwiegen hatte, bemerkte daraufhin: »Soll ich das Automobil holen?«
    »Wir können genauso gut zusammen aufbrechen«, entgegnete Nefret. »Ich bin sehr gut in der Lage, das kurze Stück zu laufen. Professor?«
    »Hmmm«, brummte Emerson. »Wie bitte? Oh. Ja.«
    Wir zahlten dem

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