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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Sie wohl, Amelia«, sagte er leise. »Und Sie, werte Miss Forth …«
    Er nahm sie bei den Schultern und zwang sie, ihn anzuschauen. Ihr Gesicht war gerötet, ihre Lippen leicht geöffnet. Lachend hauchte er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
    »Seien Sie so gut, mein süßes Kind, und überlassen Sie alles den Klügeren. Insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt. Amelia, vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Die Tür knallte zu und der Schlüssel drehte sich im Schloss.
    Nefret tastete nach einem Sessel und sank hinein. »Was meinte er damit?«
    »Womit? Der Halunke pflegt sein geheimnisvolles Charisma. Mein Schatz, hat er dir wehgetan?«
    »Nein.« Nefret rieb sich ihren Arm. »Er hat mich gedemütigt, was viel schlimmer ist. Ich wartete am Eingang, überlegte, ob ich läuten sollte oder nicht, als er herauskam und mich packte. Oh, Tante Amelia, es tut mir so Leid, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte! Als ich aus dem Krankenhaus zurückkehrte, wart ihr drei verschwunden, und es wurde immer dunkler. Die Zeit verging und niemand kam, kein Lebenszeichen, und ich wusste nicht, wo ich mit der Suche nach ihnen beginnen sollte, aber ich hatte eine recht genaue Vorstellung, wo du sein könntest, weil ich vermutete, dass du mich hinsichtlich des Grafen belogen hattest, und ich konnte das Warten nicht mehr ertragen, deshalb … Es tut mir so Leid!«
    »Zum Zeitpunkt deines Aufbruchs waren sie noch nicht zurückgekehrt?«
    »Nein. Irgendetwas muss passiert sein.«
    »Unfug«, erwiderte ich entschieden. »Ich kann mir eine Reihe belangloser Gründe vorstellen, warum sie sich möglicherweise verspäten. Emerson lässt sich nur zu gern von Ruinen ablenken. Mach dir deshalb jetzt keine Gedanken, wir können ohnehin nichts tun, solange wir hier festsitzen. Trägst du irgendetwas bei dir, womit wir die Tür oder den Fensterladen öffnen können?«
    »Ich hatte nur mein Messer. Du hast gesehen, was damit passiert ist.«
    Ich stand auf und schlenderte im Raum auf und ab. »Lass uns die Situation rational betrachten. Irgendwann wird man uns befreien; ich habe Emerson eine Notiz mit der Mitteilung hinterlassen, wo ich mich aufhalte und –«
    »Ich auch. Für Ramses. Aber was ist, wenn sie nicht …«
    »Keine Sorge. Inzwischen sind sie zurückgekehrt und auf dem Weg hierher. Sollten sie sich … verspäten, wird uns jemand anders befreien.«
    Ich schritt zur Tür und lauschte. »Ich höre nichts. Vermutlich ist Sethos aufgebrochen. Er wird einige Stunden Vorsprung haben wollen, um aus Kairo zu verschwinden. Gegen Mitternacht –«
    »Mitternacht!« Nefret sprang auf. »Gütiger Himmel, Tante Amelia, so lange können wir nicht warten! Was macht dich so sicher, dass Sethos die Mühe auf sich nimmt, jemanden über unseren Aufenthaltsort zu informieren?«
    »Vertrau mir«, sagte ich zuversichtlicher, als mir zumute war. Ich musste das Mädchen beruhigen; sie sah aus wie Medusa, ihr Haar fiel offen über ihre Schultern, ihre Augen blitzten vor Zorn. »Aber ich stimme dir zu, dass wir nicht auf Rettung warten sollten. Ich werde mich erneut an dem Schloss versuchen – ich habe noch Unmengen von Haarnadeln – und du inspizierst die Fensterläden. Als Erstes jedoch … Nefret! Mein Schatz, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für eine Ohnmacht!«
    Sie presste ihre Hände vor ihr Gesicht. Ich fasste ihre schwankende Gestalt und drückte sie in einen Sessel.
    »Ich werde nicht ohnmächtig.« Ich musste mich anstrengen, um ihre leise Stimme zu verstehen. Langsam ließ sie ihre Hände sinken. »Ist schon in Ordnung.«
    »Nimm ein Gurken-Sandwich!« Ich nahm die Platte und bot sie ihr an.
    »Nein, danke.« Ihr Gesicht war von Schweißperlen übersät, aber gefasst. Sie atmete tief aus und lächelte. »Gurken-Sandwiches, Tante Amelia?«
    »Wir müssen bei Kräften bleiben.«
    »Ja, natürlich. Außerdem habe ich entsetzlichen Durst. Meinst du, wir können das Wasser trinken?«
    Ihre Wandlung war erstaunlich. Ihre Energie verlieh ihr die Willenskraft, mir eine zuverlässige Verbündete zu sein.
    »Ich glaube schon. Wie du siehst, hat er eine kurze Nachricht hinterlassen.«
    Sie lautete: »Vermutlich werden Sie mir nicht glauben, liebste Amelia, aber das Wasser und die GurkenSandwiches sind nicht vergiftet.«
    Ich reichte sie Nefret, die tatsächlich lachte, als sie sie überflog. »Er ist eine faszinierende Persönlichkeit. Hat er … Es macht dir doch nichts aus, wenn ich frage …«
    »Hat er nicht.«
    »Oh. Aber er hat dich

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