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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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zuletzt lacht, denn er fragt sie, ob sie immer noch diesen Job »bei der Kunstgalerie auf der First Avenue« habe, und nachdem Evelyn das sichtlich gestreßt mit hängender Kinnlade verneint und ihn korrigiert, zieht er nach ein paar verlegenen Worten wieder ab. Sie schnüffelt, schlägt die Karte auf und wechselt sofort das Thema, ohne mich anzusehen.
    »Was sind das für T-Shirts, die ich ständig sehe?« fragt sie. »In der ganzen Stadt? Hast du die gesehen? Silkience Equals Death? Haben die Leute Probleme mit ihrer Haarspülung, oder was? Hab’ ich irgendwas falsch verstanden? Wovon sprachen wir gerade?«
    »Nein, falsch, ganz falsch. Es heißt Science Equals Death.« Ich seufze, schließe die Augen. »Jesus, Evelyn, nur du kannst das mit Haarpflege verwechseln.« Ich habe keine Ahnung, was zum Teufel ich rede, aber ich nicke, winke jemand an der Bar zu, einem älteren Mann, dessen Gesicht im Schatten liegt, jemand, den ich eigentlich nur flüchtig kenne, aber er schafft es, sein Glas zu heben und zurückzulächeln, eine willkommene Abwechslung.
    »Wer ist das?« höre ich Evelyn fragen.
    »Ein Freund von mir«, sage ich.
    »Ich erkenne ihn nicht wieder«, sagt sie. »P & P?«
    »Vergiß es«, seufze ich.
    »Wer ist das Patrick?« fragt sie, mehr an meinem Widerstreben interessiert als an einem tatsächlichen Namen.
    »Warum?« frage ich zurück?
    »Wer ist es?« fragt sie. »Sag’s mir.«
    »Ein Freund von mir«, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Wer, Patrick?« fragt sie, dann, nach ihm schielend: »War er nicht bei meiner Weihnachtsparty?«
    »Nein, war er nicht«, sage ich, mit den Händen auf die Tischplatte trommelnd.
    »Ist das nicht … Michael J. Fox?« fragt sie, immer noch nach ihm schielend. »Der Schauspieler?«
    »Kaum«, sage ich, dann, weil ich die Schnauze voll habe. »Oh, in Gottes Namen, sein Name ist George Levanter und, nein, er war nicht der Star von Das Geheimnis meines Erfol ges.«
    »Oh, wie interessant.« Evelyn brütet schon wieder über der Karte. »Also, wovon sprachen wir gerade?«
    Ich versuche, mich zu erinnern, und frage: »Haarspülungen? Oder eine bestimmte Haarspülung?« seufze ich. »Ich weiß nicht. Du hast mit dem Gnom geredet.«
    »Ian ist kein Liliputaner, Patrick«, sagt sie.
    »Er ist außergewöhnlich kleingewachsen, Evelyn«, kontere ich. »Bist du sicher, daß er nicht bei deiner Weihnachtsparty« – und dann, mit gesenkter Stimme –, »die Hors d’Œuvres verteilt hat?«
    »Du kannst von Ian nicht ständig als Gnom reden«, sagt sie, eine Serviette in ihrem Schoß drapierend. »Das lasse ich mir nicht bieten«, flüstert sie, ohne mich anzusehen.
    Ich kann ein meckerndes Lachen nicht zurückhalten. »Das ist nicht komisch, Patrick«, sagt sie.
    » Du hast das Gespräch doch so abgekürzt«, mache ich geltend.
    »Erwartest du, daß ich mich jetzt geschmeichelt fühle?« schnappt sie bitter.
    »Hör zu, Baby, ich versuche nur, diese Begegnung so harmlos wie möglich zu interpretieren, also versau dir, äh, naja, nicht selbst den Abend.«
    »Hör doch auf«, sagt sie uninteressiert. »Oh, sieh mal, da ist Robert Farrell.« Nachdem sie ihm zugewinkt hat, zeigt sie ihn mir diskret, und tatsächlich, wenn das nicht der allseits beliebte Robert Farrell ist, der dort an der Nordseite des Raums an einem Fenstertisch sitzt, was mich innerlich zur Weißglut treibt.
    »Er sieht wirklich gut aus«, vertraut mir Evelyn bewundernd an, nur weil sie merkt, daß mein Blick auf dem Hardbody ruht, der neben ihm sitzt, und zirpt neckisch, um ganz sicherzugehen, daß der Groschen fällt: »Ich hoffe, ich mache dich nicht eifersüchtig.«
    »Er sieht ganz gut aus«, räume ich ein. »Dämlich, aber gut aussehend.«
    »Sei nicht gehässig. Er sieht sehr gut aus«, sagt sie und schlägt dann vor: »Warum trägst du dein Haar nicht auch so?«
    Vor dieser Bemerkung war ich ein Automat, der Evelyn nur vage Aufmerksamkeit schenkte, aber jetzt erfaßt mich Panik, und ich frage: »Was stimmt nicht mit meinem Haar?« In wenigen Sekunden steigere ich mich in Wut. »Was zum Teufel stimmt nicht mit meinem Haar?« Ich berühre es leicht.
    »Nichts«, sagt sie, als sie merkt, wie verärgert ich bin. »War nur ein Vorschlag«, und dann, als ihr klar wird, daß ich fast außer mir bin: »Dein Haar sieht wirklich … wirklich toll aus.« Sie versucht zu lächeln, aber es gelingt ihr nur, noch besorgter auszusehen.
    Ein Schluck – ein halbes Glas – J&B beruhigt mich so weit, daß ich

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