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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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Rail.«
    »Silian Rail?« fragt McDermott.
    »Ja. Nicht schlecht, was?«
    »Die ist sehr cool«, sagt Van Patten zurückhaltend, der neidische Hund, »aber das ist noch gar nichts …« Er zückt seine Brieftasche und klatscht eine Karte neben einen Aschenbecher. »Sieh dir das an.«
    Wir beugen uns alle vor und inspizieren Davids Karte, und Price sagt leise: »Die ist wirklich nett.« Kurz durchzuckt mich Eifersucht, als ich die Eleganz der Farbe und die noble Schrifttype sehe. Ich balle die Faust zusammen, als Van Patten selbstgefällig sagt: »Eierschalenfarben, Romana …« Er wendet sich mir zu. »Was hältst du davon?«
    »Nett«, krächze ich, aber ich schaffe es zu nicken, als der Hilfskellner uns vier neue Bellinis bringt.
    »Guter Gott«, sagt Price, hält die Karte gegen das Licht und ignoriert die neuen Drinks. »Die ist wirklich toll. Woher hat ein Trottel wie du soviel Geschmack?«
    Ich schaue auf Van Pattens Karte, dann auf meine und kann nicht glauben, daß Price tatsächlich Van Pattens besser gefällt. Benommen nippe ich an meinem Drink und hole dann tief Luft.
    »Aber wartet …«, sagt Price. »Das ist überhaupt nichts …« Er holt seine Karte aus einer Jackettinnentasche, dreht sie langsam, dramatisch um, damit wir sie inspizieren können, und sagt: »Meine.«
    Selbst ich muß eingestehen, daß sie grandios ist.
    Plötzlich erscheint das Restaurant weit weg, gedämpft, der Lärm entfernt, ein bedeutungsloses Murmeln, im Vergleich zu dieser Karte, und wir alle hören Prices Worte: »Erhabene Schrift, blasses Nimbusweiß …«
    »Heilige Scheiße«, ruft Van Patten aus. »Ich sehe zum ersten Mal …«
    »Schön, sehr schön«, muß ich eingestehen. »Aber Moment noch. Sehen wir uns Montgomerys an.«
    Price zieht sie hervor, und obwohl er lässig tut, ist mir unverständlich, wie er ihr subtil abgetöntes Weiß, ihre üppige, griffige Papierqualität ignorieren kann. Plötzlich deprimiert mich das Thema, das ich selbst aufgebracht habe. »Pizza. Laßt uns eine Pizza bestellen«, sagt McDermott. »Will niemand eine Pizza teilen? Red Snapper? Mmmmmm. Bateman doch bestimmt «, sagt er und reibt sich erwartungsfroh die Hände.
    Ich nehme Montgomerys Karte und betaste sie sogar, genieße das Gefühl der Karte zwischen meinen Fingerspitzen. »Klasse, was?« Prices Tonfall läßt erkennen, daß er sich über meinen Neid im klaren ist.
    »Klar«, sage ich leichthin und schnippe die Karte zu Price zurück, als wäre sie mir schnuppe, aber der Brocken ist hart zu schlucken.
    »Red-Snapper-Pizza«, erinnert mich McDermott. »Ich bin am Verhungern.«
    »Keine Pizza«, murmele ich, erleichtert, als Montgomerys Karte wieder in Timothys Tasche und aus meinem Blickfeld verschwunden ist.
    »Nu mach schon«, jammert McDermott. »Laß uns Red-Snapper-Pizza bestellen.«
    »Halt’s Maul, Craig«, sagt Van Patten und starrt eine Kellnerin an, die an einem anderen Tisch die Bestellungen aufnimmt. »Aber ruf den Hardbody rüber.«
    »Aber das ist nicht unsere«, sagt McDermott und spielt mit einer Speisekarte rum, die er einem vorbeilaufenden Hilfskellner weggeschnappt hat.
    »Ruf sie trotzdem rüber«, insistiert Van Patten. »Bitte sie um ein Mineralwasser oder ein Corona oder irgendwas.«
    »Warum gerade sie? « frage ich niemanden Bestimmten. Meine Karte liegt auf dem Tisch, unbeachtet neben einer Orchidee in einer blauen Glasvase. Behutsam hebe ich sie auf und stecke sie gefaltet in die Brieftasche zurück.
    »Sie sieht genauso aus wie dieses Mädchen, das in der Georgette-Klinger-Abteilung bei Bloomingdale’s arbeitet«, sagt Van Patten. »Ruf sie herüber.«
    »Will jetzt jemand die Pizza oder nicht?« McDermott wird langsam unwirsch.
    »Woher weißt du das denn?« frage ich Van Patten.
    »Ich kaufe dort Kates Parfüm«, antwortet er.
    Price erheischt gestikulierend die Aufmerksamkeit der Tischrunde: »Habe ich auch nicht vergessen, jedem zu sagen, daß Montgomery ein Zwerg ist?«
    »Wer ist Kate?« frage ich.
    »Kate ist die Braut, mit der Van Patten eine Affäre hat«, erklärt Price, der wieder zu Montgomerys Tisch herüberschaut. »Was wurde eigentlich aus Miss Kitt ridge?« frage ich.
    »Ja«, strahlt Price, » was ist mit Amanda?«
    »O Jungs, regt euch ab. Vertrauensbasis? Genau. «
    »Hast du keine Angst vor Krankheiten?« fragt Price.
    » Von wem, Amanda oder Kate?« frage ich.
    »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, daß wir es nicht kriegen können.«
    Van Pattens Stimme schwillt

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