Amore macchiato: Roman (German Edition)
einprägen.
»Komm runter hier«, flüstert Riccardo, klettert den Fels hinunter auf den Strand und hilft mir hinabzusteigen.
Im Sand lege ich die Arme um seinen Hals und ziehe ihn zu mir, während Riccardo langsam meine Bluse aufknöpft, sie mir vorsichtig über die Schultern schiebt und zu Boden gleiten lässt. Er fährt mit den Lippen über meinen Hals und knabbert leicht an meinen Ohrläppchen. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut, stehe einfach nur da und bin kurz davor, unter seinen Zärtlichkeiten willenlos zu Boden zu sinken. Wie in Zeitlupe küssen wir uns erneut. Als wir uns wieder voneinander lösen, öffnet Riccardo langsam meinen BH und schaut mich an, bevor er die Hände sanft auf meine Brüste legt und mich erneut zärtlich küsst.
»Ja, ich erinnere mich«, flüstert er mir ins Ohr. »Ich erinnere mich sogar ganz genau.«
»Woran?«, hauche ich.
»An diesen Körper. An deinen wunderschönen Körper. Der mir den Atem geraubt hat und wegen dem ich fast ertrunken wäre.« Er sinkt vor mir auf die Knie und küsst meinen Bauchnabel. Ich folge ihm und ziehe ihm das Hemd kurzerhand über den Kopf.
»Das wäre wirklich schade gewesen«, fährt Riccardo leise fort und lächelt mich an, »zu sterben, ohne dich je berührt zu haben.«
Ich muss leise lachen und fahre mit den Händen über seine Brust.
»Ich hingegen hatte damals echt Angst vor dir, als du so plötzlich vor mir aufgetaucht bist. Ich wusste ja nicht«, erzähle ich und strahle ihn an, »ob dieser fremde Mann mit seiner Taucherbrille Unsittliches mit mir vorhaben könnte.«
»Glaub mir«, Riccardo grinst verschmitzt, »Lust dazu hätte ich bestimmt gehabt.« Ich spüre, wie seine Hand sanft über meinen Oberschenkel streicht. Das Prickeln in mir lässt mich nun endlich komplett in den noch warmen Sand sinken. »Und ich habe immer noch welche«, fügt er hinzu und folgt meiner Bewegung, bis wir endlich eng umschlungen im Sand liegen.
»Das ist gut«, flüstere ich und streiche ihm über die Wange. »Mir geht es ganz genauso.«
Riccardo lächelt, zieht mich fest an sich und küsst mich so leidenschaftlich, dass es mir den Atem raubt. Ich schließe die Augen und vergesse alles um mich herum.
Im Schutze der Dunkelheit erlebe ich den leidenschaftlichsten, gefühlvollsten Liebhaber meines Lebens. Riccardo erkundet jeden Millimeter meines Körpers, und ich kann einfach nicht genug davon bekommen. Es fühlt sich alles so wunderbar und richtig an. So, wie ich es mir immer gewünscht und nie zuvor erlebt habe. Die Zeit um uns herum ist stehen geblieben und vergeht dennoch so schnell, während wir hungrig aufeinander im Sand liegen. Mit jeder Welle, die sich am Ufer der kleinen Bucht bricht, gebe ich mich mehr und mehr hin und genieße es, die Kontrolle abzugeben.
Es gibt nur noch Riccardo und mich. Mehr braucht es nicht.
12.
Ich gestehe: Im Sand ist keine Lösung.
Obwohl: Liebe im Sand ist schön. Traumhaft schön sogar. Ich meine eher das Danach.
Als ich neben Riccardo wach werde, ist es kurz vor Mitternacht. Wir sind wohl halb im Sand, halb auf unserer Kleidung erschöpft, eng umschlungen und glücklich eingeschlafen. Soeben läuft ein großes Fährschiff aus dem Hafen von Olbia aus, weshalb kleine Wellen an unser Strandstück plätschern.
Leicht benommen richte ich mich auf. Ich habe Durst, ich möchte duschen, ich muss aufs Klo. Mein Rücken brennt. Vorsichtig taste ich meine Wirbelsäule entlang und stelle stöhnend fest, dass die Haut an einigen Stellen aufgescheuert ist.
Von der Dunkelheit geschützt, gehe ich ins Wasser und mache ein paar erfrischende Schwimmzüge. Dann wate ich zurück an Land, tupfe mich mit der Picknickdecke, die immer noch auf uns wartet, behelfsmäßig trocken und trinke ein paar Schluck Wasser. Danach schleiche ich zurück zu Riccardo, der so friedlich schlummert, als wäre der Strand die Wiege seiner Kindheit, breite die Decke über ihm aus und kuschele mich wieder an ihn.
»He, werd wach.« Ich kitzele ihn an der Wange. »Riccardo, wir können hier nicht ewig liegen.«
Der schöne Mann neben mir dreht und reckt sich leicht. »Warum nicht?«, nuschelt er verschlafen. »Lass uns für immer hierbleiben.« Er dreht sich zu mir und nimmt mich mit einem Arm gefangen.
»Riccardo!« Ich versuche, mich aus seiner Umarmung zu befreien. »Ich muss … zurück ins Hotel. Ich habe morgen früh einen Termin in Arzachena. Ich kann nicht hierbleiben.«
»Hm.« Er scheint schon wieder zu schlafen.
»Möchtest du mit
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