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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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weiß!“ Boshaft wandte er sich dem ängstlichen Melldorn zu.
    „Öffnet diese Pforte oder ihr werdet seinen Platz einne h men!“ Karben wies unmissverständlich auf den Körper, der leblos in den Fesseln hing, sein Gesicht verdunkelte sich und die Augen wu r den zu messerscharfen Schlitzen, „eure Zunft versucht seit Jahrhunderten, die Rätsel dieser Stadt zu lüften und das einzige Ergebnis sind wage Vermutungen. Mein leichtgläubiger Vater vertraute den unheilvollen Andeutungen der Gelehrten. Ich hi n gegen betrachte euresgleichen als w i derspenstige Parasiten, die diese Stadt aussaugen und den Pöbel unnutzes Wissen lehren, anstatt greifbare Ergebnisse vorzuweisen. Bringt mir den Atem des Dr a chen oder ich werde euren Stand auslöschen!“
    Betretenes Schweigen folgte der lautstarken Zurechtweisung, nachdem das laute Summen und Knistern der Maschine ve r stummt war und Melldorn eingeschüchtert das Weite gesucht hatte.
     
    Als die unbeschreiblichen Qualen Wolf aus ihrem schmer z vollen Griff entließen, sackte er zitternd in sich zusammen. Unter seinem Gewicht fraßen sich die rostigen Schellen unbarmherzig in seine Handgelenke und feine Rinnsale von Blut liefen seinen Arm hinunter. Unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen oder die Kontrolle über seinen Körper wiederzue r langen, spürte er die erniedrigende Nässe zwischen seinen Beinen und den unang e neh-men Geruch verbrannten Fle i sches.
    Jemand packte ihn an den Haaren und riss seinen Kopf u n gestüm in die Höhe. Wolf nahm all seine verbleibende Kraft und spuckte dem Peiniger ins Gesicht.
    „Er lebt noch, Sire! Er ist zäh!“ Kasimir kicherte und wischte sich aufgeregt den Speichel vom Gesicht.
    Eine schemenhafte Gestalt näherte sich langsam und das Gesicht des Mannes, der vorher mit ihm gesprochen hatte, erschien ve r schwommen vor ihm.
    „Weißt du, wer ich bin, Söldner? Ich bin Druidas Karben, der Regent dieser Festung und ich kann dein Leiden beenden, wenn du mir erzählst, wer die geheimnisvollen Verbündeten sind, die deinen Kameraden den Weg ebnen!“
    „Ich weiß …“, keuchte Wolf, stockte und leckte sich über die ris-s i gen Lippen, „gebt mir Wasser und ich werde euch sagen, was ich weiß!“
    Karben winkte dem verunstalteten Folterknecht, der die Unte r haltung interessiert verfolgt hatte und nach dem Fingerzeig u n verzüglich mit einer Karaffe voll Wasser zurückkehrte, sie an den fordernden Mund des Gequälten hielt und ihm zu trinken gab.
    Wolf schloss die Augen schluckte gierig das kühle Nass, bis Ka r ben Kasimir unsanft zur Seite stieß und der lebensspe n dende Strom unterbrochen wurde. „Genug! Er wird noch ertrinken!“
    Wieder trat Druidas vor den Gefangenen und wiederholte seine Frage.
    Wolf öffnete die Augen, erkannte verschwommen die Umri s se eines Gesichts und spie einen Schwall Wasser in dessen Richtung.
    „Selbst wenn ich wüsste, von was ihr da redet, würde ich mir lie-ber die Zunge abbeißen, bevor nur ein Wort des Verrates über meine Lippen käme!“, schrie er ungebrochen.
    Karben taumelte fluchend nach hinten und wischte sich he k tisch über das tropfende Antlitz.
    „Setzt es in Gang!“, forderte er lautstark von Kasimir, der d a raufhin eilig hinter dem Rad ve r schwand.
    Wieder ertönte das ungewöhnliche Brummen, dessen Folgen Wolf nur zu gut kannte. Den fast unerträglichen Schmerz erwa r tend, versuchte er dieses Mal seine betäubten Muskel anzuspa n nen, um der explosionsartigen Entladung entgege n zuwirken.
    Abermals krampfte sich sein Körper zusammen, als die gleiße n den Blitze in einhüllten und er sich in einem stummen Schrei aufbäumte, doch bevor ihm endgültig die Sinne schwanden, e n dete die Qual abrupt und sein verzehrter Leib sackte zitternd zusammen.
    „Für diesen Frevel werdet ihr bezahlen!“, tobte Karben unve r söhnlich, eilte entschlossen zu den beiden Gefesselten, die wi m mernd in seiner Nähe knieten, packte einen und zerrte ihn unter heftiger Gegenwehr über den schmutzigen Steinb o den.
    „Ist das dein Junge?“, brüllte er.
    „Natas!“, flüsterte Wolf erstickt.
    „Ich werde ihm den Kopf abschneiden“, blitzschnell zog der Wüterich einen kleinen Dolch aus seinem Gewand und hielt die goldene Klinge an den Hals des Jungen, „und dich sein Blut trinken lassen!“ Mit teuflischer Genugtuung ritzte er dem wi m mernden Kind in die Kehle, so dass etwas Blut seinen Hals he r unterlief.
    Entsetzt und mit Tränen der Verzweiflung in den Augen ve r suchte

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