Ana Veloso
funktionieren?
León, der ihrem Blick gefolgt war, lächelte. »Du brauchst dir keine Gedanken zu
machen, Sinhazinha. Die Natur hat alles passend eingerichtet.«
Vitória spürte nicht das Kratzen der Decke, auf
der sie lagen, noch hörte sie das Toben des Sturms, der an den Brettern der Hütte
zerrte und rüttelte. Sie merkte nicht, dass der Regen durch die Türöffnung ins
Innere der Hütte peitschte, und genauso wenig nahm sie das Schnauben der Pferde
wahr, die nur wenige Meter von ihrem Lager entfernt standen. Alles um sie herum
versank, während León ihren Körper mit seinen Händen und seinem Mund zum
Zittern brachte. Er küsste ihre Brustwarzen, liebkoste ihren Bauch, spielte mit
ihrem Bauchnabel. Er knabberte an ihren Zehen, streichelte sich ihre Beine
hinauf und spreizte schließlich ihre Schenkel, um ihre geheimsten Stellen mit
der Zunge zu erkunden und einen pulsierenden Punkt zu stimulieren, von dem sie
bisher nicht einmal geahnt hatte, dass er existierte. Vitória bebte vor Verlangen,
und in der Mitte ihres Körpers breitete sich eine köstliche Hitze aus. Als sie
glaubte, gleich explodieren zu müssen, wanderten Leóns Lippen wieder ihren
Oberkörper hinauf. Als sein Gesicht über ihrem war, sahen sie sich direkt in
die Augen. León stützte sich mit einer Hand ab, mit der anderen erkundete er
ihr Innerstes, wie um den zu Weg bahnen. Vitória spürte, wie sie zu zerfließen
schien. Dann hob er sein Becken und drang in sie ein. Im ersten Augenblick
gefiel ihr, wie er langsam in sie glitt, bis sie plötzlich ein stechender
Schmerz durchzuckte. Sie kniff die Augen zusammen, öffnete sie aber gleich
wieder. León sah sie die ganze Zeit an. Er wusste, dass er ihr wehtat. Er führte
seinen Penis tiefer in sie ein, langsam zwar und behutsam, aber trotzdem immer
tiefer. Dann schien er sich wieder aus ihr zurückziehen zu wollen, nur um, als
er fast schon wieder aus ihr herausglitt, wieder zuzustoßen, fester diesmal.
Seine Bewegungen wurden immer schneller, seine Stöße immer härter, und Vitória
spürte auf einmal noch etwas anderes als Schmerzen: Lust. Reine, animalische,
alles verzehrende Lust. Sie begann sich seinem Rhythmus anzupassen. León
keuchte, und seine Ekstase übertrug sich auf Vitória, die sich verzweifelt an
seinem Rücken festkrallte und immer schneller atmete. »Ich liebe dich«, flüsterte
er zärtlich, »du ahnst nicht, wie sehr ich dich liebe.« Er stammelte mehrmals
mit rauer Stimme ihren Namen. Ihre Beine begannen unkontrollierbar zu zittern.
Heiße Wellen durchliefen ihren Körper, bis Vitórias Erregung ihren Höhepunkt
erreichte und sich ihre Sinne in einem derartigen Taumel befanden, dass ihr Tränen
in die Augen schossen. Doch dann hob León ihre Beine an, sodass ihre Waden auf
seinen Schultern lagen, und drang mit einer solchen Gewalt in sie ein, dass es
sie zu zerreißen schien. Vitória schrie auf. Im selben Moment entrang sich Leóns
Kehle ein lautes Stöhnen. Er zog sich sofort aus ihr zurück und rollte von ihr
herunter.
Keuchend und schweißgebadet lagen sie
nebeneinander.
»Weißt du noch, was du gesagt hast?«, fragte Vitória.
»Jede Silbe.«
»Stimmt es? Liebst du mich wirklich?«
»Mehr als mein Leben.« León küsste sie innig,
und Vitória wusste in diesem Moment, dass nichts von dem, was sie getan hatten,
Sünde sein konnte.
Sie lagen eine Weile schweigend nebeneinander
und starrten an die Decke, aus der einzelne trockene Palmblätter herabhingen
und durch die es an mehreren Stellen tropfte. Das Grollen des Donners war nur
noch von fern zu hören, und auch der Wind wütete nicht mehr ganz so heftig.
»Du wusstest, dass du mir wehtust.«
»Schscht.« León brachte sie mit einem Kuss zum
Schweigen. »Ja. Und es tut mir Leid. Komm her.«
Er breitete einen Arm aus, damit Vitória sich in
seine Armbeuge schmiegen konnte. Sie lauschten dem Prasseln des Regens, bis sie
einschliefen.
Vitória erwachte von den Berührungen Leóns. Sie
lag auf der Seite, León schmiegte sich von hinten dicht an sie. Leicht wie eine
Feder zeichnete er mit einer Hand ihre Silhouette nach. Er fuhr ihr sanft über
ihren Oberschenkel, ihre Hüfte, ihre Taille, den seitlichen Ansatz ihrer Brüste.
Er schob ihr Haar beiseite und küsste ihren Nacken. »Meine herrliche Sinhazinha«,
murmelte er ihr ins Ohr, und sie gab ihm nur durch ein »hmm« zu verstehen, dass
sie wach war. Sie bewegte sich nicht, hielt die Augen geschlossen und war tatsächlich
kurz davor, wieder einzuschlafen. Doch
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