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Anastasija 05 - Die Stunde des Henkers

Anastasija 05 - Die Stunde des Henkers

Titel: Anastasija 05 - Die Stunde des Henkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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auf und versenkte sich wieder in ihr Kreuzworträtsel. Nach einiger Zeit bemerkte sie, dass das Rascheln der Zeitung aufgehört hatte. Sie wandte sich zu dem Sessel um, in dem Pawel saß. Sein Gesicht war aschgrau, auf seiner Stirn stand Schweiß. Er sah alt und sehr krank aus.
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte Nastja erschrocken. »Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Mit mir ist alles in Ordnung«, presste er zwischen den Zähnen hindurch, mit fast geschlossenen Lippen.
    »Sind Sie sicher? Sie sehen ganz krank aus.«
    »Ich habe doch gesagt, dass alles in Ordnung ist. Hatten Sie vorhin nicht Lust auf Abwechslung? Lassen Sie uns einen kleinen Spaziergang durch die Stadt machen.«
    Sie sah Pawel mit unverhohlenem Erstaunen an und stand vom Bett auf.
    »Wollen Sie mir etwa eine Freude machen? Ich weiß das zu schätzen.«
    »Ich möchte nur ein paar Schritte gehen«, sagte er und erhob sich vom Sessel.

VIERTES KAPITEL
    Korotkow teilte das Vierbettzimmer, in dem er einquartiert war, mit drei Trunkenbolden aus Workuta, denen es ebenfalls nicht gelungen war, bis nach Jekaterinburg zu kommen. Nachdem er eine halbe Stunde in einer Dunstwolke aus Zigarettenrauch, Zwiebel-, Knoblauch- und Alkoholgestank verbracht hatte, verließ er das Zimmer und sprach mit einem schuldbewussten Lächeln die Etagenfrau an, die auf seinem Stockwerk für Ordnung sorgte.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich ein bisschen in diesen Sessel hier setze und fernsehe?«, fragte er.
    Die Frau nickte mitfühlend.
    »Haben Sie Zimmer 302?«
    »Ja. Wissen Sie. . .«
    »Ich weiß, ich weiß. Setzen Sie sich.«
    Jura machte es sich gemütlich und vergaß dabei nicht, die breite Treppe im Auge zu behalten. Nastja wohnte eine Etage höher, und wenn sie das Hotel verlassen wollte, musste sie über diese Treppe kommen, denn das Hotel besaß keinen Lift.
    Gegen acht Uhr abends sah er sie und Sauljak die Treppe herunterkommen. Er erhob sich etwas unwillig aus dem Sessel, schlüpfte in seine warme Kapuzenjacke, die er vorsichtshalber nicht im Zimmer zurückgelassen hatte, und folgte den beiden, nachdem er der Etagenfrau erklärt hatte, er wolle sich in der Stadt nach einem kleinen Restaurant umsehen.
    Er holte Nastja und Sauljak an der Bushaltestelle ein, wo Trauben von Menschen auf den Bus zum Bahnhof warteten. Korot-kow konnte nicht riskieren, ebenfalls den Bus zu nehmen. Schließlich wusste er nicht, was Nastja diesem Sauljak alles weisgemacht hatte. Es war besser, den beiden nicht öfter als unbedingt nötig unter die Augen zu kommen. Taxis gab es keine, aber er fand schnell einen beherzten Autofahrer, der bereit war, dem Bus zu folgen, nachdem Jura ihm in Kürze die banale Geschichte von einer untreuen Geliebten und einem hinterhältigen Rivalen erzählt hatte.
    »Ist sie zu ihrem Liebhaber nach Uralsk gekommen?«, fragte der Mann, der sich als Viktor vorstellte, mitfühlend.
    »Nein, sie war mit ihm zusammen unterwegs nach Jekaterinburg. Für sie war es eine Dienstreise, und er hat sich ihr angeschlossen. Und jetzt hängen sie hier fest, weil die Maschinen wegen Schlechtwetter nach Uralsk umgeleitet wurden. Ich bin ihnen mit der nächsten Maschine hinterhergeflogen, ich wusste ja, wo sie in Jekaterinburg zu tun haben würde, und hätte sie deshalb leicht gefunden. Aber meine Maschine ist nun auch hier gelandet, ich hänge ebenfalls fest und wohne im selben Hotel wie sie. Ah, da kommt ja der Bus.«
    Sie überzeugten sich davon, dass Nastja und Sauljak wirklich in den Bus eingestiegen waren, und fuhren ihnen hinterher. Nach etwa einer Viertelstunde hatten sie fast das Stadtzentrum erreicht. Der Bus hielt hier oft, und sie mussten ebenfalls ständig anhalten. Endlich entdeckte Korotkow Nastja in dem Gedränge derer, die aus dem Bus ausstiegen. Sauljak verließ den Bus als Erster, aber er half Nastja nicht beim Aussteigen. Jura beachtete das nicht weiter, aber dem scharfsichtigen Viktor war der Fauxpas sofort aufgefallen.
    »Da hat sich deine Holde ja einen schönen Stoffel ausgesucht«, sagte er mit einem missbilligenden Kopfschütteln. »Er hilft ihr nicht einmal aus dem Bus. Und wie der aussieht, du lieber Gott! Der ist ja hässlich wie die Nacht. Aber die Weiber werden wir sowieso nie verstehen. Ist er vielleicht reich?«
    »Das weiß ich nicht, das habe ich noch nicht herausgefunden. Darum will ich ihn mir ja auch mal näher ansehen, um festzustellen, was er hat, das ich nicht habe. Was glaubst du, wohin könnten sie hier gehen?«
    »Hier?«, Viktor sah sich

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