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Anastasija 07 - Mit tödlichen Folgen

Anastasija 07 - Mit tödlichen Folgen

Titel: Anastasija 07 - Mit tödlichen Folgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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keine Angst mehr haben. Keine Angst mehr . . . Warum hatte sie Angst vor ihm? Hat er sie bedroht? Erpresst? Aber wenn sie sich seit vielen Jahren kannten, noch aus der Zeit, als sie in benachbarten Straßen wohnten, warum wussten dann Alinas Angehörige nichts davon? Und sie wussten tatsächlich nichts davon. Korotkow hatte sie nach Alinas Beerdigung aufgesucht, ihnen Woloschins Namen genannt und ein Foto von ihm gezeigt. Sie kannten ihn nicht, hatten ihn nie gesehen, jedenfalls erinnerten sie sich nicht an sein Gesicht.
    Zwei Jahre lang bekommt Woloschin regelmäßig beträchtliche Geldanweisungen aus Moskau nach Sibirien geschickt. Dann kehrt er zurück. Und drei Monate nach seiner Rückkehr kommt Alina Wasnis tragisch ums Leben, zwei Tage darauf er selbst. Was war da passiert? Und was hatte der Regisseur Andrej Smulow mit all dem zu tun?
    Er hatte etwas damit zu tun, das stand fest. Stassow hatte getan, was er Nastja versprochen hatte, und bereits am Samstag hatte sie gewusst, dass die »Informationswelle« über Alinas unschönes, grausames und taktloses Verhalten an einem einzigen Tag verbreitet worden war, und zwar am fünfzehnten September. Smulow behauptete, Alina habe an diesem Tag nur mit halber Kraft gearbeitet, was sie mit dem überraschenden Erfolg der Muster und der durch die freudige Erregung verursachten Schlaflosigkeit begründet habe. Um eins waren die Dreharbeiten im gemieteten Studio beendet, und Smulow hatte ihr angeblich geraten, nach Hause zu fahren, zu entspannen und auszuschlafen, um am Samstagmorgen wieder in Form zu sein. Am Samstag sollte wieder von sieben bis eins gedreht werden. Bereits am Freitag, während der Dreharbeiten, gab es die ersten Schwingungen, die ein negatives Verhältnis zu Alina Wasnis erzeugen sollten. In den Pausen telefonierte Smulow ständig, allerdings hörte niemand, worum es ging, er sprach nur halblaut. Doch dann, nach den Dreharbeiten, als Alina nach Hause gefahren war, wurde das leichte Kräuseln auf der Wasseroberfläche zum Sturm. Es war also vollkommen offensichtlich, dass Smulow Alinas Ermordung vorbereitet hatte. Aber solange nicht klar war, wozu er das alles inszeniert hatte, solange keine stichhaltigen Beweise belegten, dass Smulow ein Motiv für den Mord gehabt hatte, war es zwecklos, ihn entlarven zu wollen. Sie hatten kein einziges direktes Indiz, nur indirekte. Sie mussten ihn also dazu bringen, alles selbst zu erzählen. Und dafür gab es nur ein Mittel: Ihn zu erdrücken mit dem Wissen um Details, um das, was wirklich passiert war.
    Die Zeit verging unmerklich, und Nastja war bass erstaunt, als sie auf die Uhr schaute und feststellte, dass es bereits fast neun war. Kurz nach neun rief endlich die Kassjanowa an.
    »Die Adressen auf den Postanweisungen weisen dieselbe Handschrift auf wie das von Smulow unterschriebene Dokument«, teilte sie Nastja mit.
    »Ich danke Ihnen, Swetlana Michailowna. Was für Pralinen essen Sie am liebsten?«
    »Von den eigenen Leuten nehme ich nichts.« Die Kriminaltechnikern lachte. »Pralinen esse ich nicht, ich wiege sowieso zu viel, aber Boris schuldet mir eine gute Flasche.«
    Also doch Smulow. Aber warum?

Neuntes Kapitel
Korotkow
      
    Nastja hatte Recht, irgendetwas musste am Vortag, am vierzehnten September, passiert sein, weshalb Smulow am nächsten Tag begann, die öffentliche Meinung über Alina zu beeinflussen, ein Bild post mortem zu entwerfen. Kolja Selujanow überprüfte Smulow in Bezug auf den Mord an Viktor Woloschin, und Jura befragte erneut die Mitarbeiter von Sirius, um alles, was Alina am vierzehnten September getan hatte, zu rekonstruieren, den ganzen Tag, Stunde für Stunde. Von sieben Uhr früh bis eins wurde auf dem Gelände des Gorki-Studios gedreht, wie die ganze Woche. Dann fuhr Alina mit Smulow Mittag essen. Anschließend war sie offenbar nach Hause gefahren und hatte sich umgezogen, denn der Regieassistentin Albikowa war aufgefallen, dass Alina bei der Mustervorführung ein schickes kanadisches Kostüm trug, während sie zu den Dreharbeiten am Morgen wie immer in Hosen und Pullover gekommen war – sie musste sich ja ohnehin umziehen.
    Die Vorführung begann um fünf Uhr nachmittags und dauerte bis sieben. Danach verabschiedete sich Alina und fuhr weg. Vermutlich nach Hause, denn es fanden sich Zeugen, die sie zwischen zwanzig und dreiundzwanzig Uhr angerufen und auch erreicht hatten. Während sie zur Vorführung in prächtiger Stimmung erschienen war, erklärten diejenigen, die am Abend mit

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