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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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die Umrisse ein, die wie Herzen, Lebern oder Gesichter aussahen, aber mein Messer wollte die schleimige Haut einfach nicht durchdringen. Die Bestie floss über meine Brust, und ein Teil von ihr schleimte mein Gesicht herauf. Sie wollte mir Mund und Nase füllen, damit ich keine Luft mehr bekam. Ich zerrte daran und stach darauf ein, aber vergeblich. Ich rang mit dem Ungeheuer, wälzte mich am Höhlenboden, zerrte mit den Fingern daran. Ich war dem Tod so nahe, dass ich ihre Hände auf meinen Schultern spürte.«
    » Ihre Hände?«, fragte Malden.
    »Der Tod ist meine Mutter«, erklärte Mörget. Die Worte klangen wie eine Litanei, als hätte der Barbar sie schon so oft ausgesprochen, dass sie ihm ohne Nachdenken über die Lippen kamen. »Wenn ich sterbe, wird sie da sein, um mich nach Hause zu bringen. Aber nicht an diesem Tag! Ich kämpfte mit meiner ganzen Kraft gegen diesen Dämon. Oh ja – es konnte nur ein Dämon sein! Ich kämpfte stundenlang mit ihm, während er sich wie ein Mantel um mich legte und mich zu ersticken drohte. Ob er mich verschlingen wollte, bis ich eines dieser schreienden Gesichter war, die sich unter seiner Haut verbargen?
    Stärke war der Bestie gleichgültig. Jedes Mal, wenn ich sie packte, gab sie nach und streckte sich wie Teig in meinen Händen. Sie bedeckte immer mehr von mir, saugte immer hungriger an meinem festen Körper. Und plötzlich befand ich mich in ihrem Innern . Sie hatte mich ganz und gar geschluckt. Meine Lungen schrien nach Luft, meine Haut brannte wie in Säure getaucht. Ich konnte lediglich durch das Licht hindurch sehen, das über die durchsichtige Haut eindrang. Vor mir schwebten die Lebern, Herzen und Gesichter – Gesichter ohne dazugehörige Schädel, Gesichter ohne Augen, die wie lebende Masken wirkten. Aber dort drinnen gab es noch eine andere Gestalt, die ich zuvor nicht gesehen hatte, so wie ein Mann in dunklem Wasser ein Stück Glas nicht sieht. Das war der größte Umriss, ein Ding wie ein durchsichtiges Ei voller Würmer. Es war viel fester als der Rest des Ungeheuers, und als ich es aufbrach, blutete es. Hätte ich atmen können, hätte ich gelacht, denn ich wusste, dass mir der Tod noch immer gewogen war. Die Bestie erzitterte und spuckte mich sogleich aus, tropfte mir von der Haut auf den Höhlenboden. Sie floh vor mir, denn sie wusste, dass ich sie töten würde. Ich verfolgte sie die ganze Nacht lang, obwohl sie sich auf dem rauen Untergrund schneller bewegte als ein Mensch. Ich verfolgte sie den Berg hinauf, bis ich zu einer weiteren Höhle gelangte, die ich für ihren Schlupfwinkel hielt.
    Aber diese neue Höhle war viel tiefer, als ich erwartet hatte. Sie erwies sich als Eingang zu einem Tunnel, der ins Herz des Berges führte. Und es war auch keine natürliche Höhle. Wäre ich nicht so begierig gewesen, die Kreatur zu töten, wäre mir aufgefallen, wie gleichmäßig der Boden war, und dass man die Wände mit Werkzeugen aus dem Felsen gegraben hatte. Der Tunnel führte immer tiefer, bis er schließlich an einer nackten Wand endete. Dort unten gab es kein Licht, also konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen, dass ein riesiger Felsblock den Tunnel füllte. Ein Felsblock, der fast genau den Maßen des Schachtes entsprach. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie das Ungeheuer um diesen Block herumfloss und in den haardünnen Spalt zwischen Block und Wand tröpfelte. Es wäre mir beinahe entkommen. Ich konnte ein letztes Mal zustechen und eines der Herzen auf dem Boden festnageln. Die Bestie zerriss sich, so verzweifelt wollte sie vor mir fliehen.
    Ich hatte sie nicht getötet, da war ich mir sicher – der Teil, der entkam, lebt noch immer. Das Zurückgebliebene schrumpfte rasch, zum Teil vertrocknete es und verwandelte sich in Staub, andere Teile schmolzen und versickerten im Boden. Ich schob das Herz in einen Sack und trug es den Berg hinunter zu meinem Vater, den man Mörg den Weisen nennt. Er ist ein gelehrter Mann und berichtete mir von den Dämonen, denn ich hatte das Wort nie zuvor gehört. Er erzählte mir, wie man sie aus dem Höllenpfuhl zerrt, und dass sie Gestalten annehmen, die für einen Menschen unschicklich sind. Er sagt, wenn eine solche Kreatur die Steppe heimsucht, bringt sie alle Clans in große Gefahr. Ich versprach, mit einer Gruppe von Männern in die Berge zu ziehen und sie zu vernichten, aber er schüttelte nur den Kopf. Er hatte etwas anderes im Sinn.
    Im Osten, in meinem Geburtsland, wird kein Knabe zum Mann,

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