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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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sich bestens mit Marks Intimitäten arrangiert. Und man brauchte Mark nur anzusehen, um zu erraten, daß das, was auch immer sie miteinander trieben, ziemlich krank sein mußte. »Bitte schön«, sagte ich. »Die Dämmerschwingen stehen immer gern zu Diensten. Deshalb bin ich auch hier ... Ich habe einen Vorschlag zu machen, aber wir müssen sofort handeln, wenn du dein Einverständnis gibst.« Er schien erwartungsvoll. Also fuhr ich fort: »Ich möchte Brian Cornwall rekrutieren.«
    »Brian Cornwall ... ach, hilf meinem Gedächtnis doch etwas nach!«
    »Der Zeitgeborene, den wir zur Bergung der Möwe eingesetzt haben.« Die D’drendt bewegten sich in dem Zylinder, als seien sie überrascht.
    »Aha. Aber der Fall ist abgeschlossen, Carol, und, was dich betrifft, sogar ausgezeichnet. Du wirst unsere Dankbarkeit ermessen können, wenn die Verdienstpunkte ausgesetzt werden.«
    »Ich würde es sehr ... zu schätzen wissen, wenn du diese Rekrutierung in Betracht ziehst. Er ist ein klassischer Fall. Ich gebe zu, daß ich ihn für meine Mannschaft ins Auge gefaßt habe.«
    Er wirkte nachdenklich, und ich hoffte, daß ich es nicht zu weit trieb. Denn Mark war ein Sadist. Wenn er bemerkte, daß dieser Wunsch stark war - und das tat er gewiß -, dann würde er ihn vielleicht gewähren. Der Trick aber war: Er durfte nicht sehen, daß es ein verzweifelter Wunsch war. Dann würde er ihn ablehnen, nur um meine Reaktion zu genießen.
    Einer der D’drendt meldete sich. »Diese Durchstöße sind kostspielig. Sie kommen in die Aufzeichnungen. Das scheint mir kein kluger Umgang mit dem Etat zu sein.«
    Mir fielen Marks private Durchstöße ein, doch es war kein geeigneter Augenblick, sie zu erwähnen.
    Mark entgegnete: »Aber es wäre ein legitimer Umgang mit dem Etat. Es wäre doch sehr günstig, wenn die Aufzeichnungen nachweisen würden, daß wir an einer Rekrutierung gearbeitet haben. Das würde alles vereinfachen.«
    »Dieser Rekrut war zum Tode bestimmt, so wurde uns gesagt. Er könnte reden, wenn er hierher kommt.«
    Mark schüttelte den Kopf. »Ich bin sicher, daß Carol dafür sorgt, daß er keinen Ärger macht. Sie möchte ihn immerhin für ihre Mannschaft, nicht wahr, Carol?«
    »Ja«, stieß ich erleichtert aus. Wenn Mark mich unterstützte, sah ich in den D’drendt kein wesentliches Hindernis mehr. »Ich gehe davon aus, daß er keine Schwierigkeiten machen wird.«
    »Nun gut, dann tu’s! Aber weil es allein deine Idee war, werde ich niemanden beauftragen, dir zu helfen. Du mußt selbst Leute dazu finden. Wir haben den Etat bereits ausreichend belastet.«
    Das war eine typische »Genehmigung« von Mark. Stünden Angelo und Banny nicht schon bereit, könnte ich jetzt gar nichts mehr unternehmen. »Danke«, sagte ich und wollte zur Tür eilen. Die Zeit lief mir fort. In diesem Augenblick mußte Brian bereits im Museum sein und auf mich warten; und die Frequenz konnte jeden Moment unbrauchbar werden.
    »Noch eine Sekunde, Carol. Ich möchte dir draußen noch etwas sagen.« Ungeduldig blieb ich stehen, schon jenseits der Tür. Mark gab Narses ein Zeichen, woraufhin der sich hinwegschlich wie ein getretenes Hündchen.
    Er trat dicht an mich heran und senkte die Stimme. »Ceece, du weißt, daß ich deine Karriere aufmerksam verfolgt habe. Du gehörst zu den wenigen Stürmern, die mir eines Tages Ärger bereiten könnten. Wann das sein wird, weiß ich nicht, aber wenn der Tag kommt, Ceece, dann denke daran, daß ich dir einen Gefallen getan habe!«
    Ich konnte mir daraus keinen Sinn zusammenreimen, zumal ich völlig auf Brian konzentriert war. Mark wiederholte: »Wirst du daran denken?«
    »Das werde ich.«
    Er entließ mich. Ich rannte durch den Korridor, hinaus in die Halle, stürmte auf das Laboratorium zu. Viele, viele Tage später fiel mir erst auf, daß er mich »Ceece« genannt hatte.

    »Es geht los!«, rief ich Banny entgegen. Sie hatte die ganze Mannschaft zusammengetrommelt, aus den Betten gezerrt, beschwatzt, überzeugt. Sie standen bereit. Banny erstrahlte in einem breiten Grinsen, schwang die Labortür auf und verkündete laut: »Notfall! Laboratorium räumen!« Sie rannte durch den Raum und verscheuchte die andere Mannschaft wie Tauben. »Räumen! Notfall! Wendet euch an Narses, wenn ihr mir nicht glaubt.« Sie verzogen sich, wenn auch murrend.
    Angelo rollte ein langes Ding herbei, ganz in Weiß verpackt und parkte es neben meinem Stuhl in der Sturmgrube.
    Die Mannschaft nahm ihre Plätze ein. Banny stand am

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