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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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sie Ormond anbot, ihren Yoghurt mit ihm zu teilen. Er nahm dankend an.
    Bei der ganzen Sache hatte nicht ein einziger Dollar den Besitzer gewechselt, und somit war auch kein Gesetz gebrochen, das Geschäft strikt vertraulich, hors de commerce , abgewickelt worden, und jeder hatte bekommen, was er wollte. Ganz im Sinne des Präsidenten, der in einem seiner jüngsten Gedichte so schön formulierte: »Seid ihr nicht froh, daß es immerhin noch legal ist, am Leben zu sein?«

    © 1976 by ›Rolling Stone‹
    (erstmals erschienen in der Ausgabe vom 20. Mai 1976)
    Übersetzt von Michael Windgassen

Die Götter des Mars

    Sie befanden sich draußen und machten die Mars-Landefähre los, als der Sturm aufkam.
    Eingerahmt von Johnboy und Woody, die sich gegen ihn preßten, trennte Thomas die letzte Verbindung. Mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Bewegungen richteten die anderen sich auf und zogen die Enden von der Landefähre ab. Auf Thomas’ Kommando ließen sie los. Die Stahltrosse schwebte davon, funkelnd im harten Sonnenlicht, wand sich dabei wie eine verwundete Schlange und geriet ins Trudeln, während sie auf der Umlaufbahn hinter ihnen zurückblieb. Die Landefähre kam frei und war mit der Plowshare nur noch durch eine einzige dünne Nabelschnur verbunden. Johnboy legte einen Schraubenschlüssel um eine Sechskantmutter über der oberen Verstrebung einer Landestütze und drehte sie. Wie ein träges, graziles Spinnenbein faltete die Stütze sich aus dem Rumpf der Landefähre. Er stülpte den Schraubenschlüssel über die nächste Mutter und zog. Doch er hatte sich nicht sicher genug verankert, daher rutschten seine Füße in einem langsamen Salto unter ihm weg. Lachend trieb er davon bis zum Ende seiner Nabelschnur. Der Schraubenschlüssel segelte in entgegengesetzter Richtung auf die Plowshare zu, prallte gegen deren Metallhülle und segelte ins All hinaus.
    »Ihr Heinis!« brüllte Thomas ins Intercom. Im Funkkanal war ein scharfes Knistern von der einfallenden Sonnenstatik, dennoch konnte er Woodys und Johnboys Gelächter hören. »Laßt den Quatsch! Hier wird nicht herumgealbert! Seht zu, daß wir endlich fertig werden!«
    »Ist dort draußen alles in Ordnung?« fragte Commander Redenbaugh aus der Plowshare . Die Stimme des Commanders hatte einen scharfen Unterton, und Thomas verzog das Gesicht. Das letzte Mal, als die drei draußen waren, um speziell dieses Manöver zu üben, hatte Johnboy angefangen, seine Späße zu machen, und dabei einen Niethammer verloren, der augenblicklich das Gehäuse des Lichtkristalls durchschlagen und so ihre Laser-Verbindung zur Erde zerstört hatte. Mann, hatte der Commander ihnen dafür den Arsch aufgerissen; die NASA war auch ziemlich sauer gewesen - nun, da die Laser-Verbindung nicht mehr existierte, waren sie ausschließlich auf den Radiokontakt angewiesen, welcher in einem besonders aktiven Sonnenjahr wie diesem nicht besonders zuverlässig war.
    Es fiel ihm schwer, die anderen zurechtzuweisen, wenn sie nach langen, klaustrophobischen Monaten, die sie zusammengepfercht in der Plowshare verbracht hatten, bei ihren Aktivitäten außerhalb des Raumschiffes über die Stränge schlugen. Doch er allein trug die Verantwortung dafür, daß alles reibungslos ablief. Hier draußen führte er das Kommando. Das vermittelte ihm ein Gefühl der Einsamkeit und der Isolation, allerdings war es dieses Kommando, um das er seit den ersten Tage seines Flugtrainings gekämpft und für das er gelitten hatte. Das Landeunternehmen stand unter seinem Befehl, es war seine Chance zu unsterblichem Ruhm, und er würde es nicht zulassen, daß irgendwer oder irgendwas ihm dabei in die Quere kam.
    »Alles okay, Commander«, meldete Thomas. »Wir haben die Landefähre losgemacht, und wir können jederzeit aufbrechen. Ich schätze, es dauert noch etwa zwanzig Minuten bis zum Abkoppeln.« Er sprach mit der ruhigen, leidenschaftslosen Stimme, welche die Tradition verlangte, doch innerlich spürte er, wie seine Erregung zunahm, und er hoffte, daß sich sein Puls auf den Anzeigen nicht zu deutlich beschleunigte. In nur noch ein paar Minuten würden sie die erste bemannte Landung auf dem Mars einleiten! In etwa einer Stunde würde er dort unten sein, an dem Ort, den zu erreichen er sich schon als Junge erträumt hatte. Auf dem Mars .
    Und er hätte das Kommando. Wie findest du das, Pop , dachte Thomas mit einem Anflug von Sarkasmus. Reicht dir das? Ist das endlich genug für dich?
    Johnboy hatte sich zur Plowshare

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