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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Vanyanar über Pelrin, Tasken und dessen Mannschaft wusste. Welches Geheimnis verband Pelrin und den Alten? Es schien, als ob Jindo schon des Öfteren mit Dints Mannschaft aneinandergeraten war und Dinge wusste, die sonst nur der Besatzung der Eiswind vorbehalten waren.
    „Steht auf und kümmert euch wieder um eure Arbeit, Pelrin“, rief Jindo und reichte ihm zur Hilfe die Hand. Doch Pelrin schlug diese mit einem verachtenden Zischen zur Seite und zog sich stöhnend am Geländer der Rampe hoch.
    „Ihr wart einst ein ehrenwerter Mann, Pelrin“, sagte Jindo und sah ihn traurig an. „Doch was ist jetzt noch von ihm übrig? Nicht mehr als ein gebrochener, verängstigter Kerl, dem es an jeglichem Rückgrat fehlt!“
    „Ihr habt ja keine Ahnung!“, entgegnete Pelrin zornig und schritt zurück an die Stelle, wo er seine Rumflasche abgestellt hatte.
    „Was hatte das zu bedeuten?“, fragte Jesta und sah Pelrin verwundert nach.
    „Nichts weiter, Durandi“, antwortete Jindo abwesend. „Aber es gibt einige Menschen, die, wenn sie festgestellt haben, dass sie den Weg der Tugend und der Gerechtigkeit verlassen haben, sich so sehr in Hass gegenüber sich selbst hüllen, dass sie jeden anderen auch nur noch mit Hass entgegentreten können. Pelrin weiß, wovon ich spreche und er ist sich über den Fehler, den er einst begangen hat durchaus bewusst. Doch nun hindert ihn seine Feigheit wieder der zu werden, der er einst war.“
    „Ach so!“, erwiderte Jesta, als hätte er verstanden, was der Vanyanar ihm eigentlich sagen wollte, und drehte sich achselzuckend zu Crydeol herüber, als wollte er sich vergewissern, dass dieser mit den Worten des Alten ebenfalls nichts anfangen konnte.
    „Schön das ihr noch gewartet habt!“, rief plötzlich eine Stimme hinter ihnen, und als sie sich umdrehten, sahen sie Nomys, der schnaufend auf die Gruppe zukam.
    „Ich hatte schon befürchtet, euch nicht mehr hier anzutreffen“, rief er völlig außer Puste und lehnte sich gegen das Geländer.
    „Keine Sorge!“, sagte Renyan. „Wir wissen noch gar nicht ob Tasken uns mitnehmen wird.“
    „Ach nein?“, keuchte Nomys und warf einen flüchtigen Blick über das Deck.
    „Wieso nicht? Wo ist er denn?“
    „Er schläft noch“, antwortete Crydeol.
    „Was? Na dann wird es aber höchste Zeit das ihn mal jemand weckt!“, lachte sein Bruder und hastete die Rampe hinauf in Richtung Kajüte.
    „Das gibt Ärger“, sagte Jesta und verzog das Gesicht.
    „Abwarten“, erwiderte Crydeol und schlug vor an Bord zu gehen, um dort auf Tasken und seinen Bruder zu warten.

    Tatsächlich stießen die beiden kurze Zeit später wieder zu ihnen. Tasken hatte anscheinend genug geschlafen, denn er lächelte, als er sie sah und auch seine dunklen Augenringe waren verschwunden.
    Candol beobachtete ihn jetzt sehr genau, da er sehen wollte, wie sich der Kapitän gegenüber dem Vanyanar und dem Jungen verhalten würde.
    So begrüßte Tasken jeden Einzelnen von ihnen, wie es unter Seeleuten üblich war, doch als seine Hand die von Renyan losgelassen hatte und er sie gleich darauf Jindo entgegenhielt, zögerte der Kapitän kurz und Candol sah, wie seine Gesichtszüge für einen Augenblick erstarrten. Gleich darauf setzte der Kapitän ein gequältes Lächeln auf und ging zu dem Jungen über.
    „Ah, zwei weitere Passagiere?“
    „Guten Tag, Kapitän“, entgegnete Jindo. „Mein Enkel und ich werden Renyan und die anderen begleiten, vorausgesetzt, ihr seid damit einverstanden.“
    „Selbstverständlich“, erwiderte Tasken und wuschelte dem Jungen durch die blonden Haare. „Renyans und Crydeols Freunde sind auch meine Freunde! Seid herzlich willkommen auf meinem bescheidenen, kleinen Schiff!“
    „Danke!“, erwiderte Jindo, dessen sonst so warme Augen nun kalt und dunkel wirkten.
    „Wir möchten nicht drängen, Tasken“, warf Crydeol ein, „aber kannst du schon sagen, ob deine Aufträge es zulassen uns heute noch nach Vaskania zu bringen?“
    „Leider nicht, Crydeol. Da ich gerade erst geweckt wurde und kaum Zeit hatte mich umzuhören, geschweige denn mich erst einmal zu waschen“, er machte eine kurze Pause und warf Nomys einen flüchtigen Blick zu, „werde ich euch erst eine Antwort geben können, nachdem ich mich im Güter- und Handelshaus erkundigt habe. Es ist nicht weit, direkt dort drüben neben dem Laden für Seemannsbedarf und der Netzflickerei.“
    „Könnten wir eurer Mannschaft so lange zur Hand gehen, während ihr dort nachfragt?“,

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