Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
ungeduldig erwiderte.
    „Ich kenne die Antworten. Doch bist du nicht berechtigt, sie von mir zu erhalten.“
    Jesta stutzte. “Weshalb nicht?“
    Der Körper des Wals streckte sich ein Stück weiter aus dem Wasser und näherte sich der Klippe. „Weil du nicht zu ihnen gehörst“, antwortete er müde. „Kannst nicht zu ihnen gehören. Würde es wissen.“
    Jesta wusste nicht im Geringsten, was die Worte des Wolkenwals zu bedeuten hatten, und das ärgerte ihn. Warum hatte Candol ihn hierher geschickt, wenn sich der alte Wolkenwal nur mit bestimmten Personen zu unterhalten pflegte?
    „Was meint ihr mit Ihnen? Wer sind diejenigen, von denen ihr sprecht und wo finde ich sie?“
    „Der Kreis der Fünf. Nur jene vom Kreis der Fünf haben eine Berechtigung. Und du bist keiner von ihnen. Würde es wissen.“
    Das war das letzte was er sagte und noch während Jesta ratlos zu Knubber hinüber sah, tauchte der massige Körper des Wals wieder unter Wasser. Lediglich einige große Luftblasen stiegen noch auf und zerplatzten geräuschlos an der Oberfläche. Dann lag der See wieder so ruhig und reglos vor ihnen wie zuvor.
    „Wer ist der Kreis der Fünf? Wo finde ich ihn?“, schrie Jesta ihm hinterher, doch der Wal war schon längst wieder in den Tiefen des Jaraansees verschwunden. Niedergeschlagen sank Jesta zu Boden. Die Unterhaltung mit dem Wolkenwal hatte ihm keine neuen Erkenntnisse eingebracht. Es war alles umsonst gewesen.

    Während sie in dem kleinen Boot zurück nach Talint ruderten, unterhielten sie sich kaum. Sowohl er als auch der Woggel waren mehr als enttäuscht von der Begegnung mit dem Wolkenwal. Jestas einzige Hoffnung war nun, dass Candol vielleicht etwas über den Kreis der Fünf wusste, oder sogar jemanden von ihnen kannte.
    Wieder am Steg angekommen, band Jesta das Boot fest und folgte dem Woggel zurück durch den Wald. Als sie die Lichtung erreicht hatten, verabschiedete sich Jesta von Knubber und ging bedrückt dem Haus des Zauberers entgegen. Doch plötzlich blieb er abrupt stehen, denn auf der anderen Seite der Lichtung, direkt vor Candols Haus, lag der massige Körper eines Molbars und bei genauerer Betrachtung stellte er fest, dass es sich genau um jenes Wesen handelte, das er bereits vor einigen Tagen bei der Begegnung mit Renyan im Molgebirge gesehen hatte. Von dem Talanimädchen und auch von dem Zauberer war jedoch weit und breit nichts zu sehen. Der Molbar lag zusammengekauert auf dem Boden und schien zu schlafen, jedenfalls rührte er sich nicht, als Jesta an ihm vorbei schlich und die Tür zu Candols Haus öffnete.
    Im Inneren saßen Candol und Leeni an des Zauberers Tisch und unterhielten sich so angeregt, dass sie das Eintreten des Durandi gar nicht bemerkten.
    „Da bin ich wieder“, rief er und sah prompt in ihre überraschten Gesichter.
    „Jesta!“, rief der Zauberer. „Du bist schon wieder zurück?“
    Ohne ein Wort über die Begegnung mit dem Wolkenwal zu verlieren, ging Jesta an ihnen vorbei und bewegte sich auf das Bett zu, auf dem Crydeol immer noch so regungslos lag wie zuvor.
    „Sein Zustand hat sich nicht verändert, Jesta“, sagte Candol leise und bat ihn ebenfalls am Tisch Platz zu nehmen. „Und, was hat der alte Wolkenwal gesagt? Hat er dir unsere Fragen beantwortet?“
    Jesta schüttelte enttäuscht den Kopf. „Nein. Ganz im Gegenteil. Das was er sagte hat sogar noch mehr Fragen aufgeworfen.“
    Candol runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?“
    „Er hat sich geweigert mit mir zu sprechen, oder besser gesagt, er wollte meine Fragen nicht beantworten. Ich wäre nicht berechtigt, die Antworten zu erfahren, hat er gesagt, weil ich nicht dem Kreis der Fünf angehören würde.“
    Die Reaktion des Zauberers auf seine Worte blieb ihm nicht verborgen und so fragte er: „Wer ist der Kreis der Fünf, Candol? Habt ihr jemals etwas über ihn gehört?“
    Der Zauberer fuhr sich langsam durch den Bart, so wie er es immer tat, wenn er nachdachte. „Der Kreis der Fünf“, murmelte er, „ja ich habe schon einmal von ihm gehört. Vor sehr vielen Jahren, als der Wolkenwal sich noch weit häufiger am Himmel zeigte, gab es einen alten Orden, der sich der Kreis der Fünf nannte. Jene, die diesem Orden angehörten, traten in regelmäßigen Abständen mit Urca in Kontakt, um sich über die Geschehnisse auf Andular zu informieren. Der Kreis der Fünf wurde er genannt, weil jeweils ein Mitglied dieses Ordens auf einem der fünf großen Kontinente lebte. Doch dieser Kreis ist schon vor

Weitere Kostenlose Bücher