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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Billardhalle von einem reizbaren Einwanderer mit einem Colt erschossen worden. Er hatte den Typen nur so zum Spaß vom Tisch gefegt. Doch er starb mit seinem berühmten Grinsen im Gesicht, das nie ein Ausdruck von Freude gewesen war, sondern das erstarrte Überbleibsel einer Muskelkrankheit, die Smiley als Kind gehabt hatte.
    Seine Frau führte jetzt den Laden und übernahm auch manchmal eine Gesangsnummer, wenn eines der Mädchen krank war, wobei sie die Gäste mit ihren schrillen, verzerrten Songs aus der West Side Story wahnsinnig machte. Hin und wieder führte die Polizei mal eine Razzia durch, aber da sie keinerlei Drogen oder Waffen im Club erlaubte – sie hatte einen Türsteher namens Adam, gebaut wie ein Bulldozer, der die Gäste durchsuchte –, fanden die Cops immer nur ein paar Schränke voller Sachen, von denen sie schwor, dass sie dachte, sie seien völlig legal.
    Um sieben Minuten nach Mitternacht wurden D&D fündig. Ein Typ namens Swanton Morely, von dem Danny wusste, dass er mit Waffen dealte, kam aus dem Keller und ging zu einem geparkten Auto an der Straße. Er war allein.
    D&D fuhren mit quietschenden Reifen los und kamen neben Morely zum Stehen, als dieser gerade seine Wagentür öffnen wollte. Instinktiv duckte sich Morely, das Gesicht angstverzerrt, und schlang die Arme um den Kopf. Die Cops hatten keinen Zweifel daran, dass der Hehler davon ausging, gerade Opfer eines Anschlags zu werden.
    Danny sprang aus dem Wagen und fuchtelte mit seiner 38er herum.
    » Rein da!«, befahl er und riss die hintere Wagentür auf.
    Morely wollte etwas sagen, aber Danny brüllte: » Rein da, sonst grabe ich dir einen Kanal in den Schädel!«
    Morely stieg ein.
    Danny folgte ihm, und Dave fuhr quietschend an und hinterließ eine breite Reifenspur auf dem Asphalt. Eine Weile lang fuhren sie schweigend. Morely schaute sich seine Entführer inzwischen an und stellte erleichtert fest, dass es wohl doch kein Anschlag werden würde. Als er das Funkgerät am Armaturenbrett bemerkte, murmelte er » Cops«, beließ es aber dann dabei. Da er sich dachte, dass sie ihm schon rechtzeitig sagen würden, was das Ganze zu bedeuten hatte, entspannte er sich. Was sollte er in der Zwischenzeit schon anderes tun? Er hatte den Lauf einer Waffe an den Rippen. Eines war sicher, eine Verhaftung war das nicht. Dafür fuhren sie in die falsche Richtung.
    Als sie auf einem Schrottplatz anhielten, geriet er wieder in Panik, da es ja vielleicht doch ein Anschlag sein konnte. Schließlich gab es keinen Grund, warum sie nicht Cops sein und trotzdem noch für andere Auftraggeber arbeiten konnten.
    » Was geht hier ab?«, fragte er.
    Niemand antwortete. Die beiden Cops wirkten grimmig.
    » Hey«, schrie Morely schrill und spürte Hysterie in sich aufsteigen, » was soll das alles? Wer will mich einäschern? Ich habe niemanden angefacht, meine Geschäfte sind alle sauber, da könnt ihr jeden fragen.«
    » Raus«, befahl der Cop neben ihm.
    Der Fahrer war um den Wagen herumgegangen und zerrte ihn jetzt aus der Tür. Morelys Knie wurden weich, er konnte kaum stehen. Plötzlich musste er ganz dringend auf die Toilette. Wenn jemand ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatte und das hier wirklich ein Anschlag war, dann konnte er sich da nicht rausreden. Profikiller, insbesondere wenn sie auch noch Cops waren, gehörten nicht zur Zuhörerfraktion. Sie hatten einen Job zu erledigen, so schnell und effizient wie möglich, und nichts auf der Welt würde sie dazu bringen, es sich anders zu überlegen. Da wäre es einfacher, Gott dazu zu überreden, einem noch ein paar zusätzliche Jahre zu schenken.
    Der leere Platz war gruselig, nur von einem Feuer in einer nahen Straße beleuchtet, wo vor einer halben Stunde ein Brandstifter am Werk gewesen war. Die beiden Männer führten Morely zu einem verlassenen Auto, dessen Räder sich jetzt wahrscheinlich an der Karre von irgendeinem Siebzehnjährigen befanden und dessen Motor und Getriebe unter den Anwohnern des Viertels aufgeteilt worden waren.
    » Hey, ihr«, krächzte Morely voller Verzweiflung, » ihr seid Cops, ihr könnt das doch nicht machen.«
    Keine Antwort.
    Er wurde gegen das Wrack gedrückt, die Nase auf dem kalten Metalldach, die Hände an den Ablaufrinnen. Sie traten ihm die Beine auseinander, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, und dann wurden ihm nicht nur eine, sondern gleich zwei Waffen sanft hinter die Ohren gedrückt, direkt am Haaransatz. Morely war sich sicher, dass er jetzt sterben

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