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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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würde.
    » Heilige Mutter Gottes«, flüsterte er.
    Einer der Cops, der Typ, der mit ihm hinten im Wagen gesessen hatte, sagte endlich etwas.
    » Bist du katholisch?«
    Morely klammerte sich an den Strohhalm.
    » Ja, ja praktizierender Katholik. Ich brauche meine letzte Ölung.«
    Eine der Waffen wurde zurückgezogen, doch die andere blieb, wo sie war.
    » Verdammt, Frank«, sagte der Cop, » ich kann keinen Katholiken kaltmachen. Das musst du alleine machen. Ich warte im Auto auf dich.«
    Morely hörte, wie sich Schritte entfernten.
    Die Stille war nervenzerfetzend, und am liebsten hätte er geschrien, doch stattdessen sagte er: » Können wir uns nicht irgendwie einigen? Ein Geschäft vielleicht? Bitte?«
    » Vergiss es«, sagte der verbliebene Cop Frank, » ich bin Presbyterianer.«
    Fast hätte Morely geschrien ich auch, aber ihm war klar, wie dämlich das klingen würde.
    » Das meinte ich nicht, ich meine Geld.«
    » Geld?«
    » Irgendwas.«
    » Irgendwas?«
    » Was wollt ihr? Alles, solange ich es euch geben kann. Und wenn nicht, kann ich es euch besorgen.«
    Wieder ein unergründliches Schweigen. Morely erwartete jede Sekunde, das Dröhnen einer Waffe an seinem Kopf zu hören und das zu erleben, was die letzte Erfahrung aller Lebenden ist. Allein das kalte Metall des Pistolenlaufs bohrte hinter Morelys Ohr schon ein Loch in seinen Schädel, während er auf eine Antwort wartete. Dann geschah das Unfassbare. Der Typ hatte tatsächlich über Morelys Angebot nachgedacht. Als er sprach, klang es wie die pure Hoffnung.
    » Ich brauch ein Werkzeug«, sagte der Cop. » Heute Nacht noch.«
    Das war alles? Jesus, war das wirklich alles? Morely hätte sich fast in die Hose gemacht vor Erleichterung. Sie brauchten ein Werkzeug. Nur darum ging es. Verdammte Bullen! Sie konnten nicht einfach reinkommen und nach dem Zeug fragen, sie mussten einem erst eine Scheißangst einjagen, bis man kurz vor dem Herzinfarkt stand.
    » Ich bin dreiundfünfzig Jahre alt«, sagte Morely. » Weißt du, was dieser Abend meinem Herz angetan hat? Was genau wollt ihr? Vielleicht eine Maschinenpistole? Irgendwas Schweres, hm?«
    Er bekam seine Antwort.
    » Einen Flammenwerfer.«
    Fast wäre Morely explodiert, da er gerade auf das brennende Gebäude schaute, das jetzt nur noch ein glühender Punkt in der Skyline war.
    » Einen Scheiß- Flammenwerfer? Wo soll ich denn verdammt nochmal so etwas herkriegen, mitten in der Nacht?«
    » Na schön.«
    Morely spürte, wie der Finger am Abzug sich spannte.
    » Okay, okay«, kreischte er. » Lass mich nachdenken. Darf ich nicht mal ein bisschen jammern? Okay, jetzt hab ich’s, ich kenne da jemanden. Lass mich kurz telefonieren.«
    » Du solltest dir damit wirklich sicher sein, denn wenn nicht, werden wir dir die Fersen an die Kehle binden und zusehen, wie du dich selbst langsam strangulierst.«
    » Alles klar, spar dir deine Drohungen. Ich besorge euch euren Flammenwerfer, aber dazu muss ich einen Anruf machen. Und das kann ich nicht, während ich mir hier draußen den Arsch abfriere. Bringt mich zu einer Telefonzelle.«
    » Wie wär’s mit deinem Handy?«
    » Hab ich nicht, die Strahlung kann einen umbringen!«
    Er wurde wieder zum Wagen geführt, wo der kleine, kahlköpfige Cop auf der Motorhaube hockte und den letzten Zug von seiner Zigarette nahm. Er schleuderte die noch brennende Kippe weg und richtete sich auf.
    » Was soll denn das jetzt, Frank?«, rief er. » Wir sollten diesen Scherzkeks doch abfackeln.«
    » Abfackeln?«, fragte Morely.
    » Jepp«, erwiderte der Cop namens Frank. » Ich sollte dich k.o. schlagen und dann in dem Autowrack verbrennen …« Er zeigte mit der Waffe auf den Kofferraum. Dort stand ein Benzinkanister.
    » Jesus«, flüsterte Morely.
    Er spürte regelrecht das Feuer auf seinem Körper, wie es von seinen Genitalien nach oben und von seinen Haaren aus nach unten kroch, den beiden Stellen, die als erste Feuer fangen würden.
    » Pass auf, Rico«, erklärte Cop Frank, » er hat versprochen, mir einen Flammenwerfer zu besorgen.«
    Cop Rico schlug mit der Faust auf das Autodach, und das Geräusch ließ den nervösen Morely senkrecht in die Höhe springen.
    » Sie haben uns gesagt, wir sollen ihn abfackeln«, fauchte Cop Rico, » und ich denke, wir sollten tun, was sie sagen, Frank. Ich denke, wir sollten aus dem Arsch von diesem Freak Holzkohle machen.«
    » Hör mal, er ist Werkzeughändler …«
    » Ist mir egal, was er ist. Er kennt jetzt unsere Namen.«
    » Ich kenne

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