Angel 01 - Die Engel
logisch. Er war schließlich nicht hundertprozentig sicher, dass die Leiche in der Gasse die von Manovitch war. Es konnte auch die irgendeines anderen durchgedrehten Dämons sein, der dummerweise die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte.
» Was sagst du dazu, Danny?«, fragte Dave seinen Partner.
» Ich denke, Lloyd hat Recht. Wir können diese Entscheidung nicht hier und jetzt treffen. Wir müssen das auch mit den anderen besprechen.«
Ergeben zuckte Dave mit den Schultern. » Okay. Dann sehen wir uns in der Jasmine Suite, Lloyd.« Er stand auf und kratzte sich heftig. » Bis dahin haben sich dann hoffentlich auch die Läuse zurückgezogen.«
» Als Nächstes kommen dann Fliegen«, warnte Danny. » Die Fliegenplage.«
» Die wird nicht mehr kommen«, sagte Dave bestimmt. » Ich denke, wir haben den Feind erledigt. Es wird keine Fliegenplage geben.«
Lloyd nickte. » Wir werden sehen.« Er seufzte schwer. » Und jetzt habe ich die unangenehme Aufgabe, meinen Bruder in Kalifornien anzurufen und ihm zu sagen, dass sein Sohn tot ist. Ich möchte, dass der Rest der Geschichte, die Vergewaltigung, ein Geheimnis bleibt, verstanden, Lieutenant? Ich will nicht, dass mein Bruder das herausfindet. Ich werde ihm einfach sagen, dass Holden bei einem Brand im Studio ums Leben gekommen ist. Das ist ziemlich nah an der Wahrheit.«
» Ich verstehe«, erwiderte Dave. » Ich verspreche Ihnen, dass von uns niemand etwas erfahren wird. Was ist mit den Medien?«
» Um die habe ich mich bereits gekümmert«, erklärte Lloyd. » Gates hat ihnen genau das erzählt, was ich Ihnen gerade gesagt habe.«
» Manovitch ist immer noch da draußen«, verkündete Petra.
» Woher willst du das wissen?«, fragte Dave säuerlich. » Nach allem, was Lloyd uns erzählt hat, war irgendein übernatürliches Wesen in Holden Xaviers Körper. Er war besessen.«
» Das bestreite ich ja gar nicht«, erwiderte Petra. » Höchstwahrscheinlich war ein Wesen aus der Hölle in Xaviers Körper; aber selbst wenn es Manovitch war, dann ist er entkommen. Der Erzengel sagt, dass Manovitch noch immer existiert und die Straßen unsicher macht.«
Dave vergrub das Gesicht in den Händen. » Verdammte Scheiße«, stöhnte er. Er warf ihr einen scharfen Blick zu. » Hör mal, nach allem, was wir wissen, könntest du auch total irre sein.«
» Hey«, protestierte Danny und starrte ihn böse an. » Nenn Petra nicht irre. Sie ist nicht irre – und sie ist auch keine Lügnerin. Hör auf sie. Sie weiß, wovon sie redet.«
Dave fauchte zurück: » Ich denke nicht, dass deine Einschätzung dieser Frau besonders verlässlich ist, Danny.« Um einer Fortsetzung der Konfrontation auszuweichen, wandte er sich an Lloyd: » Wie geht es denn den anderen dabei? Kommt schon, teilt euch mit.«
Lloyd fragte: » War der Erzengel noch da, als Sie heute zum Frühstück runtergekommen sind?«
Dave nickte. » Ja, aber …«
» Tja, meiner Meinung nach wäre der Erzengel in dem Moment verschwunden, in dem Manovitch zerstört worden wäre«, erklärte Lloyd. » Die Tatsache, dass er immer noch unverrückbar in der Innenstadt sitzt, zeigt mir, dass seine Arbeit noch nicht getan ist. Wie steht es mit unseren eigenen Polizisten? Was meinen Sie dazu, Sergeant Gates?«
Stan Gates sah sich am Tisch um. » Ich persönlich glaube, dass sich unser Feind in Rauch aufgelöst hat. Ich stimme dem Lieutenant zu.«
» Constable Patel?«, fragte Lloyd.
» Ich bin Ihrer Meinung, Sir. Ich glaube nicht, dass wir den Spinner schon erwischt haben – ich glaube, dass er immer noch da draußen ist.«
Lloyd rutschte offensichtlich schmerzerfüllt in seinem Stuhl herum. » Nun denn, das hier ist keine demokratische Versammlung. Ob wir dieses Projekt auflösen oder nicht, liegt allein in meiner Verantwortung, aber ich bin dankbar für jeden Kommentar. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich der Ansicht, dass unsere Beweise nicht ausreichen; deshalb sollten wir abwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Wenn die Fliegen kommen, werden wir wissen, dass Manovitch noch da draußen ist.«
Danny schaute selbstzufrieden drein, was Dave auf die Palme brachte.
» Ich würde gerne noch etwas hinzufügen«, sagte er ruhig. » Ich werde Sergeant Spitz zurück in die Staaten schicken.«
Es folgte überraschtes Schweigen, dann erhob sich Danny halb aus seinem Sitz. » Du wirst was?«
Daves Miene verhärtete sich. » Du hast mich schon verstanden. Ich habe den höheren Dienstgrad. Ich denke,
Weitere Kostenlose Bücher