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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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rumfahren sollte, aber mein Constable hier hat etwas dagegen. Ich werde das regeln.«
    Dave musterte Rajeb, der innerlich zu kochen schien. Im Gesicht des jungen Mannes stand blanker Hass. Daves Instinkt verriet ihm, dass es hier um mehr ging als nur um die Frage, wer wen chauffierte. Zwischen diesen beiden Männern spielte sich etwas ab, das die ganze Operation gefährden konnte. Sie brauchten Leute, die sich gegenseitig vertrauten und in einer schwierigen Situation bedingungslos den Rücken freihalten würden. Doch wenn Dave sich Rajeb Patel ansah, hatte er das Gefühl, dass der seinen Sergeant momentan direkt zur Hölle fahren lassen und keinen Finger rühren würde, um ihm zu helfen.
    » Okay«, sagte Dave, » und jetzt sagen Sie mir bitte, was hier wirklich los ist.«
    » Gar nichts«, fauchte Gates. » Da ich der diensthabende Sergeant bei dieser Mission bin, habe ich das Recht, zu entscheiden, wer Ihr Fahrer ist. Und was Patel angeht, der behauptet, ich hätte mich an seine Freundin rangemacht. Ich bin noch nie auch nur in der Nähe seiner Freundin gewesen – oder seiner Wohnung. Er versucht, mir irgendetwas anzuhängen, keine Ahnung, was. Wenn Sie mich fragen, ist er total irre.«
    Rajeb platzte heraus: » Halt dein verdammtes Maul. Das geht nur uns beide etwas an.«
    Der junge Mann war kurz davor durchzudrehen, wobei er vielleicht gewalttätig werden würde, also legte Dave ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn zurückzuhalten. » Jetzt beruhigen Sie sich bitte und senken Sie Ihre Stimmen. Versuchen Sie doch bitte, vernünftig zu bleiben. Also, worum zur Hölle geht es hier?«
    » Ich glaube wirklich nicht, dass Sie das etwas angeht, Lieutenant«, sagte Gates mit steinerner Miene.
    » Alles, was den Erfolg dieser Mission gefährdet, geht mich etwas an«, erwiderte Dave. » Sie vergessen nämlich eine Kleinigkeit, Sergeant: Ich habe hier das Kommando, nicht Sie. Ich bekomme meine Anweisungen von Smith und gebe sie dann an Sie weiter, verstanden? Also legen Sie sich besser nicht mit mir an, sonst sind Sie ganz schnell zurück auf der Wache.«
    Wieder zog ein Schatten über Gates’ Gesicht wie eine Sturmwolke, doch dann klarte es wieder auf.
    » Ja, hatte ich vergessen. Tut mir leid, Lieutenant. Bitte entschuldigen Sie. Wahrscheinlich bin ich zu sehr daran gewöhnt, Befehle zu erteilen. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass ich Sie fahren sollte.«
    » Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit Patel. Und damit ist das Thema erledigt«, erwiderte Dave.
    Rajeb nickte und ging, wahrscheinlich, um sich zu beruhigen.
    Dave wandte sich an Gates: » Was ist das für eine Geschichte mit Patels Freundin?«
    Der andere zuckte nur mit den Schultern. » Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, wovon er redet. Vielleicht hat seine Freundin mich mit jemandem verwechselt. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, ihr je begegnet zu sein. Er ist mir einfach ins Gesicht explodiert, als ich heute Morgen durch die Tür gekommen bin. Ich … ich bin etwas verwirrt.«
    » Es wäre besser, wenn Sie sich nicht noch einmal verwirren lassen«, meinte Dave. » Zumindest nicht, bis diese Sache vorbei ist. Dann können Sie und Patel sich gerne in einer Gasse das Hirn rausprügeln, das ist mir völlig egal. Aber halten Sie Ihre privaten Geschichten aus unserem derzeitigen Auftrag heraus.«
    » Ich bin immer noch der Meinung, dass ich Sie fahren sollte.«
    Dave wusste, dass es bei Rajeb völlig falsch ankommen würde, wenn er einem Wechsel zustimmte.
    » Mir gefällt es, wie es ist«, sagte er deshalb. » Und ich denke, ich bin alt genug, um mir meinen Fahrer selbst auszusuchen.«
    Der Sergeant nickte grimmig und ging, allerdings in die entgegensetzte Richtung wie Rajeb. Dave wollte in der Lobby keine hitzige Diskussion anzetteln, also folgte er dem Pagen mit seinem Gepäck zum Aufzug.
    Später traf er sich im Restaurant mit Lloyd Smith, der wesentlich besser aussah als bei ihrer letzten Begegnung. » Wie geht es Ihnen, Lloyd? Sie wirken wesentlich frischer.«
    » Das bin ich auch. Alles okay, wie man bei Ihnen so sagt.«
    Die Kellnerin kam mit einem triumphierenden Grinsen an ihren Tisch. Mit gezücktem Bleistift fragte sie Dave: » Möchten Sie einen kolumbianischen Kaffee, Sir?«
    Dave sah sie überrascht an. » Sie haben kolumbianischen?«
    » Extra bestellt«, erklärte sie.
    Ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. » Tja, das ist doch schon wesentlich zivilisierter. Ja, ich hätte sehr gerne einen Kaffee …«, er schaute schnell

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