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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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dem gerade mal ein Einzelbett frei stehend Platz hatte. Vanessa hasste es, wenn Betten an der Wand standen. Ständig musste man sie hin und her schieben, um sie zu machen, und nachts wachte man in völliger Finsternis auf mit dem Gesicht am Putz, so dass man dachte, man liege in einem Grab. Das versetzte sie in Panik, wie sie wusste, also sorgte sie immer dafür, dass rechts und links vom Bett zumindest ein wenig Platz war.
    Vanessa war keine sonderlich ordentliche Frau. Sie warf ihre Tasche auf den Boden, streifte die Schuhe von den Füßen und ging ins Schlafzimmer. Das Bett war nicht gemacht, also zog sie die Decken bis zu den Kissen rauf, schob sich den Rock bis über die Knie hoch und legte sich hin.
    Plötzlich musste sie an Tom denken, wahrscheinlich, weil sie den Sex mit ihm vermisste. Sollte sie ihn anrufen? Aber man konnte schlecht einen Mann anrufen, dessen Bett man angezündet hatte. Außerdem hatte er sofort die Polizei gerufen, was jeden Gedanken daran, dass er sie lieben könnte, zunichtegemacht hatte. Man lieferte einen Menschen, den man liebte, nicht direkt dem Gesetz aus, ganz egal, was er getan hatte. Man verlangte Erklärungen, versuchte zu verstehen, versprach Hilfe, irgendetwas. Man schrie nicht einfach: » Du verrückte Schlampe, was hast du getan?«, und rief dann die Cops.
    Vanessa griff unter ihren Rock und zog ihre Strumpfhose aus, die sie in eine Ecke warf, dann nahm sie die Brille ab und hängte sie vorsichtig über das Kopfteil des Bettes.
    Nein, es war wohl keine gute Idee, Tom anzurufen. Sollte sie Danny anrufen? Besser nicht, denn was sie im Moment brauchte, hatte nichts mit freundschaftlichen Gefühlen zu tun. Am besten nahm sie ein paar Schmerztabletten, zusammen mit einem heißen Getränk, und ging ins Bett, um es alles wegzuschlafen.
    Sie döste eine Weile vor sich hin und hatte immer wieder diese seltsamen Träume, die im Halbschlaf auftauchen.
    Als sie endgültig wach war, duschte sie und zog sich eine schwarze Hose und einen Pulli an. Die Idee, früh schlafen zu gehen, hatte sie abgehakt. Es war neun Uhr abends. Sie beschloss, dass sie nun doch mit jemandem reden wollte, und hatte entschieden, besser bei Danny vorbeizufahren, statt ihn anzurufen. Sie wusste, dass er mittwochs oft zur Beichte ging, aber schon so um sechs. Inzwischen war er bestimmt zu Hause.
    Sie zog flache Schuhe an, band sich die Haare mit einem Gummiband zusammen, schlüpfte in eine Jacke und verließ die Wohnung.
    Sie fuhr mit dem Taxi zu Dannys Wohnung, betrat das Gebäude und klingelte. Lange Zeit rührte sich nichts, aber sie klingelte noch zweimal, da sie Licht unter der Tür sah. Außerdem lief ein Radio oder Fernseher, obwohl er das natürlich absichtlich angelassen haben konnte, um Einbrecher abzuschrecken.
    Endlich öffnete sich die Tür.
    Vor ihr stand ein großer Mann in Schlafanzug und Morgenmantel.
    Es war nicht Danny.
    Verwirrt wich sie einen Schritt zurück und prüfte die Nummer an der Wohnungstür. Es war die richtige.
    » Ja?«, fragte der Mann und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
    » Es tut mir leid, ich dachte … Wohnt hier nicht Danny Spitz?«
    Der Mann starrte sie an, dann trat eine Art Erkennen in seinen Blick.
    » Sie sind Vangellen«, stellte er fest. » Vanessa Vangellen?«
    » Ja.«
    » Ich bin – na ja, wissen Sie, das hier ist eigentlich nicht Dannys Wohnung, es ist meine. Danny hat sie für mich gehütet, während ich nicht da war. Ich bin sein Partner, Dave Peters. Hat er Ihnen von mir erzählt?«
    Erleichterung breitete sich in Vanessa aus.
    » Natürlich – Dave Peters. Ja, natürlich hat er von Ihnen gesprochen, aber nach dem, was er erzählt hat, hätte ich Gott oder etwas in der Art erwartet. Sie sehen allerdings aus wie ein ganz gewöhnlicher Mensch.«
    Das brachte ihn zum Lachen.
    » Also, Danny ist im Moment nicht hier. Hat er Sie denn nicht auch mal zu sich mitgenommen? Anscheinend nicht. Wahrscheinlich wollte er angeben. Meine Wohnung ist um einiges größer als seine, ich bin … war verheiratet, und wir brauchten mehr Platz, wegen …«
    Sein Gesicht verzog sich ein wenig, und da Danny ihr die ganze Geschichte erzählt hatte, wusste sie, was in ihm vorging.
    » Schon okay«, sagte sie schnell. » Ich wollte nur mit ihm über etwas reden. Eigentlich war es gar nichts«, gab sie zu. » Ich wollte nur mit irgendjemandem reden. Das klingt vielleicht etwas wirr, aber ich habe mich einsam gefühlt, und Danny ist in letzter Zeit ein guter Freund geworden, ich hoffe

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