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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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auf, versuchte, einenSinn dahinter zu erkennen, jedoch ohne Erfolg. „Warum einen Monat lang?“
    „Ich brauche Zeit, um gesund zu werden. Zeit, um zu suchen … zu handeln.“
    Die tiefe Inbrunst in den Worten des Kriegers ließ keinen Zweifel daran, dass das „Handeln“ mit Blutvergießen einhergehen würde. „Raus damit.“
    „Dein Eid der Geheimhaltung erstreckt sich auch darauf?“
    Was bedeutete, dass er diese Unterhaltung nicht einmal Björn und Xerxes gegenüber erwähnen würde. „Das tut er.“
    Ein fast unmerkliches Nicken. „Alle glauben, ein Dämon hätte mir vor all den Jahren die Flügel ausgerissen. Ich lasse sie in ihrem Glauben, weil ich keine Fragen über die wahren Begebenheiten beantworten will.“
    „Und die wahren Begebenheiten waren … was?“, fragte Thane und wusste, dass Koldo ihm antworten würde. Nicht aufgrund seines Schwurs, sondern weil die Wahrheit wie ein Gift in Koldo brodelte, das er verzweifelt auszumerzen versuchte.
    „Ein Engel hat mir meine Flügel genommen, und ich habe vor, sie dafür zu töten.“
    Schon öfter hatte Thane sich gefragt, warum der stoische Koldo, der unerschütterliche, unbeugsame Krieger, auf den sich jeder verlassen konnte, in diese Armee der letzten Chancen versetzt worden war. Gerüchten zufolge hatte er jemanden zusammengeschlagen, aber noch nie hatte Thane den Krieger in irgendeiner Weise jähzornig erlebt. Jetzt fanden ein paar Puzzleteile an ihren Platz. Ob nun diese Prügelei damit zu tun hatte oder nicht – Koldo war ein Soldat in Zacharels Armee, weil er Rache im Herzen trug.
    „Wenn Zacharel auch nur den Hauch einer Ahnung davon hätte, würde er versuchen, dich aufzuhalten.“
    „Ja.“
    „Und du glaubst, ich werde das nicht tun?“
    Ohne Zögern erwiderte Koldo: „Ja, das glaube ich. Du kennst den Wert von Vergeltung.“
    Und die Hoffnungslosigkeit. Nach ihrer Rettung aus dem Kerker,als ihre Körper wieder verheilt waren, waren Thane, Björn und Xerxes dorthin zurückgekehrt. Drei Tage und drei Nächte lang hatte ein erbitterter Kampf um die Vorherrschaft in jenem Kerker getobt. Natürlich hätten sie die Dämonen darin einfach töten können, das Gebäude anstecken und allem binnen einer Stunde ein Ende setzen, doch das hatten sie nicht gewollt. Keinem ihrer Folterer hatten sie einen schnellen, leichten Tod gegönnt.
    Also hatte ihn auch keiner bekommen. Zu dritt hatten sie den Kerker erobert, jeden darin lebendig in ihre Gewalt bekommen. Bis heute hallten die gequälten Schreie manchmal in Thanes Kopf wider. Doch mit seiner Vergangenheit hatte er dadurch keinen Frieden geschlossen … Und er wusste, dass auch seine Jungs keinen Frieden gefunden hatten.
    „Du wirst tun, was du für notwendig hältst“, antwortete er schließlich. „Ich werde es Zacharel nicht erzählen.“ Nachdenklich hielt er inne und neigte den Kopf zur Seite. „Wer ist sie, diese Frau, die dich verraten hat?“
    „ Das werde ich dir nicht sagen.“
    „Weil du denkst, ich würde sie schützen wollen. Interessant. Ich muss sie kennen. Aber egal. Eine Sache über mich kannst du dir merken: Zwei Männer sind mir wichtig – und niemand sonst.“ In dem engen Gefängnis seines Herzens war kein Platz für andere. „Deine Engelfrau bedeutet mir nichts.“
    Schweigen.
    Thane seufzte. „Du wirst mich wissen lassen, wenn ich etwas tun kann, um dir bei deiner Mission zu helfen.“ Eine Forderung.
    „Es gibt nichts, was du tun kannst. Das muss ich allein schaffen. Sie versteckt sich vor mir, und ich werde niemand anderem gestatten, sie aus den Schatten hervorzuzerren. Ich will derjenige sein, der sie aufspürt.“
    Verstanden. „Also gut. Ich lass dich jetzt allein und …“Plötzlich durchzuckte ihn ein Gefühl der Vorahnung, gefolgt von abgehackten Bildern, die in seinem Kopf aufblitzten. Zwischen ihm und Zacharel musste weiterhin eine starke geistige Verbindung bestehen, denn er spürte die Furcht und den Zorn seines Anführers.
    Zacharel , projizierte er in dessen Geist. So viel zum Thema seelischer Abstand.
    Nichts, keine Antwort.
    Zacharel, was ist los?
    Wieder kam keine Erwiderung.
    Ignorierte Zacharel ihn? Oder war er zu schwer verwundet, um zu antworten?
    „Ich muss gehen“, sagte er zu Koldo. Er würde den Engel auf die altmodische Art aufspüren müssen.
    „Es gibt Ärger?“
    „Mach dir keine Sorgen, das ist nichts, was dich betrifft“, wich er aus. Er würde nicht zulassen, dass der Mann von Sorgen zerfressen wurde, während er nichts

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