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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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bezahlst, erkläre ich dir den Unterschied …«
    Hans-Jürgen seufzte laut am anderen Ende der Leitung, er hörte aber schön brav weiter zu.
    »Ich lag falsch und du auch.
    Wegener mochte Cora wirklich gern, der hätte ihr niemals etwas angetan oder gar kranke Auftragsschläger geschickt.
    Ich denke, Cora hatte einen Disput mit der Sülenc-Bande. In diesem Personenkreis ist das Motiv zu finden. Vielleicht wollte sie eine größere Handelsspanne aushandeln, und die beiden hirnlosen Affen bei ihr hatten nur einen rabenschwarzen Tag. Dieser Gordische Knoten wird sich nicht mehr lösen, die werden felsenfest bei ihrer Aussage bleiben. Jene wurde von Juristen formuliert und ist wasserdicht. Das Urteil wird so ausfallen, wie ich es dir schon prophezeit habe.
    Wegener ist mit denen verbandelt.
    Aber vielleicht nur widerwillig oder nicht ganz freiwillig? Meiner Meinung nach solltet ihr ihn mal damit konfrontieren. Auch auf die Gefahr hin, dass ihr die bösen Vögelchen aufscheucht. Vielleicht ist er ja gar nicht abgeneigt und froh, aus dieser Nummer wieder herauszukommen?
    Irgendetwas stimmt hier nicht, versucht es. Du hast doch auch nur eure vorliegenden Ermittlungsakten im Sinn gehabt und deiner subjektiven Wahrnehmung freien Lauf gelassen. Wie oft liegen die Dinge gänzlich anders, als man sie vermutet. Es ist der gleiche Vorwurf, den ich häufig vor Gericht gegen ermittelnde Beamte und Staatsanwälte vorbringe. Einige haben in vielen Fällen eine vorgefasste Meinung, die nur auf Aktenlage beruht und ohne je ein Wort mit dem Menschen gewechselt zu haben, den es zu überführen gilt.
    Der Mensch ist das Maß aller Dinge und nicht zusammengetragene Hinweise. Schöne Worte zum Aufwärmen, darüber philosophieren können wir ja heute Abend ausgiebig.
    Das wird teuer, mein Lieber …
    Was ich dir eigentlich erzählen wollte, ist der Gesprächsfetzen seines Telefonates, das ich mitbekam, als ich sein Büro betrat.
    „Die können doch nicht 24-Stunden auf Achse sein. Das kostet doch ein Vermögen und …“
    Als er seine Sekretärin und mich bemerkte, beendete er sofort das Gespräch.
    Ich habe mir in meinen kleinen Schädel etwas für euch zusammengereimt.
    Vielleicht lagern sie ihre Drogen und anderes Schöne gar nicht ein, sondern lassen es ständig in Bewegung durch ganz Europa kutschieren?
    Das Schengener Abkommen lässt grüßen. Es wäre eine ziemlich unverfängliche Lösung. Zwar logistisch aufwendig, aber machbar und die Ware kann immer dort hingebracht werden, wo sie gerade gebraucht wird. Vielleicht denke ich auch viel zu quer, und er meinte etwas ganz anderes. Zieht es als eine Möglichkeit in Betracht, mehr kann ich dir leider nicht bieten. Und noch etwas, überprüfe mal bitte, wer das Grundstück erworben hat, worauf sich Coras Dienst-Apartment befindet. Ich wette mit dir, dass es eine Firma der Sülenc-Brüder war.
    Viel Spaß bei euren weiteren Ermittlungen!
    Was denn nun, hast du heute Abend Zeit zum Dinner for two?«
    »Henry, du bist einer der kuriosesten Vögel Hamburgs, ich liebe dich. Manchmal könnte ich dich würgen und manchmal nur küssen.
    Ich hol dich gegen halb acht zu Hause ab, O. K.?«
    »Sehr gern, aber gib die Küsse lieber deiner Katze .«
    Henry war im Moment einfach nic ht bereit, ins Büro zu fahren. Er musste erst einmal seinen Kopf freibekommen. Henry verspürte Appetit, wie eigentlich immer, so fuhr er ins Zentrum und besuchte sein geliebtes Alsterhaus.
    In der Genussabteilung des traditionsreichen Warenhauses gab es eine Menge Gutes für seinen Gaumen und die angeschlagene Seele …

Kapitel 23
     
    Manmohan hatte brillante Augen wie ein Falke, die Dunkelheit der Nacht machte ihm nichts aus. Die Park- und Friedhofsleuchten auf den Gängen wurden automatisch abgeschaltet. Das Restlicht des Mondes reichte ihm, um alles deutlich erkennen zu können.
    Jules konnte nicht erkennen, an was der Inder herumhantierte. Das Blut aus seiner Halswunde drang in Schüben heraus, er hatte nicht einmal die Kraft, die Wunde mit der Hand zuzudrücken. Manmohan war wieder bei ihm, auch mit Dreck von Friedhofserde und Blut am ganzen Körper besudelt. Jules spürte die großen Hä nde des Mannes an seinem Hals. Er wickelte recht fest mit einem Tuch oder was auch immer die Wunde ab. Es würde nicht helfen, das wussten er und sein starker Helfer ebenso. Manmohan half Jules hoch, er saß nun halb am Grab angelehnt, seine Hüfte und die Beine spürte er auch nicht mehr. Er wischte ihm Blut aus dem Gesicht und

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