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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Heckklappe und holte die Spitzhacke und die Schaufel heraus.
    »Bitte, tun Sie das. Sie finden mich dann beim Graben auf der anderen Seite.«
    Sein Herz und sein Verstand waren sich sicher, dass Rafe gelogen hatte. Es war ihm gelungen, sich während der Fahrt in den Norden davon zu überzeugen. Aber lange unterdrückte Zweifel waren freigesetzt worden und fraßen sich jetzt durch seine Eingeweide und verursachten einen schlechten Geschmack im Mund. Bill brauchte Sicherheit. Auf einen Exhumierungsbeschluss zu warten kam gar nicht infrage. Er wollte diesen Schrecken ein für alle Mal hinter sich bringen. Heute. Jetzt.
    Er kletterte auf das Dach des Wagens, warf die Spitzhacke und die Schaufel über die Mauer und kletterte hinterher.
    2.
    Renny zögerte, als er zusah, wie Ryan sich die Mauer hochwuchtete. Die ganze Sache wurde von Minute zu Minute absurder. Er ließ sich von einem Irren, einem exkommunizierten Priester, der nicht nur ein Kinderschänder, sondern auch ein Kindes mörder war, die ganze Ostküste hoch und runter kutschieren. Und jetzt sollte er Ryan auf einen menschenleeren Friedhof folgen?
    Anscheinend bin ich derjenige, der verrückt ist.
    Vor allem, weil er unbewaffnet war. Er hatte seine Pistole in Ryans Wagen auf dem Parkplatz des Flughafens zurückgelassen. Er hatte keine Wahl gehabt. Er wünschte wirklich, er hätte sie jetzt bei sich, oder sie hätten bei ihm zu Hause angehalten, damit er seine Reservewaffe holen konnte, aber dazu war es jetzt zu spät.
    »Scheiße!«
    Er hieb mit der Faust gegen das Armaturenbrett. Dann, mit einem halblauten, lang anhaltenden Schwall von Flüchen, folgte er dem Priester über die Mauer.
    Auf der anderen Seite war es dunkel und für einen Augenblick überkam ihn die Angst. Irgendwo in der Nähe befand sich ein wahnsinniger Mörder mit einer nagelneuen Spitzhacke. Er ging in Lauerstellung, bereit, sich jederzeit zu wehren oder zu fliehen.
    Dann sah er den Strahl der Taschenlampe ein paar Meter entfernt. Ryan stand da wie ein Ölgötze und leuchtete einen Fleck Erde vor sich an. Renny kam vorsichtig näher.
    »Das hier ist die Stelle.« Ryans Stimme war heiser, kaum mehr als ein Flüstern.
    »Da ist kein Grabstein. Wie können Sie sich sicher sein, so ohne Grabstein?«
    »Ich weiß, wo ich das Grab geschaufelt habe. So etwas vergisst man nicht. Und sehen Sie – kein Gras.«
    Renny starrte auf die nackte Erde vor seinen Füßen. Kräftiges, wintergraues Gras wuchs um die Stelle herum, nicht auf ihr.
    »Ist das hier aufgegraben worden?« Renny scharrte mit seinem Schuh in der nackten Erde. »War jemand vor Ihnen da?«
    Der Priester ließ das flache Ende der Schaufel auf die harte, kalte Erde fallen.
    »Nicht in letzter Zeit.«
    »Gut, hier gibt es also kein Gras. Na und?«
    Die Stimme des Priesters war kaum hörbar. »Es ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas sehe.«
    Renny konnte Ryans Gesicht nicht sehen, aber er spürte echte Angst in dem Mann. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie kalt es hier in New York im Februar war. Er wäre im Augenblick wirklich gern wieder in North Carolina.
    »Sehen wir zu, dass wir das hinter uns bringen.«
    Er hielt die Lampe, während der Priester das Graben besorgte. Es war harte Arbeit, sich durch den steinharten Boden zu quälen, und ein paarmal war Renny versucht, auszuhelfen, aber das konnte er nicht riskieren. Er durfte dem Mann nicht den Rücken zukehren und ihm die Gelegenheit geben, aus diesem Ort ein Doppelgrab zu machen – wenn es denn wirklich ein Grab war.
    Der Priester kam in den tieferen Schichten unterhalb der Frostlinie besser voran. Als er hüfttief gegraben hatte, warf er die Schaufel beiseite und verschwand in dem Loch.
    Renny ging näher heran. Ryan war auf die Knie gegangen und wühlte mit bloßen Händen in der Erde.
    »Was tun Sie da?«
    »Ich will ihn nicht mit der Schaufel treffen.«
    Das wird er nicht spüren, du Vollidiot!
    Aber Renny war auch angerührt von der Ehrfurcht in Ryans Stimme. Dieser kleine Junge schien ihm sehr viel zu bedeuten – selbst im Tode noch.
    Und nach fünf Jahren in so einem Loch konnte er nur tot sein. Aber sein Leichnam konnte noch Geschichten erzählen. Ihn zu bergen würde ein ganzes Fuder Nägel in Pater William Ryans juristischen Sarg treiben.
    »Wie haben es beinahe geschafft«, sagte der Priester keuchend. »Nur ein bisschen tiefer, und …«
    Er zuckte zurück.
    »Was ist los?«, fragte Renny.
    »Da hat sich etwas bewegt.«
    »Ach, kommen Sie, Ryan!«
    »Nein … da unter

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