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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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das kann nicht dein Ernst sein«, sagte Carol.
    Bill spürte, wie seine Angst in Wogen mörderischer Wut umschlug, die ihn wie eine Sturmflut durchtobten.
    »Er hat meine Eltern getötet, Danny Gordon zerstückelt, und Gott weiß, wen noch alles. Ich sitze nicht einfach ruhig da, während er mit den Leuten, die ich zurückgelassen habe, weiter seine Spielchen treibt.«
    Renny war ebenfalls auf den Beinen.
    »Ich gehe mit Ihnen. Ich habe selbst noch ein Hühnchen mit diesem Schweinepriester zu rupfen.«
    »Ich komme auch mit«, sagte Carol. »Vielleicht kann ich etwas bei ihm bewirken.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Nein«, sagte sie mit bebenden Lippen. »Aber ich habe das Gefühl, ich muss es versuchen.«
    »Ich schätze, ich werde auch mitkommen«, sagte Mr. Veilleur.
    »Sind Sie dem gewachsen?«
    Bill spürte die volle Wucht des Blickes aus diesen blauen Augen.
    »Sie können ihn nicht aufhalten, aber Sie können seine Pläne durchkreuzen, ihn behindern. Ich habe so ein Gefühl, dass Sie jemand sind, dem das gelingen kann. Es wird nur ein kleiner Sieg sein, auf lange Sicht bedeutungslos, aber ich würde gern dabei zusehen. Ich muss natürlich im Hintergrund bleiben. Er darf unter keinen Umständen von mir erfahren, ist das klar?« Er starrte sie einen nach dem anderen an. »Wenn er mich so sieht, dann weiß er, dass er diese Welt ungehindert in eine Hölle verwandeln kann – und das ist ganz bestimmt nicht übertrieben.«
    Während Mr. Veilleur ging, um der Pflegerin für die Zeit seiner Abwesenheit Anweisungen zu erteilen, nahm Bill das Telefon und begann, sich nach Flügen zu erkundigen. Das Gefühl, dass er zurück nach Pendleton musste, wurde immer dringlicher.

XXIX
    North Carolina
    1.
    Ev … war nicht mehr.
    Was von ihm übrig war, hatten sie aus dem Kühler des Trucks gekratzt, auf eine Trage gelegt und waren damit ins nächste Krankenhaus gerast. Lisl erinnerte sich vage, dass man sie auf den Rücksitz eines Streifenwagens verfrachtet hatte, der dem Rettungswagen folgte.
    Vor der Fahrt und danach, als sie im Warteraum der Notaufnahme saß, beantwortete sie zahllose Fragen, aber jetzt konnte sie sich weder an die Fragen noch an ihre Antworten erinnern.
    Sie erinnere sich nur noch, wie der Notarzt aus dem Behandlungsraum kam und das aussprach, was alle bereits wussten: Everett Sanders war klinisch tot.
    Sie hatte sich auf diese Nachricht vorbereitet und war daher in der Lage, die Mitteilung gefasst aufzunehmen. Man sagte ihr, sie solle zur Kontrolle dableiben, weil sie alle Symptome eines Schocks zeigte, aber Lisl bestand eisern darauf, es ginge ihr gut. Schließlich wurde sie zu der Raststätte und ihrem Wagen zurückgebracht. Sie fuhr davon und schaffte es gerade bis zum nächsten Rastplatz. Da fuhr sie vom Highway, blieb in einer einsamen Ecke des Parkplatzes stehen und brach zusammen.
    Schließlich, als keine Tränen mehr kamen, als ihre Brust und ihr Bauch nicht mehr konnten, setzte sie sich auf und starrte blind durch die Windschutzscheibe. Sie riss die Augen so weit wie möglich auf, denn jedes Mal, wenn sie sie schloss, sah sie den traurigen, mutlosen, anklagenden Blick vor sich, mit dem Ev sie in dem Augenblick angesehen hatte, als der Truck ihn erfasste.
    Noch nie in ihrem Leben, nicht einmal in den Abgründen, in die sie nach der Scheidung von Brian gefallen war, hatte sie sich so elend, so vollkommen wertlos gefühlt.
    Es ist alles meine Schuld.
    Nein … es war nicht allein ihre Schuld. Rafe war ebenso schuldig. Rafe hatte erheblichen Anteil an Evs Tod. Das war zwar keinerlei Rechtfertigung für ihre Schuld, das wusste sie, aber Rafe verdiente es wirklich, seinen Teil an ihren Gewissensqualen zu tragen. Er hatte Evs Dateien gelöscht, was vielleicht der letzte Schubs gewesen war, der Ev zu seinem tödlichen Spaziergang auf der Autobahn veranlasst hatte. Rafe sollte wissen, dass er am Tod eines Mannes mitschuldig war.
    Lisl griff nach dem Zündschlüssel. Ihre Glieder waren kraftlos, bleischwer, als würden sie zu jemand anderem gehören. Sie musste sich auf jede Bewegung konzentrieren. Es gelang ihr, den Wagen anzulassen und sie wandte sich Richtung Pendleton.
    Die Morgensonne strahlte unverhältnismäßig grell und schien ihr beim Fahren in die Augen. Das Verkehrsaufkommen war wie üblich am Sonntagmorgen gering, aber sie hielt sich auf der rechten Fahrspur, weil sie ihren erschöpften Reflexen keine schnellen Reaktionen zutraute. Als sie Pendleton erreichte, hatte sich die Sonne hinter

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