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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Universitäts-Memorabilia an den Wänden, die Tänzer auf der Tanzfläche. Als sie sich wieder umdrehte, sah sie, dass Rafe sie über den Rand seines Glases hinweg ansah. Seine Augen funkelten im Neonlicht. Die Musterung war ihr unangenehm.
    »Möchtest du tanzen?«
    Sie zögerte einen Augenblick. Sie war keine gute Tänzerin – sie hielt sich für unbeholfen – und hatte kaum Gelegenheit gehabt, es zu lernen. Aber die zweieinhalb Glas Wein, die sie intus hatte, dämpften ihre Hemmungen und sie war zu überrascht, um Nein zu sagen.
    »Ich, äh … meinetwegen.«
    Er geleitete sie zur Tanzfläche, nahm sie in die Arme, presste sich an sie und führte sie gekonnt über die winzige Tanzfläche. Sie bewegten sich wie eine Person. Ein leichtes Drücken und Ziehen seiner linken Hand an ihrer rechten, oder von seiner rechten Hand auf ihrem Rücken, verrieten ihr genau, wie sie sich bewegen sollte. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl, anmutig dahinzugleiten.
    »Wo hast du so tanzen gelernt, Rafe? Ich dachte, das sei eine ausgestorbene Kunst.«
    Er zuckte die Achseln. »Meine Eltern haben darauf bestanden, dass ich als Kind Standardtanz lerne. Mir fiel das nicht schwer. Ich war der Beste in der Klasse.«
    »Und wie hast du in der Klasse für Bescheidenheit abgeschnitten?«
    Er lachte. »Da bin ich jedes Mal durchgerasselt.«
    Während sie sich langsam an das Gefühl gewöhnte, wie es war, über das Tanzparkett zu gleiten, wurde ihr noch etwas anderes bewusst – Rafes Körper an ihrem.
    Tief in ihr regten sich alte Gefühle. Zunächst war sie sich nicht sicher, was das war. Es war so lange her, dass sie überhaupt etwas gefühlt hatte. Nach der Nummer, die Brian mit ihr in den letzten Tagen ihrer Ehe abgezogen hatte, und der schmutzigen Trennung, hatte sie sich einfach abgeschaltet. Sie wollte nichts mit einem anderen Mann zu tun haben und Frauen interessierten sie diesbezüglich nicht im Geringsten, also war sie in eine Art sexuelles Koma gefallen.
    Was geschah da mit ihr? War es das, was sie fühlte? Wachte sie daraus auf?
    Kein Zweifel, es fühlte sich gut an, dass jemand sie in den Armen hielt. Die Regungen, die in ihr erwachten, die nach langen Jahren der Starre wieder auftauten, überraschten sie. Menschliche Nähe. Sie hatte ganz vergessen, wie das war. Sie hatte gedacht, sie würde das nicht mehr brauchen.
    Vielleicht lag sie da falsch.
    Sie schob den Gedanken von sich weg, blieb aber ganz nahe an Rafe geschmiegt. Die Berührung war zu angenehm, um darauf zu verzichten. Er hielt sie fest an sich gedrückt. Sie spürte, wie ihre Brüste sich an ihm rieben. Ihre Körper schienen am Becken zusammengewachsen.
    Es war warm. Sehr warm, wo sie sich berührten. Und die Wärme breitete sich aus. Sie bemerkte, dass sich ihr Körper enger an ihn drängte, als geschehe das ganz ohne ihr Zutun. Ihr Körper hatte etwas vor, was ihrem Verstand noch gar nicht klar geworden war.
    Sie wollte ihn.
    Rafe beugte sich zurück und sah sie an.
    »Lass uns zu mir gehen«, flüsterte er.
    Ihr Mund wurde trocken. »Warum dahin?«
    »Weil es näher ist.«
    Das leuchtete ihr augenblicklich ein.
    2.
    Von der Kneipe bis nach Parkview, dem exklusiven Neubaugebiet, wo Rafe eine Eigentumswohnung besaß, war es nicht weit. Sie gingen schnell und schweigend. Lisl hatte Angst, etwas zu sagen. Angst, dadurch würde sie die Stimmung zerstören und damit die zarte Erregung in ihrem Innern. Sie wollte jetzt ganz bestimmt nicht innehalten und darüber nachdenken. Keine Vernunftgründe, keine klaren harten Fakten, keine Scham, keine Bedenken, kein Zweifel und kein Unentschieden. Auf keinen Fall. Die Erregung war zu wunderbar. Es war so lange her, seit sie das letzte Mal so etwas gefühlt hatte. Sie kam sich vor wie ein Teenager. Sie wollte nicht, dass das aufhörte. Sie würde es festhalten. Sie würde sich davon hinwegtragen lassen, würde ihm folgen, würde einmal in ihrem Leben etwas aus einem Impuls heraus tun.
    Aber sie mussten sich beeilen, bevor sie es sich anders überlegte.
    Das hastige Gehen wurde zu einem Joggen und steigerte sich zu einem Rennen. Als sie die Tür zu Rafes Wohnung erreichten, atmeten sie beide schwer, und das lag vielleicht nicht nur an der körperlichen Anstrengung. Lisl stützte sich am Geländer ab, während Rafe nach den Schlüsseln kramte. Als sich die Tür öffnete, hechteten sie hinein, warfen sie ins Schloss und dann lagen sie sich in den Armen. Rafes Lippen fanden ihre. Lisls Arme legten sich um ihn,

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