Angst
Dad sie gerne isst. Es war okay, wenn man Fisch mag.«
»Dillon, komm ins Wohnzimmer!«, rief Ruth, bevor sie im Türrahmen erschien, Dix an ihrer Seite. »Wir haben einen guten Tee und ein paar Scones, die Millie von Millies Delikatessengeschäft selbst gemacht hat, speziell für die Bundesbeamten. Und Dix und mir ist heute etwas sehr Interessantes passiert, aber das kann warten. Jungs, bringt Savich und Sherlock herein und lasst uns essen!«
»Nun, wie war Ihr Tag?«, wollte Dix wissen, während er die Scones verteilte.
Sherlock lächelte, als sie eine Tasse Tee von Ruth entgegennahm. »Eigentlich war unser Nachmittag toll. Wir haben mit Sean einen Schneemann gebaut, haben ihm heiße Schokolade eingeflößt und ihm dabei zugehört, wie er nonstop über den neuen Welpen seiner Großmutter gesprochen hat.« Sie verdrehte die Augen. »Irgendwie habe ich das Gefühl, als gäbe es in unserem Haus sehr bald lautes Gebell.«
»Hunde sind gut«, erwiderte Dix und gab Brewster einen freundschaftlichen Klaps. »Dieser kleine Kerl hier hält nachts meinen Hals warm.«
Rob und Rafe gingen schließlich nach fast einer Stunde und vier weiteren Scones ins Bett, nachdem Savich und Sherlock die Neugier der beiden mit Furcht erregenden, völlig frei erfundenen Geschichten über Verbrechen in den Vororten von Philadelphia gestillt hatten. Dix wartete noch ein paar Minuten, bis er sicher sein konnte, dass es oben ruhig war. Dann nickte er. »Okay, die Stunde der Wahrheit naht. Was ist wirklich in Philadelphia passiert? Konnte diese arme Frau Ihnen etwas von Moses Grace und Claudia erzählen?«
»Ja«, sagte Savich. »Ihr Name ist Elsa Bender. Sie wird wieder auf die Beine kommen. Ich meine, ich habe den Eindruck, dass die Zukunft recht gut für sie aussieht.« Savich schaute Dix und Ruth an, die ihm und Sherlock gegenüber auf dem Sofa saßen, und dann Brewster, der zwischen ihnen schlief. Er zog ein Foto aus seiner Hemdtasche. »Das ist die Tochter der Benders, Annie. Auf dem Bild ist sie siebzehn - groß, schlank, beinahe weißblonde Haare, große blaue Augen. Elsa Bender sagt, zwischen Annie und Claudia bestünde eine starke Ähnlichkeit.«
Ruth betrachtete das Foto. »Sie sieht aus wie ein Cheerleader, deren größtes Problem darin liegt, sich entscheiden zu müssen, mit wem sie nach dem Football-Spiel am Samstagabend ausgehen soll. Du hast dieses Foto bereits an alle Polizeistationen rausgeschickt, oder, Dillon?«
»Natürlich.«
»Elsa hat gesagt, dass Moses Grace genauso alt ist, wie er sich anhört, mindestens siebzig«, fügte Sherlock hinzu. »Sein Gesicht soll ganz ledrig von zu viel Sonne sein, was darauf hinweist, dass er einen Großteil seines Lebens auf einer Farm, einer Bohrinsel oder als Strafgefangener im Freien gearbeitet hat - sucht es euch aus. Elsa beschrieb ihn als mager und drahtig, aber er sah wohl nicht fit aus, sondern irgendwie grau. Sie sagte, Claudias Stimme war in der einen Minute zuckersüß und in der nächsten schrill, zudem hat sie einen mittelwestlichen Akzent. Was Moses betrifft, so haben wir seinen tiefen, schleppenden Südstaatenakzent selbst gehört, seine unglaublich schlechte Aussprache, die irgendwie einen schalen Beigeschmack hinterlässt. Außerdem hat Elsa davon gesprochen, dass er einen quälenden Husten hatte und ständig ausspuckte. Das war vor zwei Monaten. Jetzt klingt es wohl noch viel schlimmer.«
Dix beugte sich vor und nahm Brewster in den Arm. »Sie haben den Tag nicht gerade unnütz verstreichen lassen ...«
Da fiel ihm Ruth ins Wort, und die Begeisterung sprudelte regelrecht aus ihr heraus. »... der aber vielleicht nicht ganz so spannend war wie unserer. Es wird euch gefallen! Ich beginne mit Ginger Stanford, und dann erzähle ich von dem Mittagessen mit Chappy und seiner Brut.«
»Und nicht zu vergessen«, fuhr Dix fort, »von unserem pièce de résistance - Helen Rafferty.«
KAPITEL 21
»Als wir in der Stanislaus waren, sind wir auf der Stelle mit Helen Rafferty in den Aufenthaltsraum für Mitarbeiter gegangen. Ruth hat ihr keine Gelegenheit gegeben, sich zu sammeln oder ihre Gedanken zu ordnen, sondern hat sie geradeheraus nach Dr. Holcombe und Erin Bushnell gefragt.«
Geschickt fuhr Ruth mit der Erzählung fort, als seien die beiden schon lange ein eingespieltes Team. »Sie hat sogar angefangen zu weinen und sich erst wieder zusammengerissen, als ich sie daran erinnerte, wie wichtig das alles sei, jetzt wo Erin tot ist.«
»Nachdem sie sich die Augen
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