Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me
Arbeitstisch und sah auf den schwarzen Bildschirm seines Computers. Er rüttelte an der Maus, ohne dass etwas geschah. Dann drückte er die Einschalttaste. Der Bildschirm erwachte zum Leben. Während er den Bootvorgang abwartete, ließ er den Blick über die Computerausrüstung auf dem Tisch und die Verkabelung auf dem Boden schweifen, als würde er überprüfen, ob alles noch so war, wie er es hinterlassen hatte.
Ein Hinweiston verlangte seine Aufmerksamkeit. Er strich mit dem Finger über den Fingerabdruckscanner, der an sein Notebook angeschlossen war. Während sich der Desktop aufbaute, äugte er in die untere Bildschirmecke. »Ich kann gar nicht glauben, dass es noch so früh ist. Ich habe das Gefühl, als hätte ich tagelang geschlafen.«
»Ach ja? Und wie genau fühlt sich das an?«
Daniel verzog das Gesicht. »Hallo. Ich habe dir gesagt, dass es mir leidtut. Im Übrigen war das mit deiner Schwester Jakes Idee.« Er kratzte sich am Kopf und gähnte. Diana vernahm eine leise, kaum hörbare elektronische Stimme: »Hal-lo So-kay-oss. Wel-co-me back …«
Sie hatte ganz vergessen, dass sie das eingeschaltete Bluetooth-Headset noch in der Tasche hatte. Sie räusperte sich, um das Geräusch zu übertönen, griff beiläufig in die Tasche und schaltete das Gerät aus.
»Ach, ja.« Daniel fummelte einen Moment an dem Computer herum. »Nadia befreien.«
»Würde einen super Autoaufkleber abgeben«, bemerkte Diana.
Daniel sah die Nachrichten durch, die nacheinander aufgegangen waren. »Da. Eine von Jake mit den Koordinaten für das Meeting. Er hat dir eine Kopie geschickt.«
»Oh, was ist das?« Sie beugte sich nach vorn und gab vor, das Headset vom Boden aufzuheben. »Gehört das dir? Ich wäre fast daraufgetreten.« Sie legte den kleinen Empfänger auf den Tisch.
Daniel beachtete es kaum. »So, fertig. Du kannst dein System jetzt neu booten. Danach dürfte alles funktionieren.«
Diana setzte sich an ihren Computer und startete ihn neu. Sie schaltete den Ton ein und stellte den Lautstärkeregler höher. Als sie OtherWorld als Nadia wieder betreten hatte, wartete eine Reihe neuer Nachrichten auf sie, davon kam eine angeblich von Jake. Sie öffnete sie und kopierte die Koordinaten für das Vault-Meeting in ihren Teleportierer.
»Alles klar?« Sie sah Daniel an.
Daniel lachte, zog seinen Stuhl hinter sie und grüßte militärisch: »Klar zum Gefecht!«
Diana klickte auf Start, worauf sich das Silo um ihren Avatar herum auflöste. Sekunden später schwebte Nadia über eine karge OtherWorld -Insel. Ein Eingabefeld öffnete sich, und Diana gab das Passwort ein. Dann ein Zischen, ein Klicken, als würde sich ein Safe öffnen. Wie sinnig.
Pixel um Pixel baute sich ein Konferenzraum um Nadia herum auf. Die Wände aus unverputztem Lehm erweckten den Eindruck eines unterirdischen Gewölbes, aber der Tisch, um den Jakes Avatar mit vier anderen saß, alle in Geschäftsanzügen, war ein großer moderner Konferenztisch. Zwei Plätze waren frei. Diana setzte Nadia auf einen davon.
In der realen Welt des Silos beugte sich Daniel hinter ihr vor und legte ihr den einen Arm auf die Schulter. »Da wären wir also.«
»Alle für einen …«, flüsterte sie und sah zu ihm auf.
»Einer für alle.« Er sah sie erwartungsvoll an.
Sie lächelte. »Und jeder für sich.« Sie gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. Das Spiel beginnt.
Dann zog sie das Tischmikrofon heran und sprach hinein: »Nadia Varata.«
Einer der Avatare stand auf. Sie navigierte den Cursor auf ihn und sah, dass dieses Bild Andrew Moore darstellen sollte, den Leiter der IT-Abteilung von Vault. »Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen«, begrüßte er sie.
Er stellte die anderen vor. Diana notierte Namen und Funktion. Daniel ging zu seinem Computer zurück, als sie mit der Präsentation begann. Sie zog sie so rasch wie möglich durch, damit Daniel nicht wieder abdriftete oder einschlief, bevor sie die Sache erfolgreich zu Ende gebracht hatte.
Sie hatte ein seltsames Déjà-vu-Gefühl. Nadia und der virtuelle Jake arbeiteten zusammen, so wie sie es in den letzten acht Monaten getan hatten, ein eingespieltes Team, das diesen neuen Kunden zu Diensten stand und ihnen eine Geschäftsbeziehung vorgaukelte, mit der sie eine böse Überraschung erleben würden. Nur dass dieses Mal nicht die Kunden eine böse Überraschung erleben würden.
Sie beendete ihre Präsentation mit den Worten: »Fazit: Sie müssen herausfinden, ob Ihre abhandengekommenen Daten
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