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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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das Versprechen gehalten und bin in keine größere Stadt gezogen. Aber dann habe ich bemerkt, dass das falsch war. Ich war unglücklich. Ich musste von hier weg, irgendwohin, wo ich Gutes tun konnte. Also begann
ich die Sanitäterausbildung, und sobald ich damit fertig bin, werde ich wegziehen.«
    »Ist das der Grund, warum du Mom nicht weiter sehen wolltest? Weil du weggehst?«
    »Genau das war der Grund.«
    »Mom hat gesagt, weil du eine gute Sache selbst dann nicht erkennen würdest, wenn du darüber stolpern würdest.«
    Josh warf Fran einen Blick zu, die sich ein Grinsen kaum verkneifen konnte. Er meinte: »Manchmal erkennen wir die guten Sachen schon, Duncan. Aber trotzdem rennen wir vor ihnen weg.«
    »Ich glaube - JOSH!«
    Josh reagierte augenblicklich und stieg auf die Bremse. Sein Arm schoss nach rechts, damit sich Duncan nicht den Kopf an der Windschutzscheibe anschlug. Der Roadmaster schlitterte mit quietschenden Reifen über die Straße und kam dann auf dem steinigen Seitenstreifen zum Stehen. Josh starrte auf die Fahrbahn und fragte sich, was für ein Tier er beinahe überfahren hatte. Ein Opossum? Einen Waschbären?
    Was auch immer es gewesen war - es hüpfte jedenfalls auf die Kühlerhaube und schrie so laut, dass die drei im Auto vor Schreck zusammenzuckten.
    »Das … Das ist ein Affe«, stotterte Duncan schließlich.
    Es war tatsächlich ein Affe, ein kleiner zimtbrauner Affe, der kaum mehr als einige wenige Pfund zu wiegen schien. Er hüpfte zur Windschutzscheibe, klopfte daran und winkte.
    Duncan klatschte in die Hände. »Das ist ja cool!«
    Woof reckte sich von der hinteren Sitzbank auf, legte den Kopf auf Joshs Schulter und bellte den Affen an. Der Primat begann zu heulen. Es klang wie das Heulen einer Eule. Woof sperrte die Ohren auf und begann zu knurren. Man konnte spüren, dass er es ernst meinte. Die beiden Tiere hörten mit
ihrem Duett nicht auf, bis Fran Woof ermahnte, Ruhe zu geben. Der Hund schleckte ihr das Gesicht ab, gehorchte und legte sich wieder ruhig auf die Sitzbank. Der Affe klatschte in die Hände. Anscheinend war er mit der Vorführung sehr zufrieden.
    Duncan rutschte nach vorn und legte die Hände auf das Armaturenbrett. »Wir müssen ihn einfangen.«
    »Das ist keine gute Idee, Duncan«, meinte Fran und kurbelte das Fenster hoch, obwohl es kaum einen Spaltbreit offen stand. »Affen beißen. Und sie übertragen Krankheiten.«
    »Aber schau doch, Mom! Er trägt ein Halsband! Der gehört bestimmt jemandem und hat sich wahrscheinlich verlaufen!«
    »Was glaubst du, Josh? Sollen wir ihm helfen?«
    Josh kannte weder jemanden, der einen Affen besaß, noch ein Geschäft in der Gegend, das Affen verkaufte. Vielleicht hatte ihn ein Tourist während der Sommersaison hiergelassen oder verloren. Letztendlich war es sowieso egal, woher der Affe stammte. Sie hatten wichtigere Sachen zu tun, als irgendeinem Haustier hinterherzulaufen und es einzufangen.
    »Ich bin der Meinung, dass wir ihn hierlassen sollten, Duncan. Vielleicht ist sein Besitzer in der Nähe und sucht ihn bereits.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass du Menschen helfen willst. Er braucht unsere Hilfe. Er ist doch ganz allein hier draußen.«
    Josh blickte Duncan an und spürte, wie sein Wille nachließ.
    »Okay, wir helfen ihm. Ich schau mal nach, ob er zahm ist. Ihr wartet im Wagen.«
    Die Nacht war bereits surreal genug, aber die Tatsache, dass er jetzt auch noch ein kleines Äffchen durch den Wald jagen musste, stellte die Krönung dar. Josh stieg aus und schloss vorsichtig die Tür hinter sich, um den Affen nicht zu erschrecken. Dann lächelte er den Primaten an und streckte ihm langsam
die Hand entgegen. Er kam sich dabei ganz schön bescheuert vor.
    »He, Kleiner. Ich heiße Josh. Ich will dir nicht wehtun.«
    Der Affe sprang auf Josh zu, streckte ihm ebenfalls die Hand entgegen und ergriff Joshs Finger.
    Er will Hände schütteln, dachte Josh und konnte es kaum glauben. Er machte mit, locker und rhythmisch. Dann hüpfte der Affe auf Joshs Arm.
    Josh erstarrte. Seine erste Reaktion war, die Kreatur von sich zu schütteln, so wie er es mit jedem fremden Tier machen würde, das sich auf ihn stürzte. Aber der Affe schien nicht im Geringsten feindselig oder aggressiv zu sein. Im Gegenteil, er machte einen äußerst entspannten Eindruck. Josh hielt also still, während der Primat auf seine Schulter kletterte, es sich dort bequem machte und mit seinen kleinen Pfoten durch Joshs Haare fuhr.
    »Ich glaube, er ist zahm!«,

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