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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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leise.
    Schließlich ließ er sie los, ergriff aber ihre Hand und führte sie zum Sofa, auf dem sie sich nebeneinander niederließen. Er legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie ein wenig zu sich heran.
    »Ich habe Fehler gemacht, was dich angeht, Annalise. Ich habe mir von deiner Mutter sagen lassen, was das Beste für dich wäre, als du noch klein warst, und später, als du älter wurdest und so böse auf mich warst, habe ich mir von dir sagen lassen, was das Beste für dich wäre. Aber eines solltest du wissen: Es ist nie vorgekommen, dass ich mit deiner Mutter besprochen hätte, dich abzuholen, und dass ich dann absichtlich nicht gekommen bin. Nicht ein einziges Mal.«
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Ich erinnere mich mindestens an fünf Male, als Mom mir gesagt hat, ich soll mich hübsch anziehen und mir das Haar bürsten, weil du mich zum Essen oder ins Kino abholen würdest.«
    »Wenn das so abgesprochen gewesen wäre, hätte mich nichts daran hindern können, mein Versprechen zu halten.«
    Sie lehnte den Kopf gegen seine Schulter. »Sie war immer so mitfühlend, wenn du nicht gekommen warst. Sie gab mir dann ein Schüsselchen Eis, und wir setzten uns an den Tisch, und sie erklärte mir, dass du wahrscheinlich viel wichtigere Dinge zu tun hättest, als mich zu besuchen.«
    Die Vorstellung, wie ihre Mutter sie manipuliert hatte, trieb ihr erneut die Tränen in die Augen. Ihre Mutter hatte nicht teilen wollen. Und Annalise war für sie nur ein Besitz gewesen, den sie für sich behalten wollte, ohne Rücksicht auf die Folgen.
    Sie war nichts weiter als die Erbin gewesen, die den Traum ihrer Mutter fortführte. Dieses Wissen hatte Annalise schon lange tief in ihrem Inneren in sich getragen, und jetzt, da sie der Realität ins Gesicht sah, öffnete sich diese Schmerzenskammer und entließ die Wahrheit in ihr Bewusstsein.
    »Ich habe mir eingeredet, ich wäre wichtig für meine Mutter, sie hätte mich lieb. Ohne diese Vorstellung wäre mir nichts mehr geblieben«, flüsterte sie.
    »Das stimmt nicht. Du hast mich. Du hast mich immer gehabt, Annalise. Und jetzt hast du Charlie. Er ist restlos begeistert von dir. Und wenn du willst, hast du auch Sherri.«
    Annalise richtete sich auf und löste sich aus der Umarmung ihres Vaters. »Sie scheint nett zu sein.«
    Frank lächelte. »Sherri ist der liebenswürdigste, großzügigste Mensch, den ich kenne.«
    »Und sie teilt ihre Gedanken mit dir?«
    Er lachte. »Sherri teilt mir jeden Gedanken mit, der ihr in den Sinn kommt.« Er wurde wieder ernst. »Obwohl sie eine starke, unabhängige Frau ist, gibt sie mir das Gefühl, dass sie mich braucht, dass ihr Leben nicht so schön wäre, wenn sie mich nicht hätte.«
    »Und das hat Mom nicht getan.«
    Er seufzte. »Deine Mutter war stark und unabhängig, aber sie gab mir immer das Gefühl, dass ich eine unnütze Belastung in ihrem Leben war.«
    Annalise sagte nichts, aber oft genug hatte sie sich genauso gefühlt. Und sie hatte schon lange den Verdacht, dass ihre Mutter nicht einmal den Anschein von Liebe für sie übrig gehabt hätte, wenn sie, Annalise, nicht nähen gelernt hätte, nicht an der Puppenproduktion beteiligt gewesen wäre. Es ging immer nur um die Puppen. Um diese verdammten Puppen.
    »Annalise, diese Jahre gibt uns niemand zurück«, sagte Frank leise. »Ich kann dir nur immer wieder sagen, wie leid es mir tut, dass ich nicht für dich da war. Wenn ich die Zeit zurückdrehen und alles in Ordnung bringen könnte, würde ich es tun, aber das kann ich nicht.«
    »Ich weiß.«
    »Aber wir haben hoffentlich noch viel Zeit vor uns, und von jetzt an können wir dafür sorgen, dass sich in unserer Vater-Tochter-Beziehung etwas ändert.« Leise Besorgnis schwang in seiner Stimme mit, als hätte er Angst vor ihrer Antwort.
    Sie hatte die Wahl. Sie konnte an Zorn und Schmerz festhalten und ihr Leben unverändert fortsetzen, oder sie konnte verzeihen, etwas ändern und eine neue, liebevolle Beziehung zu ihrem Vater aufbauen. Die Entscheidung war im Grunde klar.
    Sie beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ja, wir können von jetzt an etwas ändern«, sagte sie. »Du hast gerade genau das gesagt, was ich gestern zu Charlie gesagt habe. Er wünschte sich auch, dass wir uns schon viel früher kennengelernt hätten, und ich habe ihm geantwortet, dass wir noch viel Zeit vor uns haben, um gemeinsame Erinnerungen zu sammeln.«
    »Das wünsche ich mir auch mit dir, Liebes. Ich möchte Teil deines Lebens sein.

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