Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)
in dich verliebt«, gestand sie leise.
»Du glaubst? Wann weißt du es mit Sicherheit?«
Sie lächelte in den Hörer. »Ich lasse es dich wissen.«
Max wollte den Jungen wiedersehen. Mickey … nein, Charlie. Seit er Charlie gesehen hatte, schwirrten bruchstückhafte Erinnerungen durch seinen Kopf. Mickey mit seinem typischen Lächeln, seinen Augen, die vor Humor blitzten, und Sam, der seltener lächelte, aber wenn, dann war es wie ein Geschenk der Götter.
Er hatte große Sehnsucht nach ihnen, nach ihrem Duft, dem Klang ihrer Stimmen. Manchmal war ihm, als hätte er sie erst gestern verloren, dann war seine Trauer tief und frisch und marterte ihn mit unerträglichen Schmerzen. Zu anderen Zeiten war die Trauer nur noch ein Flüstern in seinem Hinterkopf, das ihm keine Ruhe ließ. Doch der Kummer verließ ihn nie vollständig.
An diesem Abend war die Trauer frisch, und als er aus seiner Kiste kroch, war sein Blick tränenverschleiert. Er wusste, dass die Seelen seiner Söhne schon lange, bevor das Feuer ihre Körper verzehrt hatte, im Himmel angekommen waren. Und er zweifelte auch nicht daran, dass er sie irgendwann, wenn seine Zeit gekommen war, dort wiedersehen würde.
Er würde seine Söhne wieder in den Armen halten, und ihr Lachen würde sein Herz erfüllen und seine verwundete Seele heilen. Er sagte sich, dass er nur Geduld haben musste, dass Gott ihn, wenn die Zeit gekommen war, aufnehmen und mit seinen Söhnen vereinen würde.
19. Kapitel
W oher, zum Teufel, hat er diese Information?«, fragte Tyler mit einem wütenden Blick auf die Morgenzeitung. Die Schlagzeile lautete: BEKANNTE PUPPENMACHERIN DER STADT IN MORDFÄLLE VERWICKELT.
Es war kurz nach halb sechs Uhr morgens, und Jennifer war gerade mit Doughnuts und der druckfrischen Morgenzeitung hereingekommen.
Sie alle hatten die Nacht durchgearbeitet, hatten Annalises Karteidaten analysiert und versucht, den Namen eines Mörders zu finden. Sie hatten Diagramme gezeichnet, Berichte studiert und zu Tylers Ärger kaum Fortschritte verzeichnet.
Jetzt überflog er den Zeitungsartikel, dessen Verfasser niemand anders als Reuben Sandford war. Irgendwie hatte Reuben die Verbindung zwischen den ermordeten Mädchen und den Blakely-Puppen hergestellt und berichtete haarklein über alles, was er herausgefunden hatte.
Dabei führte er nicht nur die einzelnen Modelle auf, sondern gab auch jeweils das Jahr an, in dem die Puppen auf den Markt gekommen waren. Außerdem hatte er ausgiebig zur Firmengeschichte von Blakely Dollhouse recherchiert. Offenbar waren Tyler und seine Leute nicht die Einzigen, die die ganze Nacht durchgearbeitet hatten.
Nachdem die Presse involviert war, würde der Druck von außen heftiger und ihre Arbeit noch schwieriger werden. Tyler war natürlich klar, dass die Presse irgendwann von Annalises Verwicklung in den Fall erfahren hätte, doch er hatte gehofft, bis dahin noch ein bisschen mehr Zeit zu haben.
»Verdammt, ich wüsste zu gern, woher er diese Informationen so schnell bekommen hat.« Tyler warf die Zeitung zur Seite. Er war ohnehin schon schlechter Laune wegen ihrer geringen Fortschritte, und der Zeitungsartikel tat sein Übriges.
»Ich muss mit Annalise reden«, sagte er und stand auf. »Ich muss sie warnen, dass sie jetzt ein gefundenes Fressen für jeden Reporter in der Stadt ist.« Er sah Jennifer an. »Was hältst du davon, wenn wir uns gegen zehn Uhr im Blakely Dollhouse treffen? Wir müssen Annalises Mitarbeiter noch einmal vernehmen.« Jennifer nickte. Er gab den restlichen Mitgliedern seines Teams Instruktionen und bestellte alle zu einer Besprechung um sechzehn Uhr am selben Nachmittag aufs Revier.
Kurz darauf befand er sich auf dem Weg zu Annalise. Sein Kopf schwirrte von all den Daten, die er in den Nachtstunden hatte bearbeiten müssen.
Die wichtigste Aufgabe hatte zunächst darin bestanden, die Käufer der drei Blakely-Puppen zu identifizieren. Annalise hatte ihnen gesagt, dass von jedem Modell nur fünfhundert Stück hergestellt worden waren, und zwei von seinen Detectives versuchten nun, den Käufer der jüngsten Kreation, der Kimono-Kim, in den Computerlisten aufzuspüren, die Annalise ihnen gegeben hatte.
Bei den beiden älteren Puppen konnten ihnen die elektronisch erfassten Daten jedoch nicht weiterhelfen, daher bestand die nächste Aufgabe darin, die Kisten im ersten Stock des Blakely Dollhouse zu durchsuchen, wo älteres Material archiviert wurde.
Er unterdrückte ein Gähnen, als er vor einem kleinen
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