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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Stadtteil.
    Der Hubschrauber verlor an Geschwindigkeit und Höhe. Der Pilot suchte einen Landeplatz. Es kam nicht mehr dazu.
    Von einem Augenblick zum anderen schlug die unsichtbare Kraft wieder zu. Der Copter platzte auseinander. Eine Stichflamme, ein Knall, aus…
    Ich warf mich zu Boden und kroch unter einen Wagen, um vor den umher fliegenden Teilen einigermaßen geschützt zu sein. Mir sollte kein Rotorblatt den Kopf absägen, wie es einmal in New York auf dem Dach eines Hochhauses passiert war.
    Vor mir krachte und splitterte es. Dann war Ruhe. Ich wagte mich wieder aus meiner Deckung und sah die brennenden Teile. Sie lagen weit verstreut, entflammtes Benzin spritzte als glühender Regen nach allen Seiten fort, setzte wiederum andere Teile in Brand, so das ich die Befürchtung hegte, hier noch einen Großbrand zu erleben.
    Ich wollte weg.
    Der Absturz des Hubschraubers hatte mir jedoch bewiesen, dass eine magische Aura über Soho lag. Und jeder, der die magische Aura betrat, wurde vernichtet. Nur ich lebte.
    Wieso?
    Die Lösung war einfach. Ich trug das geweihte Kreuz, und das schützte mich vor solchen Angriffen. Eine andere Erklärung kam für mich nicht in Frage.
    Ich lenkte meine Schritte in Richtung Piccadilly Circus. Ihn konnte man praktisch als den Londoner Kreisel bezeichnen. Hier pulsierte das Leben. Von dieser Steile aus stürzten sich London-Touristen in das große Vergnügen.
    Etwa eine halbe Stunde brauchte ich für diese Strecke. Immer wieder musste ich über Trümmer steigen, sah Menschen am Boden liegen, tote und verletzte. Einige waren unverletzt. Und keiner der Leichtverletzten rührte sich. Alle schienen zu schlafen.
    Ich durchquerte weiterhin diese Alptraumlandschaft und blieb stehen, als ich den Piccadilly erreichte. Das Entsetzen schnürte mir die Kehle zu.
    Eine Tragfläche des Jumbos war hier voll eingeschlagen und hatte drei Busse buchstäblich auseinander gerissen.
    Halb oder völlig zerstörte Gebäude boten sich meinen Blicken dar.
    Trümmer, verbrannte Autos - es war schlimm.
    Nichts lebte mehr…
    Und niemand kam, um zu helfen.
    Allein war ich jedoch nicht. Aus einer Bank schlichen zwei Typen. Sie waren mit Säcken beladen, lachten und freuten sich.
    Ich ging ihnen entgegen.
    Plötzlich blieben sie stehen.
    Die Kerle sahen nicht einmal abgerissen aus, sie erinnerten mich eher an Zuhälter. Einer hatte eine blutrote Narbe auf der Stirn. Ich hatte Plünderer vor mir. Die konnte ich überhaupt nicht leiden. Menschen, die durch das Leid anderer Profit schlugen. Für Sekunden überschwemmte mich die Wut, es nützte nichts, wenn ich durchdrehte, ich musste einen klaren Kopf behalten.
    »Bringt es wieder weg!« sagte ich kalt.
    Die Kerle grinsten nur. »Wer bist du überhaupt, dass du uns Befehle geben kannst?« fragte der mit der Narbe höhnisch.
    »Ich habe gesagt, ihr sollt es wieder zurückbringen!« Die beiden Männer ließen die prall gefüllten Säcke langsam von ihren Schultern gleiten.
    Ich ahnte, was kam und reagierte dementsprechend. Kaum hatten die Säcke den Boden berührt, da startete ich und kam über die beiden wie ein Unwetter.
    Meine Fäuste flogen. Den mit der Narbe nahm ich mir zuerst vor. Ein gewaltiger Hieb schleuderte ihn gegen die Glastür zurück in die Bank.
    Den zweiten sichelte ich mit einem Handkantenschlag von den Beinen.
    Das Narbengesicht hatte sich wieder erholt und stand auf.
    Ich prellte vor, stieß gegen die Tür. Sie flog nach innen auf und rammte den Kerl zu Boden. Über die Fliesen schlitterte er weiter, Blut strömte aus seiner Nase.
    Ich ließ ihn gar nicht erst hochkommen, sondern schlug ihn bewusstlos.
    Dann ging ich hinaus, nahm die Säcke und stellte sie wieder in die Bank.
    Plündern war nicht drin.
    Der Eingang des Bankgebäudes war wie durch ein Wunder verschont geblieben, sogar die Glastür hatte nichts abbekommen. Dafür sah es im Innern verheerend aus. Irgendein schweres Teil hatte das Gebäude von der Seite getroffen. Das Mauerwerk war in den Schalterraum gedrückt worden, gewaltige Steinbrocken lagen wie Denkmäler auf dem Boden und hatten Schreibtische und die große Banktheke nebst schusssicherem Glas unter sich begraben.
    Menschen sah ich nicht. Sie würden wahrscheinlich unter den Trümmern liegen.
    Ich verließ die Bank wieder und betrat die trostlose Alptraumlandschaft des Stadtteils Soho. Fehlte nur noch, dass die Geier über den Trümmern kreisten.
    Lebewesen sah ich nicht mehr. Auch keine Rettungsmannschaften.
    Niemand

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