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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht weg.
    Sein Kumpan kümmerte sich nicht um ihn. Er stand nur wenige Schritte entfernt und schaute zu, wie sich der Zombie langsam bückte. Das Opfer war ihm sicher. Ich hätte schon vorher eingreifen können, aber ich zögerte es bewusst hinaus. Der Rocker hatte mich eiskalt umbringen wollen, jetzt sollte er einen kleinen Teil seiner Strafe bekommen.
    Der andere Stoppelkopf sah zwar, wie ich meine Deckung verließ, doch sein Blick war so starr und verdreht, dass er mich kaum wahrnahm. Die Hände des Zombies berührten den Körper des Rockers.
    Kalte Hände.
    Totenklauen…
    Der Rocker schrie seine Angst hinaus. Dann war ich da, packte den Wiedergänger an der Schulter und schleuderte ihn herum.
    Der Zombie krachte zu Boden.
    Ich nahm das Kreuz. Er starrte es vom Boden aus liegend an, seine Augen verdrehten sich, dann ließ ich das Kreuz fallen.
    Der Untote bäumte sich auf, ein letztes Röcheln drang aus seinem Mund - vorbei.
    Ich kreiselte sofort herum, denn noch war der zweite Rocker da. Und er war ein Feind.
    Doch der Kerl dachte nicht daran, mich zu attackieren.
    Ich wollte aber kein Risiko eingehen und schaltete ihn mit einem einzigen Hieb aus. Bewusstlos blieb er liegen.
    Dann kümmerte ich mich um den anderen.
    Er kam unter der Maschine nicht weg und sah mich mit einem flehenden Blick an. Ich sah aber auch die Angst in seinen Augen leuchten.
    Ich nahm das Kreuz wieder an mich und steckte es ein. Dann kümmerte ich mich um die Honda. Himmel, war die Maschine schwer. Es bereitete mir Mühe, sie aufzurichten.
    Ich kickte den Ständer nach unten und bockte die Maschine auf. »Haben Sie sich etwas gebrochen?« fragte ich.
    Er verzog das Gesicht. »Weiß nicht…«
    Ich bückte mich und tastete seine Beine ab. Er stöhnte auf.
    »Wahrscheinlich nur Prellungen«, beruhigte ich ihn. »Stehen Sie auf.«
    »Kann nicht.«
    Ich schaute ihn abschätzend an. Ja, so waren sie alle. In der Horde stark, doch als Einzelpersonen schwach und hilflos. Schmerzen konnten sie schon gar nicht vertragen, nur anderen zufügen. Ich reichte ihm die Hand.
    »Steh auf!«
    Er umklammerte meine Finger. Auf die Beine kam er, dann blieb er stehen und ging leicht in die Hocke. Ich schaute ihn an. Er erwiderte meinen Blick nicht, sondern senkte die Augenlider. Das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Ich packte ihn am Kragen seiner Jacke und drehte die Aufschläge zusammen. »Jetzt hör mir mal genau zu, Junge. Ich lasse dich und deinen Kumpan jetzt laufen. Aber das ist kein Freibrief. Wenn du irgend etwas für dich oder deine Kumpane tun willst, dann versteck dich. Verkriecht euch, bis das alles vorbei ist.« Er nickte.
    »Und sollte ich euch noch mal erwischen, geht es nicht so glatt ab. Wie alt bist du eigentlich?«
    »Neunzehn!«
    Ich lachte hart. »Neunzehn Jahre und dann morden!«
    »Nein!« kreischte er.
    »Ich habe keinen Mord auf dem Gewissen. Ich…«
    Er wurde ruhig, als ich ihn anschaute. Die Lüge nahm ich ihm nicht ab, schließlich hatte ich selbst gesehen, wie er auf den Zombie feuerte.
    Der Rocker senkte den Kopf.
    »Wo steckt dein BOSS?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte er. »Wir haben uns getrennt. Wirklich. Er wollte nicht mehr.«
    »Hat er gesagt, wo er hingehen wollte?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    Der Rocker hielt meinem Blick stand. Ich sah es ihm an, dass er nicht log.
    »Okay«, sagte ich, »du kannst verschwinden.« Er schluckte, nickte und stahl sich davon. »Und nimm deinen Kumpan mit!« rief ich ihm noch hinterher.
    Der Stoppelkopf bückte sich und hob den anderen Typ hoch. Er wuchtete ihn über seine linke Schulter. Wie ein Geschlagener schlich er weg. Die Maschine ließ er zurück.
    Und die interessierte mich. Ich sah es als keinen Diebstahl an, wenn ich sie an mich nahm. Wir befanden uns in einer Ausnahmesituation.
    Die beiden Rocker waren verschwunden. Ein Schuttberg entzog sie meinen Blicken.
    Ich kickte den Ständer weg und startete die Maschine. Der satte Sound war Musik in meinen Ohren. Ein Lächeln glitt über meine Lippen, als ich mich auf den Feuerstuhl schwang. Ich fühlte mich jetzt besser. Neben der Maschinenpistole hielt ich an. Warum sollte ich sie nicht mitnehmen?
    Sie lag sowieso nur herum, und wenn ich mich wirklich mal verteidigen musste, konnte ich Silberkugeln sparen. Allerdings nur bei normalen menschlichen Gegnern.
    Die Waffe war eine UZI, die ich auf Einzelfeuer stellen konnte, was ich auch tat. Dann fuhr ich los. Schon nach den ersten Yards fühlte ich mich auf der

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