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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Tränen über das Gesicht. Er war am Ende mit seinen Nerven. Es hatte ihm nichts ausgemacht, die Menschen zu quälen und zu malträtieren, doch nun war seine Härte gebrochen. Wieder einmal erlebte ich, dass ein Mensch, der die innere Stärke nicht besitzt, einer Gefahr kaum trotzen kann. Wenn er wirklich allein und ohne Hilfe anderer um sein Leben kämpfen musste, zerbrach er oft genug daran. »Komm her«, sagte ich und zog das Bett zurück. Er fiel hin.
    Ich hob die Maschinenpistole auf und hängte sie über. Noch steckten einige Silberkugeln in der Beretta, das Kreuz hatte ich auch, nur die MPi würde mir nicht viel nützen. Ich nahm sie trotzdem wieder mit. Unter Umständen konnte ich sie auch als Schlagwaffe nutzen. Am Bettrand zog sich der Rocker hoch. In seinen Augen flackerte es. Mir kam er wie ein Mensch vor, der kurz vor dem Wahnsinn steht.
    »Ich begreife es nicht«, flüsterte er.
    »Verdammt, ich begreife es einfach nicht.«
    »Das kann ich mir denken. Hier herrschen andere Gesetze. Asmodina hat sie gemacht. Du würdest daran zerbrechen.«
    Er nickte nur.
    Jetzt hatte ich nicht nur auf Miriam achtzugeben, sondern auch auf den Rocker. Als Hilfe konnte ich ihn kaum bezeichnen, denn wie er reagierte, wenn es hart auf hart kam, hatte ich erlebt.
    »Hast du noch mehr Zombies gesehen?« fragte ich ihn.
    Er verstand mich nicht, und ich wiederholte die Frage.
    Punky hob die Schultern.
    Also war es möglich, dass sich andere Untote innerhalb des Krankenhaus-Komplexes herumtrieben. Mir fiel der ein, den ich im OP-Saal gesehen hatte. Er befand sich nicht unter den Toten.
    Es passte mir überhaupt nicht, dass ich noch einen Zombie in der Nähe wusste.
    Punky kam mir nach. »Gehen wir jetzt?« fragte er mit zitternder Stimme.
    Seine Augen schauten mich bittend an. Das warf ein anderer Ausdruck als der, den ich gesehen hatte, als er mich kalt lächelnd in die Lade des Kühlhauses legte.
    »Du bleibst hier«, wies ich ihn an.
    »Warum?«
    »Weil ich erst nachsehen will, ob noch ein Zombie existiert.«
    »Und… wenn er kommt?«
    »Schreist du.«
    »Kann ich nicht doch mit?« Die Angst machte aus ihm ein bibberndes Bündel.
    »Nein!«
    Ich blieb bei meinem Vorsatz, denn ich hatte keine Lust, mich durch irgend jemand bei der Aufgabe behindern zu lassen. Den Weg wollte ich allein gehen. Ich verließ das Zimmer. Leer lag der Gang vor mir. Ich drehte den Kopf und schaute den langen Korridor entlang. Kein Licht brannte mehr. Die Leuchtstoffröhren waren zersplittert.
    Ich wandte mich nach rechts und ging dorthin, wo auch die Treppen nach unten begann.
    Unterwegs drehte ich mich um. Punky hatte es im Zimmer nicht ausgehalten und folgte mir doch. Ich ließ ihn. Vielleicht gelang es ihm so, seine Angst zu überwinden. An der Treppe blieb ich stehen. Und zwar so, dass ich nach unten in den Schacht schauen konnte.
    Auf dem Geländer unter mir sah ich eine Hand. Bleich, etwas aufgedunsen, das konnte ich genau erkennen.
    Sie gehörte einem Zombie.
    Und die Hand wanderte nach oben. Das Wesen wollte also hochsteigen.
    Ich lief dem Zombie entgegen.
    Auf halber Strecke trafen wir uns. Drei Stufen vor ihm verhielt ich meinen Schritt. Er stand leicht gebückt und stierte mich aus verdrehten Augen an. Hinter mir keifte Punky. »Schlag ihn doch tot! Verdammt, mach ihn alle!« der Rockerboss hatte die Nerven verloren.
    Ich nahm das Kreuz. Die Kette hielt ich fest, ließ das Kruzifix vorschwingen und traf das Gesicht des Zombies. Er riss die Arme hoch, drückte seinen Rücken durch und fiel nach hinten. Sich überschlagend, rollte er die Stufen hinab, krachte gegen die Wand und blieb auf dem Absatz liegen.
    Geschafft! Ich drehte mich und winkte Punky.
    »Los, komm mit!«
    Der Rocker drückte sich ängstlich an dem Zombie vorbei. Wie auch die anderen löste er sich nicht in Staub auf. Dazu war er noch nicht lange genug tot. Erst wenn die Leichen länger gelegen hatten, dabei spielte es keine Rolle, ob unter oder über der Erde, lösten sie sich auf, wenn sie mit dem Kreuz in Berührung kamen oder von einer geweihten Silberkugel getroffen wurden.
    »Ich bin nicht allein«, erklärte ich dem Rocker.
    »Bei mir befindet sich eine junge Frau.«
    »Ja, ja.«
    Ich hielt Punky fest und schaute ihm ins Gesicht. »Ich kenne euch genau, Freunde. Solltest du auf dumme Gedanken kommen und der Frau zu nahe treten, gibt es schweren Ärger. Verstanden?«
    Er nickte hastig.
    »Okay dann ist ja alles klar.«
    Wir erreichten wieder das Erdgeschoss. Durch

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