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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beil aus seiner Brust zog.
    Weiterhin lief das Blut aus der Wunde. Ich konnte seinen Anblick nicht ertragen, nahm das Kreuz und schleuderte es ihm entgegen.
    Irgendwie verhakte es sich an seiner Kleidung. Er berührte es noch mit den Händen, und das genau war sein Verderben.
    Punky starb endgültig. Schwer krachte er zu Boden und blieb liegen.
    Ich schloss für einen Moment die Augen. Diese Ruhepause tat gut, nach allem, was hinter mir lag. Ich wusste jetzt endgültig, dass Miriam di Carlo eine Lügnerin war. Wenn ich daran dachte, dass ich ebenso diesen Raum hier hätte durchsuchen können, wurde mir ein wenig ungut zumute. Dann hätte ich jetzt unter Umständen die Axt in der Brust gehabt und wäre als Untoter… Nein, nur nicht weiterdenken.
    Ich hatte mich auch entschlossen, nicht durch die Tür auszubrechen. Sie sah mir doch ein wenig stabil aus. Lieber nahm ich das Fenster. Es war groß genug, um - hindurchzuklettern. Die Scheibe fehlte sowieso.
    Auf der Fensterbank stützte ich mich ab. Die Maschinenpistole behinderte mich ein wenig, aber ich nahm sie nicht von der Schulter.
    Unter mir befanden sich etwa zwei Yards Zwischenraum.
    Ich überwand sie mit einem Sprung.
    Staub wallte hoch, als ich mit beiden Füssen zugleich aufkam.
    Ich befand mich in einem ehemaligen Hinterhof der Klinik. Oder auch Nebenhof. Alles sah danach aus, als hätten hier die Wagen angehalten, die den Proviant brachten, denn ich entdeckte noch die Reste einer Verladerampe. So rasch es ging, lief ich parallel zum Haus auf den Eingang des Krankenhauses zu.
    Der Wind trocknete mein erhitztes Gesicht. Am grauen Himmel, dicht unter den Wolken, kreisten rabenschwarze Vögel. Sie begleiteten meinen Weg. Dann versperrte mir eine Schutthalde den weiteren Weg.
    Sie musste ich erst überklettern, rutschte zweimal wieder zurück, verdreckte meine Kleidung, dann hatte ich es geschafft.
    Ich stand an der anderen Seite und konnte bereits den zerstörten Eingang sehen.
    Hastig lief ich hinüber.
    Meine Beretta hielt ich schussbereit. Wenn Miriam di Carlo auftauchte, wollte ich sofort reagieren und mich wehren können.
    Völlig leer lag die Halle vor mir, wie schon beim ersten Mal. Jetzt wusste ich auch, warum Miriam unbedingt in dieses Krankenhaus wollte. Hier kannte sie sich aus, hier hielt sie alle Trümpfe in der Hand, und wahrscheinlich war die große Falle für mich auch in diesem Hospital aufgebaut.
    Aber wie passten Destero und Mattox ins Bild? Myxin hatte die beiden gesehen, auf sein Wort konnte ich blind vertrauen. Der kleine Magier band mir keinen Bären auf. Mit dem unerwarteten Auftauchen der beiden Dämonen musste ich auch rechnen.
    So leise es ging, betrat ich die Halle. Doch meine Schritte waren noch zu hören. Die Glassplitter unter den Sohlen knirschten zu sehr.
    Die Stille zerrte an meinen Nerven. Irgendwo hatte sich Miriam versteckt.
    Sicherlich hatte sie sich auch eine zweite Waffe besorgt. Ich rechnete jederzeit mit einem heimtückischen Angriff.
    Weit über mir polterte etwas. Daran gab es einen Krach, als wäre ein Gerüst zusammengefallen. Wahrscheinlich war dort oben einiges zusammengebrochen, denn dass noch mehr Zombies herumliefen, daran glaubte ich wirklich nicht. Ich merkte, wie gespannt meine Nerven waren. Sie standen dicht vor einer Zerreißprobe.
    Jeden Augenblick konnte sie auftauchen.
    Und sie erschien!
    Urplötzlich huschte sie hinter einer Gangecke hervor. Obwohl ich damit gerechnet hatte, erschrak ich, schwenkte die Hand mit der Beretta herum und wollte schießen, doch sie sagte nur: »John!«
    Ich zögerte.
    »Was ist mit dir, John?« Lächelnd kam sie näher.
    O verdammt. Ich nahm den Finger etwas vom Stecher zurück und schaute ihr starr entgegen.
    »Willst du mich erschießen?« fragte sie erstaunt. Ich senkte die Waffe.
    »Nein, ich war wohl ein wenig nervös.«
    »Ja, das kann vorkommen.«
    Vor mir blieb Miriam stehen und wollte mir beide Hände auf die Schultern legen.
    Ich wich zurück.
    »Was hast du denn?« fragte sie, und ein ungläubiger Ausdruck trat in ihre Augen.
    »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Da fragst du noch?«
    »Ja, wo ist dieser Rocker?«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. Verdammt noch mal, wollte sie mich auf den Arm nehmen?
    »Den Rocker hast du umgebracht!« schrie ich ihr ins Gesicht. »Mit einem Beil hast du ihn getötet. Er wurde zum Zombie, griff mich an, aber ich habe ihn endgültig erlöst. Weißt du nun Bescheid, Mörderin?« Ich redete mich so in Rage, dass ich das Kreuz nahm

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