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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anlassen?« fragte sie.
    »Wegen mir nicht«, erwiderte Marisa.
    »Ich brauche es auch nicht«, sagte Katja.
    »Dann können wir ja schlafen.«
    »Gut.«
    »Hoffen wir, daß es eine gute Nacht wird«, flüsterte das Mädchen aus Italien.
    »Warum sollte es das nicht werden?« fragte Susan.
    Marisa zog ein Bein an. »Das weißt du genau. Früher hatte ich mal ein wunderschönes Kreuz, jetzt besitze ich es nicht mehr. Das ärgert mich. Ich komme mir so schutzlos vor…« Ihre Stimme versickerte. Dann hörten die anderen beiden ihr Weinen.
    Katja hätte die Freundin gern getröstet, allein, sie fand nicht die richtigen Worte. Ihre Hände lagen gefaltet auf der Decke. Sie sprach ein
    ›stummes‹ Gebet.
    Alles war so schlimm.
    Und alles würde noch schlimmer werden…
    ***
    Nacht – Vollmond! Ein Himmel wie ein dunkler See, über den einige Reflexe huschten oder an verschiedenen Stellen Sterne funkelten, wie erstarrte Lichtblitze.
    Eine Nacht, die von einem kühlen Wind durchweht wurde. Schatten wie dicke Tücher, kein Gelände für Menschen, weil es einfach zu finster war.
    Aber ein Gelände für Wesen, die aus einer anderen Welt kamen. Für schaurige Botschafter, für grauenvolle Wiedergänger, eben für Vampire, die nach Blut lechzten.
    Einer war unterwegs…
    Er war aus seiner Höhle hervorgekrochen. Er hatte lange, lange Jahre überlebt und sich erst zu sehr später Zeit wieder hervorgetraut und das Blut der Menschen getrunken.
    Zuvor war er sehr genügsam gewesen. Tierblut hatte ihn gereizt, und er hatte es geschlürft und geschluckt. Damit hatte er die Zeiten überbrücken können, denn in ihm saß der Stachel der Rache sehr tief, und er war immer tiefer eingedrungen.
    Er hatte sich ausgebreitet wie Säure, er war ein böses Etwas, er war einfach grauenhaft, und er war auch in der Lage, ihn zu zerreißen.
    Aber er hatte ihn unter Kontrolle bekommen.
    Warten – lange warten, bis sich die günstige Gelegenheit ergab. Er war zu stürmisch gewesen, er hatte es nicht aushalten können. Er hatte schon zwei Menschen angefallen und damit Spuren gelegt, aber er hatte Kraft gebraucht. Blut, nur köstliches Blut der Menschen, nicht das der Tiere. Aber die Spuren waren gelöscht. Die Menschen hatten nicht geglaubt, was man ihnen zeigte, und das war gut so.
    Es gab keine Vampire.
    Es durfte keine geben.
    Vampire paßten eben nicht in das Bild einer Welt, die für alles Platz gelassen hatte, nur nicht für Mythen, Legenden und Vorgänge, die einfach rätselhaft waren und nur akzeptiert werden mußten.
    Also gab es keine Vampire.
    Fertig – basta!
    Sollten sie doch damit leben, er aber wußte es besser, und er lächelte kalt, als er immer wieder daran dachte, und so blieb das Lächeln auf seinem Gesicht, dessen Haut von heller Asche bedeckt zu sein schien.
    Ebenso das Haar.
    Ein bleiches Gesicht mit Ringen unter den Augen, die so dunkel waren, daß es aussah, als wären die Augen von den Ringen verschluckt worden. Sein Haar war wild gewachsen, es verdiente diesen Namen schon nicht mehr. Man konnte es mehr als eine Mähne bezeichnen, bei der jeder Kamm versagte, so verfilzt war sie.
    Er bewegte sich durch die Nacht.
    Er war ein Schatten, er war schnell und trotzdem nicht zu hektisch.
    Manchmal balancierte er dicht an einem Abgrund entlang, dann glichen seine Bewegungen denen eines Tänzers. Er ging die großen Schritte, er setzte seine Füße behutsam auf, denn er wollte so lautlos wie möglich gehen. Es war ein reines Üben.
    Nur weiter… tiefer in die Nacht hineinstoßen, dessen Mondlicht für ihn der reine Balsam war.
    Ein voller Mond, ein blasser Kreis, dennoch kräftig und einen Schein abgebend, der für ihn eine Botschaft enthielt. Er wurde stark gemacht, das Warten hatte sich gelohnt. Die Jahre waren vorbei, er spürte wieder den Geruch des Blutes.
    Und es war Blut gewesen, das er kannte. Lange lag es zurück, als drei junge Männer versuchten, ihn zu töten. Sie dachten, daß es ihnen gelungen wäre, aber sie hatten sich geirrt.
    Er war nahe an sie herangekommen. Er hatte ihr Blut riechen können, und er hatte diesen Geruch niemals vergessen. Auf dem langen Weg der Rache hatte er ihn stets begleitet. Einen besseren Helfer und Führer hätte er sich gar nicht wünschen können.
    Die Nacht war kühl. Er merkte es nicht. Der Wind drückte gegen sein Gesicht, auch das war ihm egal. Er nahm keine Gerüche auf, nicht den des Heus oder der Almenkräuter, sein Bestreben galt nur dem Geruch des Blutes.
    Wenn es sich

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