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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber, aber sie dachte auch, daß es keinen Sinn hatte, sich weiterhin zu verstecken. Sie wollte ja das Blut, und so würde sie es vielleicht früher bekommen, denn die Person war sicherlich gewarnt.
    Susan wußte auch, mit wem sie es zu tun bekommen würde. Genau dort, wo das Licht brannte, da hatte der Hausmeister seine Werkstatt.
    Dort hockte er und arbeitete, da hatte er seine Ruhe.
    Nicht mehr lange.
    Sie kicherte, als sie daran dachte, ging noch schneller und sah bereits den Umriß der Lattentür, durch deren Zwischenräume das Licht in den Gang geflossen war.
    Jemand stieß die Tür auf. Es war Peter Würz.
    Susan Carrigan ging noch zwei Schritte weiter. Dann stand sie dem Mann gegenüber.
    Beide starrten sich an!
    ***
    Die Unruhe blieb!
    Draußen wanderte die Sonne. Hin und wieder hatten Marisa und Katja das Fenster geöffnet und nach draußen geschaut. Es war nur noch wenig los außerhalb der Mauern. Man aß zu Abend, die meisten Schüler saßen in der Kantine, wie der Eßsaal immer genannt wurde. Einige ältere hatten sich abgemeldet. Sie hatten sich fertig gemacht, um in den Ort zu fahren.
    Nicht wenige besaßen ein Auto. Wer da fuhr, nahm noch andere mit, und man freute sich auf den Abend und den Teil der Nacht, den man in irgendwelchen Discos unten am See verbringen würde.
    Nicht so Katja und Marisa.
    Ihre Angst wurde noch größer.
    Sie sprachen kaum darüber, aber es war ihnen anzusehen. Sie hatten auch im Hotel ›Des Alpes‹ angerufen, doch weder John Sinclair noch Jane Collins an den Apparat bekommen. Die beiden waren ausgegangen, hatte es geheißen.
    Im Internat waren sie noch nicht erschienen, auch nicht am Fenster, das eine der beiden immer bewachte.
    Katja schüttelte den Kopf. »Du kannst ja sagen, was du willst, Marisa, aber ich glaube, daß er schon in der Nähe ist.«
    »Der Vampir?«
    Sie nickte und hatte sich dabei verkrampft.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte Katja, »das kann er doch nicht wagen, wo es noch hell ist.«
    »Vergiß nicht, daß er eine gute Führerin gehabt hat. Susan wird ihm alles zeigen können.«
    »Das stimmt auch wieder.«
    In jedem Zimmer gab es einen kleinen Lautsprecher für irgendwelche wichtige Durchsagen. Bevor eine dieser Durchsagen begann, erklang immer ein leises Kratzen.
    So auch jetzt.
    Beide Mädchen blickten hoch. Dieses Geräusch kannten sie im Schlaf.
    Jemand wollte etwas von ihnen, und plötzlich steigerte sich ihre Angst noch mehr.
    »Telefon für Katja Lagemann, bitte. Im Sekretariat…«
    »Für mich?« flüsterte Katja.
    »Ja, geh.«
    »Wer kann das sein?«
    »Das wirst du schon hören.«
    Katja schlich zur Tür. Ihr Herz klopfte sehr schnell. »Geh schon, Katja.«
    »Willst du nicht mit?«
    »Nein, ich muß bleiben. Ich muß auch das Fenster im Auge behalten, wenn die beiden kommen.«
    »Ja, gut«, flüsterte Katja, »dann gehe ich jetzt.« Sie zerrte die Tür auf und war verschwunden.
    Die Schülerin hatte nicht weit zu laufen. Das Sekretariat lag auf derselben Etage. Es war bis in die späten Abendstunden besetzt. Zwei Mitarbeiterinnen teilten sich den Job. Es waren nicht verheiratete Frauen, ziemlich schrullig, wie alte Fräuleins eben sind, aber mit den Schülern und Schülerinnen kamen sie gut zurecht.
    Der Weg kam Katja lang vor. Nicht nur die Beine, auch die Arme und der übrige Körper waren mit Blei gefüllt. Es hing schwer an ihren Gliedern und hatte sich im Nagel jedes Fingers gesammelt. Im Flur brannte nicht eben das hellste Licht. Es gab viele Schatten, die sich auf den Wänden festgesetzt hatten, und sie kamen dem jungen Mädchen vor wie zweidimensionale, erstarrte Monster.
    Sie wußte nicht, wer sie angerufen hatte, rechnete insgeheim aber mit ihrem Vater.
    Sie öffnete die Tür des Sekretariats. Auch diese simple Tat und Bewegung kam ihr ungemein schwer vor. Sie hatte das Gefühl, die alte Welt zu verlassen und eine neue zu betreten.
    Die Frau mit dem grauen Kleid und dem Knoten im Haar hieß Margot Ledonne. Sie saß vor einem Bildschirm, wo sie Zahlenreihen kontrollierte. Der Hörer lag neben dem Telefon. »Es ist dein Vater, Katja.« Margot Ledonne drehte sich um, nahm den Hörer und reichte ihn der Schülerin, die blaß geworden war.
    »He, stimmt was nicht?« Katja biß auf ihre Unterlippe.
    »Was ist los? Du schwitzt ja plötzlich. Willst du nicht mit deinem Vater sprechen?« Sie hatte leise geredet, damit der Mann am anderen Ende nichts hörte.
    »Doch, ich will.«
    »Dann bitte.«
    Katja hob die Schultern. »Es ist

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