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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viele Nachtkonsolen, an denen der Zahn der Zeit schon zu stark genagt hatte. Der Hausmeister arbeitete die Stücke auf und gab ihnen auch einen hellblauen Anstrich.
    Zehn Kommoden wollte er überholen und restaurieren. Acht hatte er fertig, die beiden anderen würde er auch noch vor dem großen Run in die Ferien schaffen.
    Er war zufrieden mit seiner Arbeit und auch mit seinem Arbeitsplatz im Keller.
    Das aber sollte sich ändern…
    ***
    Susan erinnerte sich an die Nacht!
    Sie war herrlich gewesen. Der Biß der Zähne, das Schlürfen des Vampirs, als er ihr Blut trank, und anschließend dieses wunderbare Gefühl, das über sie gekommen war.
    Diese einmalige Leere, das Gefühl fliegen zu können, einfach wegzutreiben, hinein in die Unendlichkeit, um dann irgendwann wieder zu erwachen.
    Einfach so.
    Lebend und doch tot… Anders eben!
    Sie war auch erwacht. Nur nicht wie sonst. In ihr steckte etwas völlig Neues, was sie nicht kannte und auch nicht einstufen konnte, denn es war kein Gefühl, sondern ein Drang.
    Der Drang nach Menschen und mehr.
    Der Drang nach Blut!
    Sie hatte erwartet, auf dem Friedhof zu erwachen, aber das war nicht der Fall gewesen. Sie war in der Dunkelheit wieder zu sich gekommen, in einer grauen, tiefen Finsternis, in der sie sich ungemein wohl fühlte, denn Licht wollte sie nicht.
    Und sie fühlte sich stark.
    Es war eine andere Stärke, als die, die sie kannte. Die Stärke einer Untoten und gleichzeitig verbunden mit dem Wissen, daß ihr normale Waffen nichts mehr anhaben konnten. Sie stand jetzt darüber. Sie würde Kugeln ebenso schlucken wie Messerstiche. Sie war zu allem bereit. Sie würde sich jedem Feind stellen, jeden Gegner locker auflaufen lassen und ihn vernichten können. Dieses Wissen machte sie stark.
    Und trotzdem fühlte sie sich schwach. Ihr fehlte einfach Blut. Nicht irgendeines, sondern frisches, sprudelndes Menschenblut, das ihr aus der Ader direkt in den Mund schoß. Und sie würde das Blut bekommen, denn sie war mit ungewöhnlichen Sinnen ausgerüstet, die ihr sagten, daß sich Menschen nicht zu weit entfernt befanden. Zwar nicht in der direkten Nähe, trotzdem war sie in der Lage, sie zu spüren. Diese Menschen bewegten sich eigentlich in ihrem Umfeld, auch wenn sie diese nicht sehen konnte.
    Freiwillig würden sie nicht zu ihr kommen, also mußte sie zu ihnen gehen. Noch hockte sie auf einem kalten Steinboden, und sie hob die Hand, um nach ihren Zähnen zu tasten.
    Zwei waren gewachsen.
    Wie Messerspitzen stachen sie aus ihrem Oberkiefer hervor nach unten, bereit, in das Fleisch der Opfer Wunden zu reißen.
    Ja, es würde ihr guttun. Es war alles okay. Es würde so laufen, damit sie zu ihrem Recht kam.
    Sie stand auf.
    Mit zuviel Schwung, denn sie torkelte vor, sah die Wand nicht und prallte mit dem Kopf dagegen. Sie hörte das dumpfe Geräusch, aber einen Schmerz verspürte sie nicht.
    Statt dessen knurrte sie.
    Es war ein Laut der Gier und der Wut, der ihre Kehle verlassen hatte. Sie war jetzt vorsichtiger, bewegte sich an der Wand entlang und tastete sie dabei ab.
    Stein… Stein… Stein – Holz!
    Eine Tür!
    Einmal noch klatschte sie mit beiden Händen gegen das Material, dann hatte sie die Klinke gefunden, stemmte sich darauf und schaffte es, die Tür nach außen zu drücken.
    Das quietschende Geräusch störte sie zwar, doch sie konnte es nicht ändern.
    Sie ging in einen Gang oder Flur, und sie merkte, daß die Dunkelheit gewichen war.
    Von der rechten Seite her erreichte sie ein Lichtschimmer, der aber noch weit entfernt war, ihre sensiblen Sinne stellten augenblicklich jede Veränderung sehr genau fest.
    Susan drehte den Kopf.
    Das Licht verlosch nicht. Jemand mußte eine Lampe eingeschaltet haben, um sich in ihrem Licht zu orientieren.
    Es war nichts zu hören, abgesehen von ihren eigenen Schritten, die schwer über den Boden schleiften, was ihr auch nicht gefiel, denn sie hatte das unbestimmte Gefühl, nicht gehört werden zu wollen, und deshalb bemühte sich die Blutsaugerin, so leise wie möglich zu gehen, was ihr nicht leicht fiel, denn sie hatte einen bestimmten Geruch in die Nase bekommen. Die Ausstrahlung eines Menschen.
    Ein Mensch?
    Das bedeutete Blut!
    Eine graue Zunge drängte sich durch den Mund und umtanzte kreisend die Lippen. Vorfreude…
    Bald würde es sprudeln, hellrot, wunderbar und sättigend. Dann konnte sie trinken und Kraft tanken.
    Mit jedem Meter, den die Untote zurücklegte, fühlte sie sich sicherer. Sie merkte, daß sie über den

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