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Angstfrei arbeiten

Angstfrei arbeiten

Titel: Angstfrei arbeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Stackelberg
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manchmal passt es nicht oder die Bedürfnisse der anderen sprechen dagegen. Entscheidend ist es nur, diese Fähigkeit zu trainieren – zu spüren, was ich gerade brauche.
Gelassenheit
    Noch etwas, was Sie unbedingt öfter in Ihr Leben einladen sollten: die Gelassenheit!
    Altirischer Segenswunsch
    „Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Ebereschenbaum am Morgen, die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag und die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.“
    Gelassen sein bedeutet auch:
Ich tue alles achtsam, ruhig und gelassen, konzentriert und fokussiert, eines nach dem anderen in genau der Zeit, die es eben braucht.
Ich rege mich nicht über alles gleichermaßen intensiv auf! Ich wäge ab, wo Aufregungund Empörung wirklich angebracht sind, weil ich damit etwas ändern kann – und wo Aufregung nur meine Nerven strapaziert.
Ich muss nicht immer recht haben! Manchmal reicht es auch, im Stillen zu wissen, dass ich recht habe – ich muss es nicht auch noch allen beweisen und in die Welt hinausrufen.
Ich muss mich nicht für alles interessieren, zu allem eine fundierte Meinung haben, bei allem mitreden können. Manchmal ist einfach „Klappe halten“ angesagt – und das entspannt ungemein!
Im Wort „gelassen“ steckt auch „lassen“ drin – es sein lassen können, loslassen können. Wir müssen nicht immer schrecklich konsequent sein, wir müssen nicht alles bis zum bitteren Ende durchhalten oder durchfechten – lassen Sie es doch einfach mal (gut) sein. Oder den lieben Gott einen guten Mann. Oder fünf gerade.
Suchen Sie sich mal Fotografien von gelassenen Menschen aus dem Album oder Internet: So ein Foto kann eine gute Erinnerung und ein gutes Vorbild sein – wie sieht Gelassenheit aus, wie fühlt sie sich an? Foto ausdrucken und an die Pinnwand – direkt in Ihr Blickfeld!
    Meiner Erfahrung nach ist Gelassenheit etwas, was wir mit der Zeit automatisch lernen. Gelassenheit verbinde ich nicht unbedingt mit ganz jungen Menschen, in der Jugend zählen andere Qualitäten.
    Angst und Gelassenheit haben auch viel miteinander zu tun: Je älter wir werden, desto öfter haben wir unsere Ängste gemeistert – wir merken, dass wir Angst überleben können und welche Chancen für uns in unseren dunklen Stunden stecken. Wenn wir das erste Mal große Ängste spüren, sind sie völlig neu, unbekannt, uns nicht geheuer – wir wissen nicht, wie wir mit ihnen umgehen sollen. Je älter wir werden, je öfter uns Ängste begegnen, je mehr wir in Übung kommen im Umgang damit, desto besser erkennen wir: Wir schaffen das! Auch wenn Ängste wohl immer Angst machen werden: Aber mit den Jahren können wir lernen, der einen oder anderen Angst ein wenig gelassener zu begegnen. Wir können der Angst gegenübertreten, ihr ins Gesicht sehen und sagen: „Ach du bist es wieder, dich kenn ich doch. Ist es also mal wieder so weit. Nun denn, packen wir’s an, alte Bekannte!“
    Nehmen wir mit Gelassenheit Dinge an, die wir nicht ändern können. Damit begegnen wir auch mutig unseren Ängsten – und außerdem sparen wir unsere Kraft, wenn wir uns nicht gegen Unabwendbares wehren.
Eigenverantwortung
    Ein mutiges und angstarmes Leben kommt ohne Opferrolleaus – Sie sind kein ohnmächtiges Opfer, kein Spielball des Schicksals, sondern Sie leben Ihr Leben eigenverantwortlich. Oder?
    Ja, das ist manchmal unbequem und macht wiederum Angst. Schaff ich das alles? Bequemer wäre es ja, wenn ich jemand anderem die Verantwortung und dann auch gleich die Schuld am Scheitern übertragen könnte. So wie damals als Kind – da hat die Mama entschieden, welche Schuhe ich anziehe, was es mittags zum Essen gibt und ob ich noch zum Spielen raus darf. Dann war eben Mama doof, weil es Spinat gab, oder schuld daran, dass ich mich erkältet habe.
    Oder aber: Die „schwierige Kindheit“ wird auch immer wieder gern genommen als Generalvollmacht für „Ich kann ja nichts machen und außerdem nichts dafür“. Die schwierige Kindheit, die unfähigen Eltern, der mobbende Kollege, der fiese Chef, Hurrikan Katrina, die lärmenden Nachbarskinder – ja, manchmal sind auch die schuld an meinem Leben. Dann darf ich mich auch für eine gewisse Zeit (ich spreche von Stunden oder allenfalls Tagen – nicht von Wochen oder Monaten!) im Selbstmitleid wälzen, mir ganz furchtbar leidtun und mit dem Finger auf die anderen zeigen. Ja, auch wir Erwachsenen brauchen das hin und wieder, dieses „Mamaaa, der hat mich gehauen!“. Gönnen wir

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