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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ständiger Anspannung. Das war das Einzige, was sie an ihrer neuen Heimat wirklich störte. Danny nickte und sie fuhr fort: »Leider kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die Situation in Israel kurzfristig zum Besseren ändert.«
    »Nicht, solange beide Seiten kaum kompromissbereit sind«, erwiderte er. Hannah war froh, dass er immerhin sah, dass es zwei Seiten gab. Bei Mr Teitelbaum wäre das völlig undenkbar gewesen. Er war ein Falke durch und durch.
    Zögernd und darauf gefasst, auf Missbilligung zu stoßen, fuhr sie fort: »Ich bin der Friedensbewegung beigetreten.« Doch Danny reagierte alles andere als ablehnend. Wie sich
herausstellte, kannte er einige Friedensaktivisten und zeigte Verständnis für ihre Auffassungen. Er räumte sogar ein, dass er mit Teddy Kollek, dem verstorbenen Bürgermeister von Jerusalem und prominenten Vertreter der Tauben, verwandt sei - wenn auch nur entfernt.
    »Haben Sie ihn mal persönlich getroffen?«
    »Ja.« Er senkte bescheiden den Blick. »Nur ein-, zweimal. Er war sehr nett, aber ich war damals noch ein Kind.«
    Das Abendessen verging wie im Flug. Danny verlangte die Rechnung, dann hob er sein Glas zu einem Toast. »Auf die genialen Einfälle des Mr Stoppard und auf meinen Ellbogen.«
    »Ihren Ellbogen?« »Ja. Weil er Sie aus Versehen anstieß und Ihnen das Weinglas aus der Hand schlug.«
    Hannah fügte fröhlich hinzu: »Und mir damit einen Abend in Ihrer Gesellschaft bescherte.«
    Er erwiderte ihr Lächeln und fragte: »Sie haben nicht zufällig übermorgen Abend Zeit? Ein Kollege aus der Botschaft hat mir zwei Karten für ein Kammerkonzert in der St.-John’s-Kirche am Smith Square geschenkt. Die Akustik dort soll hervorragend sein.«
    »Das klingt wunderbar«, antwortete Hannah. Diesmal ohne Zögern.
     
    Draußen winkte Danny ein Taxi heran, und Hannah nannte dem Fahrer eine Adresse in Highgate. Danny verabschiedete sich mit einem förmlichen Händedruck. Auf der Fahrt dachte Hannah darüber nach, wie sympathisch sie diesen Mann fand und wie angenehm ihr gemeinsames Abendessen verlaufen war.
    Sie war nicht naiv - nicht nach dreißig Jahren mit Saul - und ein Teil von ihr fragte sich unweigerlich, was Danny Kollek wirklich wollte.

    Ihren Körper? Sie unterdrückte ein Kichern. Das schien eher unwahrscheinlich. Die Aufmerksamkeit dieses gut aussehenden, jungen Mannes schmeichelte Hannah zwar, doch sie war nicht eitel genug, um zu glauben, dass er ein erotisches Interesse an ihr hegte. War er vielleicht hinter ihrem Geld her? Vermutlich nicht. Sie hatte an diesem Abend weder teure Kleidung noch Schmuck getragen, und auch mit keiner Silbe erwähnt, wie wohlhabend sie war. Zudem hatte Danny darauf bestanden, die Rechnung allein zu bezahlen, und ihr Angebot ausgeschlagen, einen Teil zu übernehmen.
    Nein, es war wohl nicht ihr Geld, was ihn anzog. Spätestens als das Taxi vor dem Haus ihres Sohnes hielt, konnte sie sich dessen ganz sicher sein. Denn als Hannah den Fahrpreis bezahlen wollte, schüttelte der Fahrer den Kopf. »Schon erledigt«, sagte er und wedelte mit ein paar Geldscheinen, die Danny Kollek ihm unauffällig zugesteckt haben musste.
    Also weder ein Gigolo noch ein Schmarotzer, dachte Hannah auf dem Weg zur Haustür froh. Nur ein Begleiter - und ein sehr amüsanter noch dazu. Aber am allerbesten fand sie, dass er keine einzige Frage über Saul gestellt hatte.

14
    Für Hampstead war das eingeschossige Haus mit dem gotischen Giebel eher klein. Liz vermutete, dass es im neunzehnten Jahrhundert oder sogar früher erbaut worden war. Wahrscheinlich hatte es ursprünglich ein Strohdach besessen. Das Häuschen duckte sich hinter einer hohen, wild wuchernden Eibenhecke. Das hölzerne Gartentor
schwang quietschend in der leichten Brise hin und her.
    Zögernd trat Liz in den Vorgarten, der durch die Hecke von der Straße abgeschirmt war. Ein Pfad aus alten Steinfliesen führte zur Haustür des ziemlich heruntergekommenen Gebäudes. Einige Dachziegel waren abgerutscht, die Simse der Fenster zu beiden Seiten der Tür verrottet.
    Liz klingelte. Der Ton hallte laut durch das Haus, doch sonst blieb alles still. Sie spähte durch den Briefschlitz, sah aber keinen Stapel ungeöffneter Post. Nach einer Weile klingelte Liz erneut. Wieder rührte sich nichts. Während sie noch überlegte, was sie nun tun sollte, beschlich sie plötzlich ein seltsames Gefühl. Unwillkürlich wandte sie sich um und sah einen Mann in einem Winkel des Gartens neben einem kreisrunden Rosenbeet

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