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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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vorher wissen, Jean-Claude. Wollen wir ihnen in den Hintern treten oder kriechen?« »Würdest du denn kriechen, ma petite?«
     
    »Sie haben Willie, Jason und wer weiß wen noch. Also ja, wenn sie das rettet, werde ich ein bisschen kriechen.« »Ich glaube nicht, dass du das so gut kannst«, sagte Jean-Claude.
     
    »Kann ich auch nicht.« »Aber nein, heute kriechen wir nicht. Wir sind nicht stark genug, um uns den Zirkus zurückzuholen, aber wir treten ihnen trotzdem in den Hintern, wie du es ausdrückst.«
     
    »Dominant?« »Oui.« »Wie dominant?«
     
    »Sei aggressiv, aber nicht töricht. Du darfst jeden nach Kräften verwunden, aber nicht töten. Wir wollen ihnen keinen Vorwand liefern.«
     
    »Sie glauben, du hast eine Revolution angezettelt, Jean-Claude«,. sagte Asher aus dem Dunkeln. »Wie alle Revolutionäre wärst du nach deinem Tod ein Märtyrer. Sie wollen nicht deinen Tod.«
     
    Jean-Claude drehte sich zu ihm um. »Was wollen sie dann, Asher? Sag es mir.«
     
    »Sie müssen an dir ein Exempel statuieren. Das siehst du doch sicher ein.«
     
    »Wenn ich die Absicht bewiesen hätte, in Amerika einen zweiten Rat zu schaffen, dann würde ich ihren Standpunkt verstehen. Aber ich kenne meine Grenzen. Ich kann einen Ratssitz nicht gegen jeden Kandidaten verteidigen. Der Sitz im Rat wäre mein Todesurteil. Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden.«
     
    Asher seufzte. »Dafür ist es zu spät, Jean-Claude. Der Rat ist hier, und sie werden dir deine Unschuldsproteste nicht glauben.« »Aber Sie glauben ihm«, sagte ich.
     
    Ein paar Sekunden lang schwieg er, dann sagte er: »Ja, ich glaube ihm. Wenn Jean-Claude eines immer gut konnte, dann überleben. Den Rat herauszufordern ist keine gute Methode dafür.« Asher rutschte auf seinem Platz nach vorn und schob das Gesicht nah an meins. »Bedenke, Anita, dass er all die Jahre gewartet hat, ehe er mich rettete. Er hat gewartet, bis er wusste, sie würden ihn nicht schnappen. Er hat gewartet, bis er mich mit dem geringsten Risiko für sich selbst retten konnte. Hat gewartet, bis Julianna tot war, weil das Risiko da noch zu groß war.«
     
    »Das ist nicht wahr«, sagte Jean-Claude. Asher ignorierte ihn. »Gib Acht, dass er bei dir nicht auch abwartet.« »Ich warte nicht, bis einer kommt, der mich rettet«, erwiderte ich.
     
    Jean-Claude blickte aus dem Fenster den anderen Autos nach. Er schüttelte immer wieder den Kopf. »Du bist ermüdend, Asher.« »Du findest mich ermüdend, weil ich die Wahrheit sage.«
     
    Jean-Claude drehte sich wieder zu ihm um. »Nein, weil du mich an sie erinnerst und daran, dass ich vor langer Zeit einmal glücklich gewesen bin.« Die beiden Vampire starrten einander an. »Immerhin bekommst du jetzt eine zweite Chance«, sagte Asher.
     
    »Auch du könntest eine zweite Chance bekommen, Asher. Wenn du nur die Vergangenheit loslassen könntest.« »Die Vergangenheit ist alles, was ich habe.« »Und das ist nicht meine Schuld«, stellte Jean-Claude fest. -
     
    Asher zog sich in die Dunkelheit zurück und kauerte sich zusammen. Diesen Streit hatte Jean-Claude gewonnen. Aber ich hatte so ein Gefühl, dass der nächste gleich anstand.
     
     
     

11
     
     
    Der Zirkus der Verdammten ist ein umgebautes Lagerhaus. Von vorne sieht es aus wie ein Zirkus: die Plakate preisen eine bizarre Show an, auf dem Dach prangt eine Neonreklame mit tanzenden Clowns. Von hinten ist es vollkommen dunkel.
     
    Ich lenkte den Jeep auf den kleinen Angestelltenparkplatz. Er war so klein, weil die meisten Helfer im Zirkus wohnten. Wenn man ihn nie verließ, brauchte man kein Auto. Wir hofften allerdings, dass wir unseren Wagen noch brauchen würden.
     
    Ich stellte den Motor ab, und Stille füllte den Wagen. Die Vampire hatten sich einer Reglosigkeit überlassen, dass ich mich veranlasst fühlte, den Kopf zu drehen, ob sie noch da wären. Säugetiere können in eine Starre verfallen, aber ein erstarrter Hase, der wartet, dass der Fuchs an ihm vorbeiläuft, ist ein zitterndes Etwas. Er atmet immer schneller, sein Herz hämmert. Vampire sind mehr wie Schlangen. Eine Schlange streckt einen Teil ihres Körpers aus und hält still. Nichts deutet darauf hin, dass eine Bewegung unterbrochen wurde, und nichts, dass die Bewegung je wieder aufgenommen wird. In solchen Momenten wirkt die Schlange unecht, mehr wie ein Modell, eher geschnitzt als lebendig. Jean-Claude schien in einen Quell der Ruhe gefallen zu sein, wo jede Bewegung, selbst das Atmen

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