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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Täterpaar sein, ein ordentlich veranlagter, der das Verbrechen plant, und ein chaotischer Komplize. So etwas ist nicht ungewöhnlich.«
     
    »Wie diese Bergwürger damals«, überlegte er.
     
    Ich lächelte hinter dem Mundschutz. »Es hat viel mehr solcher Fälle gegeben. Manchmal sind es zwei Männer, manchmal ein Mann und eine Frau. Dann ist der Mann meist die dominante Persönlichkeit. Zumindest in den Fällen, die ich kenne, bis auf eine Ausnahme. Jedenfalls ist einer der dominante, der andere ist mehr oder weniger von ihm abhängig. Er kann sogar völlig unter dem Einfluss des dominanten Täters stehen, sodass er nicht nein sagen kann. Es kann aber auch partnerschaftlich zugehen. Aber selbst in solch einer Beziehung ist einer der dominantere.«
     
    »Und Sie sind sicher, dass es ein Serientäter ist?« »Nein.« »Wie meinen Sie das?« »Die Serientätertheorie wäre die normalste Lösung, die mir einfällt, aber ich bin Experte für übernatürliche Fälle, Dr. Evans. Ich werde kaum gerufen, wenn die Lösung ein menschliches Gesicht hat, ganz gleich wie monströs. Hier denkt jemand, dass keine menschlichen Hände im Spiel waren, sonst wäre ich nicht hier.«
     
    »Der FBI-Mann schien sich sehr sicher zu sein« , sagte Evans.
     
    Ich sah ihn an. »Habe ich hier gerade unsere Zeit verschwendet? War das FBI hier und hat ungefähr dasselbe gesagt wie ich?«
     
    »Ungefähr dasselbe.« »Dann werde ich hier nicht gebraucht.« »Das FBI geht davon aus, dass es sich um einen Serientäter handelt, um einen Menschen.«
     
    »FBIler sind mitunter sehr von sich überzeugt, und wenn sie sich einmal festgelegt haben, geben sie keinen Irrtum mehr zu. Viele Polizisten sind so. Sie verfallen gern auf die einfache Lösung. Wenn der Ehemann tot ist, hat es wahrscheinlich die Frau getan. Sie werden nicht ermuntert, einen Fall zu komplizieren. Sie werden ermuntert, ihn zu vereinfachen.«
     
    »Warum nehmen Sie nicht die einfache Lösung?«, fragte er.
     
    »Aus mehreren Gründen. Erstens: Wenn es ein Mensch war, dann hätte die Polizei oder das FBI längst eine Spur. Die Angst und Unsicherheit unter den Männern ist zu groß. Hätten sie eine Spur, wären sie nicht so panisch. Zweitens: Ich habe keinen Vorgesetzten, für den ich einen Bericht schreiben muss. Niemand wird mir auf die Finger klopfen oder mich degradieren, wenn ich mich irre. Meine Stelle und mein Einkommen hängen nicht davon ab, ob ich es jemandem recht mache außer mir selbst.«
     
    »Aber Sie haben einen Vorgesetzten?« »Ja, aber er will keinen schriftlichen Bericht von mir. Er ist mehr ein Geschäftsführer als etwas anderes. Es kümmert ihn nicht, wie ich meine Arbeit mache, solange ich sie erledige und dabei nicht allzu viele Leute beleidige. Ich verdiene mein Geld mit Totenerweckungen, Dr. Evans. Das ist eine Sonderfähigkeit. Wenn mein Boss mir zu viel Kummer macht, kann ich zu zwei anderen Firmen im Land gehen, die mich mit Kusshand nehmen würden. Ich könnte mich sogar selbständig machen.«
     
    »So gut sind Sie?«
     
    Ich nickte. »Offenbar, und das erspart mir einiges von der Bürokratie und der Politik, mit der sich die Polizei herumschlagen muss. Mein Ziel ist es, zu verhindern, dass so etwas jemandem passiert. Wenn ich dabei ein bisschen idiotisch oder unschlüssig wirke, macht das nichts. Ich bekomme nur manchmal Druck, mich festzulegen und einen Buhmann auszusuchen. Nicht von meinem Boss, sondern von der Polizei und dem FBI. Für einen Polizisten hängt die Karriere davon ab, ob er so einen Fall löst. Wenn er sich dabei irrt, kann das seine Karriere beenden.«
     
    »Und wenn Sie sich irren, schadet Ihnen das nicht.«
     
    »Nein. Aber wenn alle in die falsche Richtung ermitteln, ich, die Polizei, das FBI, dann wird das hier wieder passieren.« Ich sah zu dem Mann auf dem Bett. »Und das tut weh.« »Wieso? Warum schmerzt Sie das ?« »Weil wir die Guten sind. Das Gute sollte über das Böse triumphieren, Dr. Evans, oder wozu gibt es einen Himmel?«
     
    »Sie sind Christin?« Ich nickte. »Ich hätte nicht gedacht, dass man Christ sein und Tote erwecken kann.« »Verblüffend, nicht?«
     
    Er nickte, aber ich war mir nicht sicher, worauf es sich bezog. »Müssen Sie sich die anderen noch ansehen oder genügt Ihnen das ?«
     
    »Sie können ihn wieder zudecken. Auf die anderen sollte ich zumindest einen Blick werfen. Sonst werde ich mich die ganze Zeit fragen, ob ich etwas übersehen habe.«
     
    »Bisher hat noch keiner den

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